Cover

DÜSSELDORF

image

DER AUTOR

Frank Geile, geboren 1964, studierte Geschichte und Geographie und leitet seit 1996 die Veranstaltungsagentur Cultour in Düsseldorf. In dieser Eigenschaft betreut er vor allem Touristen der Landeshauptstadt bei Hotelbuchungen, Freizeitprogrammen und individuellen Gästeführungen. Als profunder Kenner seiner Heimatstadt und Stadtführer hat er mehrere Reiseführer über Düsseldorf, das Ruhrgebiet, Köln und den Mittelrhein geschrieben.

Inhalt



Willkommen in Düsseldorf

Top 10 & Mein Düsseldorf

image Top 10: Das müssen Sie gesehen haben

image Mein Düsseldorf: Lieblingsplätze des Autors

Stadttouren

Ein Rundgang durch Düsseldorf

Der Medienhafen

Streifzüge

Kaiserswerth

Neuss

Zons

Vista Points – Sehenswertes

Museen und Galerien

Kirchen

Architektur und andere Sehenswürdigkeiten

Erleben & Genießen

Übernachten

Essen und Trinken

Nightlife

Kultur und Unterhaltung

Shopping

Mit Kindern in der Stadt

Erholung und Sport

Chronik

Daten zur Stadtgeschichte

Service von A bis Z

Service von A bis Z

Register

Bildnachweis und Impressum

image

   Zeichenerklärung

image Top 10
Das müssen Sie gesehen haben
image Mein Düsseldorf
Lieblingsplätze des Autors
image Vista Point
Museen, Galerien, Architektur und andere Sehenswürdigkeiten
image Kartensymbol: Verweist auf den Link zu den offline Karten im Buch sowie zu Google Maps.


Willkommen in Düsseldorf

Stadt der Mode, Klein-Paris, Schreibtisch des Ruhrgebiets, Klein-Tokio – es gibt viele Namen für die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt und alle werden ihr gerecht.

Die Skyline mit dem hoch aufragenden Rheinturm und den gläsernen Verwaltungsgebäuden internationaler Konzerne wie Vodafone, ARAG, EON und anderen gehört zu den beeindruckendsten in NRW. Düsseldorf zählt mit seinen mehr als 620.000 Einwohnern zu den wirtschaftsstärksten Metropolen Europas, und im Städteranking der beliebtesten Touristenziele ist die Stadt regelmäßig im vorderen Bereich vertreten.

Attraktive Einkaufsmeilen, vielfältige Freizeitmöglichkeiten im Umland und nicht zuletzt die berühmte Altstadt mit ihren mehr als 300 Kneipen, Brauereien und Restaurants sind jedes Jahr Garant für steigende Besucherzahlen und eine ungebrochene Vitalität. Und eben die Lebensqualität zeichnet Düsseldorf aus. Wer einmal über die berühmte Luxusmeile, die Königsallee, oder an einem lauen Sommerabend über die neue Rheinuferpromenade flaniert oder sich einfach in der historischen Altstadt treiben lässt, kann sich der ungezwungenen Atmosphäre dieser Metropole nicht entziehen.

Neben der City haben sich in den letzten Jahren aber auch andere Stadtteile wie Flingern, Bilk oder Derendorf stürmisch entwickelt und gelten bei Einheimischen und Touristen als echte Geheimtipps für charmante Restaurants und kreative Shops.

Vom mittelalterlich geprägten Kaiserswerth im Norden bis zur barocken Anlage Schloss Benraths im Süden und den modernen Gebäuden am Medienhafen vereinigt Düsseldorf so gut wie alle architektonischen Stilelemente der letzten acht Jahrhunderte. Damit unterstreicht die Metropole eine ungebrochene Kontinuität vom kleinen Fischerdorf des Mittelalters bis hin zum aufstrebenden Wirtschafts- und Messestandort des 21. Jahrhunderts. Der letzte große Wurf wurde im Februar 2016 mit der Fertigstellung der Wehrhahnlinie abgeschlossen. Die neue U-Bahnlinie schuf neue, schnelle Verbindungen unter der Innenstadt, die die Verkehrssituation entscheidend verbesserte.

Kurzum – Düsseldorf zeigt sich bestens gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft, wohl eingebettet in der Vergangenheit, und präsentiert sich den vielen Millionen Besuchern heutzutage als perfekter und attraktiver Gastgeber.

image

Beliebter Platz vor allem für die JüngerenDüsseldorfs »Spanische Treppe« am Burgplatz

Top 10 & Mein Düsseldorf

Top 10: Das müssen Sie gesehen haben

image

Königsallee

S. 8 ff., 68 image O/P6/Google Map
Die Prachtstraße schlechthin. Auf rund einem Kilometer Länge findet man hier alle Luxuslabels dieser Welt. Einfach mal einen Nachmittag Zeit nehmen und in aller Ruhe bummeln gehen.

image

Kö-Bogen

S. 12 image O6/Google Map
Der Kö-Bogen stellt zurzeit die aktuellste und stylischste Möglichkeit dar, in Düsseldorf einzukaufen. Eine sehenswerte Architektur, die neusten Modelabels, und seit 2013 auch ein Ableger der »Sansibar« von Sylt.

image

K20 Kunstsammlung NRW

S. 14, 36 f. image N6/Google Map
Von manchen Düsseldorfern auch liebevoll dä schwaate Spiegel genannt, beherbergt das Museum mit seiner glatt polierten Granitfassade bedeutende Kunstwerke des 20. Jahrhunderts.

image

Jan-Wellem-Reiterstand-bild

S. 16 image O6/Google Map
Eines der schönsten und imposantesten Standbilder nördlich der Alpen zeigt den Kurfürsten Johann Wilhelm II. Während seiner Regierungszeit von 1679–1716 entwickelte sich die Residenzstadt zu einer echten Kulturhauptstadt.

image

image

image

Medienhafen

S. 22 ff., 55 image P/Q3/4/Google Map
Wo noch vor 30 Jahren Container- und Frachtschiffe entladen wurden, erstreckt sich heute ein völlig neues Stadtviertel. Beeindruckende hochmoderne Architektur und eine Vielzahl von schicken Restaurants und gemütlichen Kneipen zeichnen dieses Viertel aus.

image

Apollo Varieté

S. 23, 66 image P5/Google Map
Betrieben vom Roncalli-Gründer Bernhard Paul ist das Varieté seit 1997 ein Hort internationaler Spitzenkünstler und der gehobenen Unterhaltung.

