Cover

Bildnachweis und Impressum

Adenis/Graff/laif, Köln: S. 24, 25 u., 48

Bavaria Filmstadt/Bullyversum: S. 77

Bayern Tourismus Marketing GmbH: S. 85

Biskup/laif, Köln: S. 56

Chiemgau Tourismus e.V., Traunstein: S. 82

Alois Dallmayr KG, München: S. 71

Deutsches Museum, München: S. 75

Eid/laif, Köln: S. 9

Fotolia/Alta. C: Schmutztitel (S. 1), S. 12, 45, 62 u., 72 u.; Martina Berg: S. 84; Champa: S. 2 o. Mitte, 21 u., 23, 70; Arnd Drifte: S.6o., 11; Foto-Fine-Art: S. 13; Nicky Graziosi: S. 74; Daniel Hohlfeld: S. 44; Ifstewart: S. 27 o.; Stephan Karg: S. 6 u.; Bernd Kröger: S. 39; Jörg Launer: S. 42; Mikhail Markovskiy: S. 19; Victoria P.: S.57 u.; Martin Raab: S. 16; Oliver Raupach: S. 2 o. l., 18 o., 20, 25 o., 58; Jörg Stumpf: S. 14 o.; Katja Sucker: S. 15; Igor Toker: S. 63; Alexandre Trajan: S. 17; Elena Vouptsova-Vasic: S. 27 u.; Manuel Wächter: S. 18 u.

Franz Marc Frei, München: S. 3 o. r., 4/5, 7, 14u., , 29, 36 u., 44/45, 47, 53, 66 u., 67 u., 86, 87, 88, 91

Eddie Gerald/laif, Köln: S. 3 o. Mitte, 65

Tobias Gerber/laif, Köln: S. 41

Gerald Haenel/laif, Köln: S. 72 o.

Hofbräuhaus, München: S. 3 o. l., 62 o.

Hotel Bayerischer Hof, München: S. 52 u.

iStockphoto/Alexander Dunkel: S. 50; Anshar 73: S. 40; DM Girton: S. 51; Mario Hornik: S. 43; Björn Kindler: S. 3 u.; Elena Korenbaum: S. 37; Soren Pilman: S. 66 o.; Quanthem: S. 54; Radu Razvan: S. 48/49; Sebastian-Julian: S.68/69; Manfred Steinbach: S.32; Xyno: S. 52 o.

Marlis Kappelhoff, München: S. 73

Landeshauptstadt München, Tourismusamt/Bjarne Geiges: S. 35 o.;

Museum Brandhorst, München/Haydar Koyupinar: S. 34; Haydar Koyupinar 2008: S. 83

Neue Pinakothek, München: S. 35 u.

Sea Life Europe: S. 76

Staatstheater am Gärtnerplatz/Lioba Schöneck: S. 67 o.

Städtische Galerie im Lenbachhaus, München: S. 2 o. r., 33

Stand/laif, Köln: S. 78

Vista Point Verlag (Archiv), Potsdam: S. 8, 21o., 30 o., 30, 31 o., 31 u., 35 u., 36 o., 57o., 61, 80 o., 80 u., 81

Wikipedia/Uwe Barghaan: S. 22 o., 22 u.; Alois Sturm: S. 10

Schmutztitel (S. 1): Bayerische Hefebrezen

Seite 2/3 (v. l. n. r.): Glyptothek am Königsplatz, Städtische Galerie im Lenbachhaus, Franz Marcs »Kühe – rot, grün, gelb« in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, Hofbräuhaus, BMW-Welt, Bierzelt auf dem Oktoberfest, München-Panorama vor den schneebedeckten Alpen (S. 3 u.)

Seite 6/7: Frauenkirche (S. 6 o.), Schloss Nymphenburg (S. 6 u.), Olympiapark (S. 7)

Konzeption, Layout und Gestaltung dieser Publikation bilden eine Einheit, die eigens für die Buchreihe der Go Vista City/Info Guides entwickelt wurde. Sie unterliegt dem Schutz geistigen Eigentums und darf weder kopiert noch nachgeahmt werden.