image

Kaiserswerth

S. 26 ff. image A/B1–4/Google Map
Einer der ältesten Stadtteile und gleichzeitig auch der idyllischste. Sehenswert der fast vollständig erhaltene Kern und die Ruine der Kaiserpfalz am Rhein.

image

Neanderthal Museum

S. 39 image aB4/Google Map
Idyllisch im gleichnamigen Tal gelegen informiert das Museum mit einer aufwendigen Sammlung über den Urmenschen, dessen Überreste hier 1856 gefunden wurden.

image

Gewürzhaus Altstadt

S. 45, 70 image O6/Google Map
Bei dem Gewürzhaus in der Altstadt handelt es sich um ein Traditionsgeschäft mit wirklich nostalgischem Charme. Das Besondere ist hier der echte Düsseldorfer Senf, der entweder in den klassischen Steinguttöpfchen angeboten wird, oder den man sich, wie vor hundert Jahren, selbst abfüllen kann.

image

Schloss Benrath

S. 45 f. image aD4/Google Map
Im Süden Düsseldorfs, im Stadtteil Benrath, versteckt sich mit dem Barockschloss ein architektonisches Juwel. Unbedingt einen Besuch wert sind im Juni und August die Open-Air-Konzerte in der Gartenanlage.

image

Mein Düsseldorf
Lieblingsplätze des Autors

Liebe Leser,
dies sind einige besondere Orte in der Stadt, an die ich immer wieder gerne zurückkehre. Eine schöne Zeit in Düsseldorf wünscht Ihnen

Frank Geile

image

Comedy in der Brauerei Zum Schlüssel

S. 15, 57 image O6/Google Map
Seit Herbst 2013 werden den Gästen der Brauerei Zum Schlüssel, dem Stammhaus der Gatzweiler Brauerei gegenüber der Neanderkirche, jeden Monat hervorragende Comedy-Nights geboten.

image

Rheinuferpromenade

S. 17 f. image N/O5/Google Map
Die Promenade am Rhein ist gerade im Sommer eine tolle Flaniermeile. Und das obligatorische Altbier genießt man am besten in den Kasematten.

image

Ratinger Straße

S. 21, 52 image N6/Google Map
Wohltuend wenige Touristen, dafür aber ein unglaublich vitales Leben vieler Einheimischer, das sich im Sommer vor den vielen urigen Kneipen hauptsächlich draußen abspielt. Ein idealer Einstiegspunkt für einen Altstadtbummel!

image

River Lounge im Hotel Schnellenburg

S. 50, 58 image J3/Google Map
Gegenüber der Messe, unmittelbar am Rhein gelegen, lässt es sich hier wunderbar chillen. Bei schlechtem Wetter im Innern des stilvollen Hotelrestaurants, im Sommer auf jeden Fall draußen auf der Terrasse den gemächlichen Schiffen hinterherschauen.

image

Biergarten der Skihalle Neuss

S. 77 image westl. aC1/Google Map
Der Biergarten der Neusser Skihalle ist ein absoluter Geheimtipp. Das original alpenländische Flair mit riesigem Klettergarten, großzügigem Spielplatz und vielem mehr begeistert nicht nur Familien mit Kindern.

Stadttouren

Ein Rundgang durch Düsseldorf

image

Vormittag
Königsallee – Jan-Wellem-Platz – Hofgarten – Bolkerstraße – K20 – Rathaus – Rheinuferpromenade.

Mittagspause
image Brauerei »Zum Schlüssel«
Bolkerstr. 41–47
image (02 11) 828 95 50
www.zumschluessel.de

Nachmittag
Carlstadt – Ehrenhof – Rheinterrasse.

Das eigentliche Herz von Düsseldorf ist und bleibt die Altstadt image N–P5/6/Google Map, die alte Keimzelle der Stadt. Das Viertel, etwas größer als ein Quadratkilometer, wird auch gerne als »längste Theke der Welt« bezeichnet, was vor allem an den rund 300 Kneipen, Brauereien und Restaurants liegt, die hier zu finden sind. Die Stadt bietet aber weitaus mehr, als nur diese Amüsiermeile, die zudem an sommerlichen Wochenenden oft heillos überlaufen ist. Daneben lockt die image Königsallee image O/P6/Google Map mit ihren schicken Geschäften und vielfältigen gastronomischen Einrichtungen. Genau hier, auf der »Kö«, wie die Düsseldorfer sie liebevoll nennen, sollte man seine Tour beginnen.

Dass Düsseldorf die Stadt der Mode ist, merkt man ehesten auf diesem großzügig angelegten Boulevard mit seinem 2013 fertiggestellten Highlight, dem Kö-Bogen. Auch als letzter »öffentlicher Laufsteg der Republik« bekannt, geben sich hier die Reichen und Schönen der Stadt ein Stelldichein. Sehen und gesehen werden scheint das Motto zu sein, und tatsächlich, wer in einem der zahlreichen Straßencafés Platz nimmt, dem kommt die Allee wirklich wie die Verlängerung eines Laufstegs vor.

image

Über einhundert blühende Kastanien säumen die Königsallee entlang der Düssel

Ursprünglich verlief hier zu Beginn des 19. Jahrhunderts das östliche Bollwerk, die große Stadtmauer. Diese musste 1804 auf Befehl der französischen Besatzung niedergerissen werden. Der Hofbaumeister Kaspar Anton Huschberger und der Gartenbaumeister Maximilian Friedrich Weyhe nutzten die Gunst der Stunde und schufen auf den Fundamenten des ehemaligen Bollwerks eine der ersten öffentlichen Promenaden in Deutschland. Kern sind ein Stadtgraben, der von dem Flüsschen Düssel gespeist wird, und schattige Kastanien, die Spaziergänger und Bürger zum Flanieren einladen.

image
 

Einige Historiker sind sogar der Meinung, dass der französische Begriff »Boulevard« als Synonym für Allee und Promenade seinen Ursprung hier in Düsseldorf hat, wo auf dem »Bollwerk« eine ebensolche Prachtstraße geschaffen wurde. Schließlich war die Stadt von 1806 bis 1815 französisch und wurde zeitweise von Napoleon persönlich regiert.

Die Königsallee hieß ursprünglich Kastanienallee. Aber 1848, am Vorabend der deutschen Revolution, wurde der damalige Regent, der preußische König Friedrich Wilhelm IV., auf der Straße von aufsässigen Bürgern ausgebuht und schließlich mit Pferdeäpfeln beworfen. Drei Jahre lang entschuldigten sich die Bürger, bis der Monarch schließlich 1851 seine Erlaubnis gab, die Straße in Königsallee umzubenennen.

Ausgangspunkt der Tour über die Kö ist die Skulptur des Bergischen Löwen image P6/Google Map gegenüber dem InterConti-Hotel. Hier wird die Zweiteilung der Allee auch deutlich. Exklusive Geschäfte und Cafés auf der östlichen Seite, drei luxuriöse Hotels, Banken und Finanzinstitute dagegen dominieren die westliche Seite. Der Grund war der große Exerzierplatz, der hier bis 1900 existierte. Erst nachdem das Militär sich zurückzog, schlug die Stunde der Banken, die sich hier nun ein Filetstück der Stadt sicherten und ihre riesigen Gebäudekomplexe hochzogen.

Vom Bergischen Löwen sieht man auch den riesigen, ellipsenförmigen gläsernen Büroturm, das GAP 15 image P6/Google Map. Das klassizistische fünfstöckige Gebäude, das in den modernen Bau integriert wurde, war früher die Hauptpost Düsseldorfs.

image

Düsseldorfs liebevoll »Kö« genannter Prachtboulevard: die Königsallee

Unweit vom GAP 15 sieht man auf der Kasernenstraße ein modernes Gebäude, in dem sich heute die Redaktion des Handelsblatts befindet. Eine steinerne Tafel erinnert an die alte Düsseldorfer Synagoge image P6/Google Map, die hier bis 1938 stand und während der Reichspogromnacht in Flammen aufging.

image

Designkaufhaus der Extraklasse: das stilwerk in der Grünstraße

Blenden lassen sollte man sich auch nicht von den vielen Luxuslabels auf der Kö. Durch die exorbitant hohen Mieten ist es für viele Firmen einfach ein imageträchtiges Muss, auf der Königsallee ansässig zu sein – ob wirklich Gewinne erzielt werden, scheint dabei durchaus zweitrangig. Beinah zu jeder Jahreszeit verbreitet die Kö ein fantastisches Flair. Im Herbst, wenn Tausende von Glühbirnen in den großen Bäumen die bevorstehende Weihnachtszeit ankündigen, wird es fast feierlich. Im Frühjahr lebendig und im Sommer, wenn Tausende von Flaneuren die Allee und die Cafés bevölkern, sogar kosmopolitisch. Apropos – seit einigen Jahren kann man auf der Kö sogar große Schwärme afrikanischer Papageien beobachten, die es sich in den großen Kastanienbäumen bequem gemacht haben.

Ein Besuch lohnt sich immer in der Kö-Galerie image O6/Google Map, der bekanntesten Shoppingmall der Stadt. In dem dreigeschossigen Forum, das sich unter einer kunstvollen Glaskuppel erstreckt, präsentieren sich auf 20000 Quadratmetern rund 100 exklusive Fachgeschäfte, Boutiquen und Restaurants. Unter www.koegalerie.com kann man sich auch über die zahlreichen Sonderaktionen informieren, die hier stattfinden. Klassische Konzerte, Modenschauen oder auch der regelmäßig stattfindende Antikmarkt ziehen immer Hunderte von Gästen an.

Unmittelbar vor der Kö-Galerie zweigt die Grünstraße ab. Wo einst das große Wellenbad der Stadt beheimatet war, entstand im Jahr 2000 das stilwerk image P6/Google Map – ein Themenkaufhaus, das sich vor allem dem Design und der Wohnkultur widmet. Auf 17 500 Quadratmetern und über fünf Etagen verteilt bieten 40 Geschäfte alles zum Thema »Wohnen und Design« von international renommierten Anbietern und Designern.

Ein paar Schritte weiter schiebt sich die gläserne Fassade wie die Spitze eines Eisbergs über die Hausflucht der Kö hinaus. Dahinter verbirgt sich das im Jahr 2000 eröffnete Themenkaufhaus Sevens image O6/Google Map. Die riesige Halle wird von einem gigantisch wirkenden Glasdach überspannt, welches das Tageslicht in alle sieben Stockwerke bis hinunter ins Basement ungehindert fluten lässt. Auf 15500 Quadratmetern versammeln sich rund 120 Geschäfte, die alle etwas mit Design, Kunst, Schmuck und Wohnaccessoires zu tun haben. Herzstück ist dabei die gastronomische Meile in der untersten Etage. Auf den oberen vier Stockwerken hat sich dagegen der Multimedienkonzern Saturn mit einer schier unabsehbaren Auswahl an Hifi-Geräten, Computern, Musik-CDs und sonstigem elektronischen Sortiment breitgemacht. Schön hier, dass die Preise trotz Kö-Lage alle vernünftig geblieben sind.

image

Der Kö-Bogen, entworfen nach den Plänen des New Yorker Stararchitekten Daniel Libeskind

Gegenüber, auf der »Bankenseite« der Kö, gibt es weitere kleinere sehenswerte Einkaufspassagen wie das Kö-Center image O6/Google Map, die Trinkaus-Galerie und das WZ-Center, die hier schon seit den 1960er und 1970er Jahren angesiedelt sind.

Am Ende der Kö lädt die 1902 von Fritz Coubillier geschaffene Tritonengruppe image O6/Google Map zu einer kurzen Verschnaufpause ein. Die Brunnenanlage stellt einen Triton dar, der mit einem Dreizack einen Fisch jagt. Von den geschwungenen Steinbänken aus hat man einen wundervollen Blick auf den Stadtgraben.

Wo bis vor wenigen Jahren die Königsallee endete und der dahinter liegende Hofgarten nur durch eine triste Unterführung erreicht werden konnte, erhebt sich seit Neuestem der image Kö-Bogen image O6/Google Map. Nach Entwürfen des amerikanische Architekten Daniel Libeskind entstand hier nach mehrjähriger Arbeit 2013 ein futuristischer Gebäudekomplex, bestehend aus Einzelhandelsgeschäften, Bürogebäuden und gastronomischen Einrichtungen. Die geschwungene Fassade des Gebäudes ist mit seinen lichtdurchlässigen Verbundfenstern ein beliebtes Fotomotiv und soll Schritt für Schritt begrünt werden.

Im mondänen Bekleidungsgeschäft Breuninger existiert auch ein Ableger der bekannten »Sansibar«. Wenn man einen Fensterplatz in dem Restaurant ergattert hat, genießt man einen tollen Blick auf den Hofgarten, ansonsten ist die Poccino-Bar auch ein Hotspot.

Gegenüber steht das »Steigenberger Parkhotel«, in dem schon Staatspräsidenten und gekrönte Häupter zu Gast waren. Von der Terrasse genießt man im Sommer einen eindrucksvollen Blick auf den Kö-Bogen.

Nun hat auch der Hofgarten image N/O6/7/Google Map, eine der ältesten und größten Parkanlagen Düsseldorfs, wieder Anschluss an die Königsallee – so wie es sich der Gartenbaumeister Maximilian Weyhe, der an seiner Gestaltung mitwirkte, schon 1808 gewünscht hatte. Der älteste Teil des Hofgartens wurde 1769 unter Kurfürst Carl Theodor als »öffentliche Promenade, zur Lust der Einwohnerschaft« angelegt und bildete vom Schloss Jägerhof image N7/Google Map, mit dem daneben liegenden Malkastengebäude eine grüne Achse, die bis zur Altstadt an die Heinrich-Heine-Allee reichte. Heute findet man viele historische Denkmäler und moderne Skulpturen in dem Park. 1811 wurde er durch das »Verschönerungsdekret« Napoleons bis zum Rheinufer erweitert. Auf den Fundamenten der geschliffenen Festungswerke entstand so eine wunderbare Grünanlage, die auch heute noch Touristen wie Einheimische zum Verweilen einlädt.

Zurück am Tritonenbrunnen wendet man sich am besten dem Kaufhof an der Kö image O6/Google Map zu. Dieser Jugendstilbau wurde 1908 von Joseph Maria Olbrich erbaut. Sehenswert ist die Fassadengestaltung der oberen Giebel an der Theodor-Körner-Straße, auf der sich auch der luxuriöse Breidenbacher Hof der Capella Hotelgesellschaft seit Neuestem erhebt. Auf den ersten Blick sieht man auf den Giebeln des Kaufhofs nur ein bärtiges Gesicht, aber wenn man genauer hinsieht, erkennt man, dass die Gesichtszüge aus einer Vielzahl von nackten Frauengestalten bestehen.

Wenige Meter entfernt dröhnt auf der Heinrich-Heine-Allee der allgegenwärtige Verkehr; hier öffnet sich der Blick auf die Düsseldorfer Altstadt. Gegenüber erheben sich ein kleiner Pavillon und ein weiterer Konsumtempel, das Carsch-Haus image O6/Google Map. Einmalig ist seine Entstehungsgeschichte. 1915 erbaute der Kaufmann Gustav Carsch den fünfgeschossigen Bau am Rande der Altstadt als Haus der »vornehmen Herren- und Knabenbekleidung«. Anfang der 1970er Jahre schien das Schicksal des schönen Baus allerdings besiegelt zu sein. Im Zuge von Um- und Ausbauarbeiten des U-Bahnhofs sollte er komplett abgerissen werden. Erst der Einspruch vieler Bürger führte schließlich dazu, dass der Bau 1979 behutsam abgetragen und die 4800 Fassadensteine sorgfältig katalogisiert wurden. Nach Abschluss der Arbeiten an der U-Bahn wurde das Gebäude schließlich 1982/83 um 30 Meter versetzt wieder errichtet und 1984 als Kaufhaus der gehobenen Kategorie eröffnet. Bemerkenswert ist der unterirdische Gourmettempel im Carsch-Haus, der einen direkten Zugang zum U-Bahnhof hat und der fast keinen Wunsch unerfüllt lässt. Die angeschlossene Tiefgarage bietet sich übrigens auch als gute Parkmöglichkeit an.

Weiter zum Rhein hin, über die Hunsrückenstraße erreicht man den Bolker Stern. Von hier verläuft die Hauptstraße der Düsseldorfer Partymeile, die Bolkerstraße, schnurgerade bis zum Rathaus. Ein Abstecher rechts in die Hunsrückenstraße führt zur gelben Fassade der 1629 erbauten Andreaskirche image O6/Google Map mit ihrer sehenswerten Innenausstattung. Gegenüber der Kirche, in der Kunsthalle image O6/Google Map, einem wahrlich hässlichen Betongebäude aus den 1960er Jahren befindet sich ein Kleinod deutscher Kabarettkunst: das Kom(m)ödchen. Von Kay und Lore Lorentz begründet feierte Harald Schmidt hier seine ersten Erfolge, und bis heute liefert das Ensemble bissige politische Stücke, aber auch herrlich kurzweilige Unterhaltung.

image

Der Weiher an der Landskrone im Hofgarten

image

Kirche mit gelber Fassade von 1629: die Andreaskirche

In der Fassade der Kunsthalle steckt übrigens ein kleines schwarzes Ofenrohr, ein Werk des Aktionskünstlers Joseph Beuys, der hier der modernen Kunst im Innern – symbolisch – frische Luft zum Atmen zuteil werden ließ.

Am Eingang zur Ratinger Straße erhebt sich mit ihrer schwarzen, polierten Fassade die image K20 Kunstsammlung NRW image N6/Google Map. Nach umfangreichen Bauarbeiten zeigt dieses Museum jetzt auf 10300 Quadratmetern vor allem westeuropäische und amerikanische Kunst des 20. Jahrhunderts. Werke von Klee, Matisse, Picasso und Kandinsky stehen gleichberechtigt neben den Installationen von Beuys.

Direkt nebenan entsteht hinter der denkmalgeschützten Fassade des alten Landgerichts an der Mühlenstraße ein riesiger Neubaukomplex. Bis 2015 sollen im Andreasquartier rund 300 exklusive Wohnungen und Appartements entstehen. Gegenüber, im Gebäude des alten Stadthauses, wird im Dezember 2014 das Luxushotel »Medici« eröffnet.

Auf der Bolkerstraße image O6/Google Map ist eigentlich immer was los. In den rund 80 Kneipen und Bars kann es vor allem an Wochenenden und lauen Sommerabenden schon fast unangenehm voll werden. Dazu kommen die berühmt-gefürchteten Junggesellenabschiede, die hier ihren Anfang und oft auch ihr Ende nehmen. Ruhiger geht es beim Brauereiausschank im »Goldenen Kessel« zu und im »Schlüssel« wird das Bier sogar noch selbst gebraut und zu typischen regionalen Gerichten ausgeschenkt. Seit Herbst 2013 wird hier auch das monatliche Comedy-Vergnügen image »Pop Up« mit Kleinkünstlern und Jungstars veranstaltet.

image

Der imposante Bau der K20 Kunstsammlung NRW am Grabbeplatz

image

Schneider-Wibbel-Spieluhr in der Altstadt

Neben der Brauerei steht das Geburtshaus des in Düsseldorf aufgewachsenen Dichters Heinrich Heine (1797–1856). Er war es, der dichtete: »Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt, und zufällig dort geboren ist, wird einem wunderlich zu Muthe. Ich bin dort geboren und es ist mir, als müsste ich gleich nach Hause gehn. Und wenn ich sage nach Hause gehn, dann meine ich die Bolkerstraße und das Haus, worin ich geboren bin …«. 2006 wurde hier das Heine Haus image O6/Google Map eröffnet, ein Literaturzentrum mit kleinem Café, Buchhandlung und Veranstaltungssaal, in dem regelmäßig Lesungen und andere kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Gegenüber, etwas nach hinten versetzt, erhebt sich die evangelische Neanderkirche image O6/Google Map, auf deren Vorplatz auch Gäste des »Schlüssel« sitzen dürfen.

Vorbei an den vielen Kneipen und einigen Einzelhandelsgeschäften führt die Bolkerstraße zum Rathaus. Kurz vorher zweigt die kleine Schneider-Wibbel-Gasse image O6/Google Map ab. An der Spieluhr öffnen sich zur festgesetzten Stunde die grünen Läden und Schneider Wibbel schaut heraus. Diese von Hans Müller-Schlösser um 1912 geschaffene Figur soll angeblich zur Zeit der französischen Besatzung gegen Napoleon geschimpft haben und zu Gefängnishaft verurteilt worden sein. Er schickte aber seinen kränkelnden Gesellen, die Haftstrafe abzusitzen, der allerdings unglücklicherweise im Gefängnis verstarb. Somit war Schneider Wibbel offiziell tot und musste sich schließlich als sein eigener verschollener Bruder ausgeben, um wieder »offiziell« unter den Lebenden zu weilen. Der Schauspieler Paul Henckels verkörperte die Figur mehr als tausend Mal, die schönsten Verfilmungen gelangen Heinz Rühmann 1956 und Willy Millowitsch 1961. Auf der Schneider-Wibbel-Gasse haben sich viele gute spanische Restaurants angesiedelt, die der kleinen Gasse vor allem Abends ein ganz eigenes Urlaubsflair geben.

Das Rathaus image O5/6/Google Map, nur wenige Schritte entfernt, ist Teil des Ratskomplexes der Landeshauptstadt. Das 1573 errichtete Gebäude aus roten Backsteinen hat die Jahrhunderte fast schadlos überstanden. Seine jetzige Gestalt bekam es nach Umbauarbeiten 1749 und umfangreichen Sanierungsmaßnahmen nach dem Krieg. Interessant sind die beiden Giebel rechts und links vom Uhrenturm. Auf den ersten Blick sind sie gleich, aber wenn man genauer hinschaut, erkennt man die unterschiedlich gearbeiteten Schwünge. Ob es nun ein Fehler des Architekten Heinrich Tussmann aus Duisburg war oder eher Ausdruck eines harmonischen Zusammenspiels von Formen, wird sich niemals wirklich klären lassen.

image

Rathaus in der Düsseldorfer Altstadt mit Jan-Wellem-Reiterstandbild

Vor dem Rathaus, auf dem alten Marktplatz, steht dagegen der personifizierte Ausdruck absolutistischen Machtanspruchs: die Reiterstatue des wohl bedeutendsten Barockfürsten am Rhein, image Jan Wellem image O6/Google Map, der die Geschicke der Stadt und des Fürstentums von 1679 bis 1716 lenkte. Unter seiner Regie entwickelte sich das verschlafene Städtchen für kurze Zeit zu einer Kunststadt von europäischem Rang. Zusammen mit seiner zweiten Frau, Anna Maria Luisa von Medici, schuf er ein Zentrum der schönen Künste am Rhein. Er erweiterte die Gemäldegalerie seines Vaters, von der sich sogar Goethe beeindruckt zeigte. Große Teile dieser bedeutenden Sammlung wurden 1805 vom bayerischen Kurfürsten fortgeschafft und befinden sich heute in der Alten Pinakothek in München.

Das Standbild selbst wurde 1711 von Gabriel Grupello errichtet und gilt als eine der schönsten Reiterstatuen nördlich der Alpen. Die Sockel-inschrift besagt, dass die dankbaren Bürger ihrem Kurfürsten dieses Denkmal geschenkt hätten. Angesichts der enormen Kosten ist dies aber wohl eher eine fromme Legende, mit der sich Jan Wellem einen guten Leumund für die Nachwelt schaffen wollte.

Vom Marktplatz kann man sich in drei Richtungen wenden, um weitere Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Zunächst geht es in die Marktstraße nach Süden, bis man an der Ecke Flinger Straße eine echte Düsseldorfer Institution erreicht. Im Kabüffke image O6/Google Map, im »Haus zum Goldenen Helm«, wird seit den 1950er Jahren der original Düsseldorfer Killepitsch ausgeschenkt. Eine Art Kräuterlikör, der bei Magenbeschwerden, Unwohlsein und zu fettem Essen hilft oder der einfach nur so genossen werden kann.

Gegenüber steht die urig-traditionelle Uerige Brauerei image O6/Google Map, eine weitere bekannte Institution. Hier wird seit über 100 Jahren das berühmte Uerige Altbier gebraut. Ursprünglich war die Brauerei unter dem Namen »Heidelberger Fass« bekannt, aber erst seit der Übernahme 1862 durch Wilhelm Cürten, der bekanntermaßen immer schlechter Laune, also »uerig« war, setzte sich der Name »Zum Uerige« schließlich durch. Richtig was los ist aber immer draußen, auf der Rheinstraße. Sobald die Temperaturen es zulassen, versammeln sich hier die Anhänger des Uerige-Biers, das noch immer im gleichen Gebäude selbst gebraut wird. Seit 2008 ist auch eine eigene Brennerei in Betrieb. In der »Stickum-Bar« wird der erste Düsseldorfer Whisky hergestellt. Es gibt aber noch eine weitere Besonderheit. In der Uerige-Brauerei, so verkündet es seit Kurzem eine Bronzetafel, ist 1888 der Vater des berühmten Kölner Urgesteins Willy Millowitsch geboren worden. Ausgerechnet in Düsseldorf, eine Tatsache, die manchen echten Kölner hin und wieder in Tränen ausbrechen lässt.

Folgt man der Rheinstraße weiter in Richtung Rhein, wird es interessant. Zunächst sieht man den Alten Hafen image O5/Google Map Düsseldorfs. Während der Arbeiten an dem neuen Rheinufertunnel image O/P5/Google Map 1992 wurden die verloren geglaubten Fundamente des alten Hafenbeckens und der ehemaligen Zitadelle wieder entdeckt. Nach kontroverser Diskussion entschied man sich schließlich, das Hafenbecken wieder zu restaurieren und die alten Fundamente stilvoll zu präsentieren. Obwohl Wasser in das so entstandene neue Becken gefüllt wurde und sogar ein echter Aalschokker image O5/Google Map, ein Rheinschiff, per Kran ins Becken transportiert wurde, fehlt ein wichtiges Detail, denn der alte Hafen hat keinen echten Zugang zum Rhein! Aber die Wirkung bleibt trotzdem einzigartig, man hat den Eindruck, am alten Hafen Düsseldorfs zu stehen. Rund um das Becken entstanden neue Wohn- und Geschäftsgebäude, die aber leider im Vergleich zur anschließenden Rheinpromenade meist recht trostlos und einsam brach liegen. Übrigens, das Rheinufer-Parkhaus liegt direkt unter dem Becken und ist ausschließlich über den Ufertunnel zu erreichen.

Das blaue Gebäude gegenüber der Freitreppe von der Rheinstraße ist das Filmmuseum image O5/Google Map der Stadt. Eine hochinteressante Sammlung von cineastischen Schätzen erwartet den Besucher hier, so etwa Originalkostüme und andere Gegenstände rund um das Thema Film. Daneben steht das Hetjens Museum, Deutschlands größtes Keramikmuseum und mit über 15 000 Exponaten die größte Sammlung ihrer Art und sicher einen Besuch wert.

Benutzt man die Unterführung gelangt man direkt zur image Rheinuferpromenade image N/O5/Google Map. Hier, wo früher fast 50000 Fahrzeuge jeden Tag im Stau standen, da es sich um die wichtigste Nord-Süd-Verbindung handelte, haben die Planer eine einzigartige Atmosphäre und eine hervorragende Location geschaffen. Der gesamte Bereich liegt direkt am Rhein und ist den Fußgängern vorbehalten. In den alten Kasematten, wo man früher die Waren der Schiffer lagerte, hat sich eine der buntesten gastronomischen Meilen der Landeshauptstadt entwickelt. Im Sommer schaffen Palmen und bunte Blumen fast schon mediterranes Ambiente. Mehrere Kneipen haben hier kurzerhand Tische und Bänke aufgestellt, ein zusammenfaltbares Sonnendach errichtet und erfreuen sich vor allem im Sommer steigender Beliebtheit. Bei großen sportlichen Ereignissen laden mehrere große Leinwände zum Public Viewing ein. Und dann steigt die Stimmung bis zum Siedepunkt. Die Schiffe der Weißen Flotte und der Köln-Düsseldorfer Reederei legen dort zu den Ausflugsfahrten ab und an. Hier bei Sonnenuntergang sitzen und ein kühles Getränk, mit Blick auf den Rhein genießen, das ist ein absolutes Muss für jeden Einheimischen und für jeden Touristen.

image

Rheinuferpromenade mit Pegeluhr

image

Das Heinrich-Heine-Institut widmet sich dem Dichter in all seinen Facetten

Gegenüber liegt der noble Stadtteil Oberkassel, dessen hervorragend restaurierte Bürgerhäuser aus dem 19. und 20. Jahrhundert für jeden Architekturfreund ein Leckerbissen sind. Auf der großen Wiese findet jedes Jahr Ende Juli die Düsseldorfer Rheinkirmes statt, die zehn Tage dauert und ca. sechs Millionen Besucher anzieht.

Wenn man sich genug gestärkt hat, bietet sich ein Bummel durch das ruhige Viertel rund um den alten Hafen an, die Carlstadt image O5/Google Map. Ausgehend von der Rheinpromenade biegen wir zunächst in die Schulstraße ein. Vorbei am Filmmuseum erkennt man noch die Mauer des alten Gefängnisses, des Kaschotts. Ein paar Schritte weiter steht man vor der Maxkirche image O6/Google Map. Sie war Teil des alten 1661 erbauten Franziskanerklosters, in dessen Schule schon der junge Heinrich Heine ging. Im Nebengebäude ist das Maxhaus untergebracht, ein Ort der Begegnung und ein Veranstaltungszentrum der katholischen Kirche. Während der Sanierungsarbeiten wurde die historische Substanz behutsam erhalten und mit modernen Elementen äußerst attraktiv umgestaltet. Der alte Kreuzgang zieht sich um den großen, jetzt überdachten Innenhof, in dem man in aller Ruhe einen Kaffee genießen kann. Im frei zugänglichen alten Kellergewölbe sind alte Monstranzen, Stadtansichten und anderes kirchliches Gerät ausgestellt.

Die angrenzende Citadellstraße image O5/Google Map zeigt nach umfangreichen Sanierungen ein einzigartiges Bild des alten Düsseldorfs, wie es sich im 19. Jahrhundert präsentierte. Alte Bürgerhäuser, die heute einige Einzelhandelsgeschäfte beheimaten, stehen neben reinen Wohngebäuden und strahlen eine idyllische Atmosphäre aus. Am Ende der Straße lädt die Traditionskneipe »Zicke« zu einem Ausflug in die 1970er Jahre ein. Schon Generationen von Studenten, angehenden Managern, Lebenskünstlern und Freiberuflern haben hier auf der kleinen Terrasse über Gott und die Welt diskutiert. Gegenüber im Spee’schen Palais ist heute das Stadtmuseum image O/P5/Google Map untergebracht. Das ehemalige Stadtschloss der Grafen von Spee aus dem 17. Jahrhundert wurde teilweise auf den alten Bastionsanlagen gebaut, und Teile der originalen Stadtmauer sind im Innern sogar zu sehen. Das Museum selbst hat eine didaktisch hervorragend aufgebaute Sammlung, welche die Geschichte der alten Residenzstadt von den Anfängen bis in die Gegenwart dokumentiert. Liebevoll hergestellte Modelle des 1872 abbrannten alten Stadtschlosses geben einen guten Eindruck von der Pracht der ehemaligen Residenzstadt. Besonders schön ist der hinter dem Palais versteckte Park am Stadtmuseum image P5/Google Map, den selbst viele Düsseldorfer gar nicht kennen. Genau auf der Spitze der alten Bastion wurde hier ein herrlicher Ruheraum geschaffen.

Zurück auf der Bäckerstraße image O5/Google Map sieht man schon die große Marienstatue von 1873, und noch ein paar Schritte weiter ist man wieder an der Maxkirche und am gleichnamigen Maxplatz mit seiner schönen Brunnenskulptur, die exemplarisch die wichtigsten Daten der Düsseldorfer Stadtgeschichte wie Gründung 1288, Revolution 1848 und schließlich den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg zeigt. Direkt nebenan erstreckt sich der Carlsplatz, der größte Wochenmarkt der Stadt. Hier trifft sich der Düsseldorfer vor allem am Samstagvormittag, um fürs Wochenende einzukaufen und sich dann in der Außenstelle der Brauerei Schumacher bei einem gepflegten Altbier zu erholen. Sehenswert sind auf der Bilker Straße die alten Bürgerhäuser aus dem 19. Jahrhundert. Dieser Teil der Carlstadt wurde vom Kurfürsten Carl Theodor schachbrettartig angelegt und wird auch gerne als Antiquitätenviertel bezeichnet. Namensgeber sind, wie kann es anders sein, die vielen Geschäfte und Galerien in denen man neben Originalen auch manch interessantes modernes Deko- und Designerstück erwerben kann.

Im Palais Wittgenstein image P6/Google Map auf der Bilker Straße bietet das Marionettentheater unter der Leitung von Anton Bachleitner ein vielfältiges Repertoire. Versteckt im Innenhof des schönen Gebäudes können rund hundert kleine und große Gäste die verschiedensten Stücke erleben. Mit liebevoll handgefertigten Marionetten werden Märchen und Fabeln für Kinder, aber auch hochinteressante Inszenierungen klassischer und moderner Stücke geboten.

Am Haus Bilker Str. 15 findet sich eine Gedenktafel für die Komponisten Robert und Clara Schumann, die 1850–54 hier wohnten. Am Ende der Bilker Straße, am sogenannten Schwanenmarkt image P6/Google Map, erinnert eine überdimensionierte, zerbrochene Totenmaske des Künstlers Bert Gerresheim an den berühmten Dichter Heinrich Heine. Das Kunstwerk soll einerseits an die Zerrissenheit Heines, andererseits an das ambivalente Verhältnis der Deutschen gemahnen, die sich lange Zeit nicht mit den Auffassungen des scharfsinnigen Schriftstellers anfreunden konnten. Vor allem Heines Eintreten für die Ideale der Französischen Revolution und die Bürgerrechte haben ihn bis weit ins 20. Jahrhundert in den Augen vieler Konservativer diskreditiert.

Direkt gegenüber steht das ehemalige Ständehaus image P6/Google Map. Das 1880 im italienischen Neorenaissancestil vollendete Gebäude diente einst als Vertretung der rheinischen Provinzialstände, die bis 1872 im Stadtschloss tagten. Nach der Vernichtung durch einen Brand zogen die Abgeordneten schließlich ins Ständehaus. Die bronzene Figurengruppe vor dem Eingang wurde 1897 errichtet und stellt Vater Rhein und seine Töchter dar. Nach dem Krieg diente das in etwas vereinfachter Form wieder aufgebaute Gebäude dem nordrhein-westfälischen Parlament als Sitz, das erst 1988 in das neue Gebäude am Medienhafen umzog. Lange Zeit war die Zukunft des alten Parlamentsgebäudes umstritten. Schließlich setzte sich der Museumsgedanke durch und nach umfangreichen Umbauarbeiten öffnete 2002 das Museum K21 Kunstsammlung NRW seine Pforten, das sich vor allem der Kunst des 21. Jahrhundert widmet.

Über die Hohe Straße geht’s zurück zum Carlsplatz, von dem eine echte »Fressmeile« wieder zurück in die Altstadt führt. Auf der Berger Straße reihen sich internationale Restaurants bis hin zur Flinger Straße. Vor allem während der großen internationalen Messen ist es hier schwer noch einen Platz, sei es drinnen oder draußen, zu ergattern. Am Anfang der Berger Straße gibt es noch ein schönes Beispiel der »rheinischen Toleranz« zu besichtigen. Versteckt hinter einem großen schmiedeeisernen Tor erhebt sich die 1687 erbaute lutherische Berger Kirche image O6/Google Map. Im 17. Jahrhundert waren die Lutheraner im erzkatholischen Düsseldorf lediglich geduldet und durften daher ihre Kirche nur im Innenhof errichten, um nur ja keine Werbung für den neuen Glauben zu machen.

Der ruhigere Teil der Altstadt fängt nördlich vom Burgplatz image O6/Google Map an. Hier erhob sich einst das große Schloss, das 1872 durch einen Brand vernichtet wurde. Nur der runde Turm aus dem 13. Jahrhundert überstand die Katastrophe. Im Innern ist heute das Schifffahrtmuseum image O6/Google Map untergebracht und im oberen Stockwerk, der sogenannten Laterne, empfängt ein kleines Café seine Gäste.

Der Burgplatz selbst wird für die verschiedensten Veranstaltungen genutzt wie Bier- und Weinfeste oder auch Liveübertragungen aus der Oper auf eine großen Leinwand. Zum Rhein hin sei noch die »Spanische Treppe« erwähnt. In Anlehnung an ihr römisches Pendant versammeln sich im Sommer oft Hunderte von jungen Leuten, um den Ausblick zu genießen. Leider haben sich in der Vergangenheit auch manche Taschendiebe und Drogendealer breitgemacht, aber meistens geht es hier, wie überall in der Altstadt, erstaunlich friedlich zu.

In der traditionellen Brauerei »Im goldenen Ring« am Burgplatz wird zwar kein Bier mehr hergestellt, aber es gibt keinen Ort mit einer großzügigeren Sonnenterrasse mit Blick auf den Rhein. An der Ecke des Restaurants lohnt es sich, einen Moment am Stadterhebungsdenkmal image O6/Google Map von Bert Gerresheim zu verweilen. Dieses Denkmal, das auf den ersten Blick ein wenig verwirrend aussieht, zeigt mit eindrucksvollen Skulpturen den Weg vom einfachen Fischerdorf zur stolzen Residenzstadt. Grob gesagt erzählen drei Teile die Geschichte. Zum einen die Schlacht von Worringen, die der damalige Herr Düsseldorfs, Graf Adolf von Berg, gegen den Kölner Erzbischof im Jahr 1288 gewann. Die vier Ritter stellen dabei die Reiter der Apokalypse dar. Verschiedene bronzene Stadtpläne und ein Teil der Stadterhebungsurkunde dokumentieren die neue städtische Rolle des Dorfs an der Düssel. Ganz rechts sind die wirtschaftlichen Grundlagen der Stadt zu sehen. Die landwirtschaftlichen Produkte, die auf dem Markt gehandelt wurden, wie Zwiebeln, Obst, Gemüse, Eier und natürlich die unvermeidliche Altbierflasche. Ein Mönch am äußeren Rand trägt einen Reliquienkasten auf der Schulter. Er stellt den Raub der Knochen des heiligen Apollinaris dar, die um 1390 aus Remagen nach Düsseldorf kamen. Da er Schutzpatron der Stadt ist, findet jedes Jahr an seinem Namenstag im Juli die große Rheinkirmes auf den Oberkasseler Rheinwiesen statt.

image

Im Foyer des Museum Kunstpalast

Die älteste Düsseldorfer Kirche, St. Lambertus image N6/Google Map, mit ihrer verdrehten Turmspitze wurde um 1394 anstelle einer kleinen romanischen Basilika errichtet. Der sie umgebene Stiftsplatz gehört zu den ruhigsten und idyllischsten Plätzen mitten in der Altstadt. Sehenswert ist der Innenraum der Kirche, dessen Chormauern quasi die ehemaligen Außenmauern des romanischen Vorgängerbaus darstellen. Das Wahrzeichen der Stadt, der schiefe Turm, entstand übrigens erst nach 1815. Damals schlug ein Blitz in den bis dato noch geraden Turm ein und vernichtete fast zwei Drittel der hölzernen Turmspitze. Beim Wiederaufbau ging es wohl ein wenig hektisch zu, denn die Düsseldorfer benutzten viel zu frisches Holz, das sich dann beim Trocknen verzog und die charakteristische Drehung hervorrief. Im Chor steht auch der goldene Schrein, der die Überreste des heiligen Apollinaris birgt.

Hinter der Kirche geht es dann über die Straße Altestadt nach Osten zur image Ratinger Straße image N6/Google Map. Vorbei an der Kreuzherrenkirche image N6/Google Map erreicht man schließlich das Szeneviertel der Düsseldorfer, das »Bermudadreieck«. Vor allem im Sommer am Mittwochabend und selbstverständlich am Wochenende sind die Kneipen rund um die Kreuzung Ratinger Straße/Neubrückstraße hoffnungslos überfüllt.

Gegenüber der Füchschen-Brauerei, die ebenfalls zu den beliebtesten Plätzen der Düsseldorfer Aborigines gehört, steht seit 2009 der neue Bürgersaal, das Quartier Bohème. Hier wurde auf einem brachliegenden Grundstück nicht nur ein Veranstaltungssaal für Kultur und Brauchtum geschaffen, sondern auch eine pfiffige, trendige neue Location für das gehobene Altstadtpublikum. Neben der regionalen Küche lockt auch der fast schon legendäre Sonntagsbrunch mit Musik und Live-Cooking.

Durch die Mühlengasse gelangt man schließlich zu einem ganz besonderen Kunstbezirk. Die Kunstakademie image N6/Google Map, die 1879 am ehemaligen Schutzhafen erbaut wurde, verströmt noch die Atmosphäre des 19. Jahrhunderts. Heute durch die Oberkasseler Rheinbrücke getrennt, erwartet den Besucher noch ein echter Leckerbissen: der Ehrenhof image M/N6/Google Map. Da ist zum einen das frühere Planetarium zu nennen, dessen gewaltige grüne Kuppel noch an ihre ursprüngliche Bestimmung erinnert. Heute finden in der Tonhalle image N6/Google Map klassische Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen statt. Seit Kurzen gibt es auf dem Dach auch wieder eine kleine Gastronomie, wo man einen herrlichen Blick über den Rhein genießen kann. Gegenüber, im sogenannten Ehrenhof-Komplex, lohnen noch zwei weitere Museen einen Besuch. Das Museum Kunstpalast image M6/Google Map zeigt, neben internationalen Wechselausstellungen, vor allem Zeichnungen und Grafiken aus fünf Jahrhunderten. Das NRW-Forum image N6/Google Map wartet immer wieder mit interessanten Ausstellungen auf, die sich an ein eher junges Publikum wenden. Gegenüber vom Ehrenhof, der bis in die 1970er Jahre auch das Messegelände der Landeshauptstadt war, kann man zum Abschluss noch in einem der schönsten Biergärten entspannen. Die 1926 erbaute Rheinterrasse gilt als beliebter Ort für Tagungen, aber auch als Feier-Location während des Karnevals.

Der Medienhafen

image

Rheinturm am Eingang des Medienhafens

Düsseldorf hatte schon immer einen Hafen, eigentlich waren es sogar drei. An der Rheinpromenade hat man während der Arbeiten am Rheinufertunnel die Fundamente des alten mittelalterlichen gefunden. Wo heute die Oberkasseler Rheinbrücke steht befand sich im 19. Jahrhundert ein kleiner Schutzhafen, der später zugeschüttet wurde.

Mit Beginn der Industrialisierung wurde der Ruf nach einem modernen Hafen laut und nach zehn Jahren Bauzeit wurde schließlich 1896 im Süden der Stadt einer der modernste Binnenhäfen Deutschlands feierlich eröffnet. Nach einer stürmischen Entwicklung, die lediglich durch die Weltwirtschaftskrise und die Zerstörungen durch den Zweiten Weltkrieg gebremst wurde, setzte allerdings Ende der 1960er Jahre der Niedergang ein. Zu klein, zu ungünstig gelegen und im Vergleich zum Duisburger Binnenhafen hoffnungslos unterdimensioniert, musste etwas geschehen.

Mitte der 1970er Jahre kristallisierte sich eine komplette Neugestaltung des Hafenareals als neuer innenstadtnaher Standort für moderne Medien- und Dienstleistungsbranchen heraus. Daher stammt der Name image Medienhafen image P/Q3–5/Google Map. Rund um die Stromstraße und die angrenzenden Wohnviertel von Unterbilk haben sich in den letzten Jahren eine Vielzahl neuer, trendiger Kneipen und Restaurants angesiedelt, die vor allem im Sommer stets voll besetzt sind und dem Viertel einen echten Schub gegeben haben.

Interessant bei der Neu- und Umgestaltung des ehemals tristen Hafengebietes war die Vorgehensweise der Planer, die nicht, wie in anderen Städten, das gesamte Areal mit einem »Wisch« sanierten, sondern jedes Grundstück einzeln behandelten und mit dem späteren Nutzer die architektonischen und gestalterischen Möglichkeiten erörterten.

image

»Flossis« erobern die Fassade des NRW-Forums im Medienhafen

Rheinturmimage P5/Google Map