© VISTA POINT Verlag GmbH, Birkenstr. 10, D-14469 Potsdam
4., aktualisierte Auflage 2016
Alle Rechte vorbehalten
Reihenkonzeption: Andreas Schulz & VISTA POINT-Team
Bildredaktion: Andrea Herfurth-Schindler
Lektorat: Franziska Zielke, Christina Richter
Layout und Herstellung: Sandra Penno-Vesper, Kerstin Hülsebusch-Pfau
Reproduktionen: Henning Rohm, Köln
Kartographie: Kartographie Huber, München
Anzeigenverkauf: Kommunalverlag GmbH & Co. KG, Ottobrunn
Technische Umsetzung: Datagrafix Manila Philippines Columbia Towers 11F, Ortigas Ave.,
Greenhills Mandaluyong City, Metro Manila, Philippines

ISBN 978-3-95733-812-9

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Inhalt
Willkommen in München
Top 10 & Mein München
image Top 10: Das sollte man gesehen haben
image Mein München Lieblingsplätze der Autorin
Stadttouren mit Detailkarte
Im Schatten der Welschen Hauben
Die königlich-bayerische Residenzstadt
Streifzüge mit Detailkarte
Schwabing, Maxvorstadt
Haidhausen
Gärtnerplatz- und Glockenbachviertel
Westend
Neuhausen, Gern, Nymphenburg
Vista Points – Sehenswertes
Museen
Kirchen
Architektur und andere Sehenswürdigkeiten
Erleben & Genießen
Übernachten
Essen und Trinken
Nightlife
Kultur und Unterhaltung
Shopping
Mit Kindern in der Stadt
Erholung und Sport
Chronik
Daten zur Stadtgeschichte
Service von A bis Z
Service von A bis Z
Register
Bildnachweis und Impressum
image

Zeichenerklärung

image    Top 10
Das sollte man gesehen haben
image Mein München
Lieblingsplätze des Autorin
image Vista Point
Museen, Galerien, Architektur und andere Sehenswürdigkeiten
image Kartensymbol: Verweist auf das entsprechende Planquadrat der ausfaltbaren Karte bzw. der Detailpläne im Buch.

MÜNCHEN

von Marlis Kappelhoff

Marlis Kappelhoff

Nach dem Studium der Publizistik und der Ausbildung zur Fotojournalistin folgten längere Auslandsaufenthalte und die Tätigkeit als Redakteurin bei einer Lokalzeitung im Rheinland. Danach kehrte Marlis Kappelhoff in ihre Wahlheimat München zurück, wo sie zuerst im Pressereferat des Goethe-Instituts arbeitete, bevor sie als Lektorin in einem Reisebuchverlag anfing. Heute arbeitet sie als freie Autorin. Fotos und Beiträge ihrer Reisen kreuz und quer durch Europa wurden in diversen Publikationen veröffentlicht.

Willkommen in München

Vor einigen Jahren stand folgende Anzeige in einer Münchner Tageszeitung: »Gesucht werden aktive Bergwanderer mit Klettererfahrung. Mitzubringen sind entsprechende Ausrüstungsgegenstände plus Eimer und Schrubber zwecks Reinigung des Zeltdachs des Olympiastadions.« Prompt fanden sich zum angegebenen Zeitpunkt um die 50 Freiwillige ein. Veröffentlicht wurde der Aufruf nur leider an einem 1. April, und so wurde es nichts mit der dringend notwendigen Generalreinigung einer der großen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Quintessenz: Wenn es um seine Stadt geht, ist der Münchner zur Stelle!

Und dabei wird ihm doch nachgesagt, er sei grantig, sprich unfreundlich, arrogant, laut und pflege einen übertriebenen Lokalpatriotismus. Stimmt und stimmt natürlich auch wieder nicht, wie alle Verallgemeinerungen. Eins aber hat sich der Münchner, egal ob Zuagroasta oder echtes Münchner Kindl, auch in Zeiten der Globalisierung bewahrt: seine unbeirrbare Lebensfreude.

Er ist sich seines kulturellen Erbes bewusst und zugleich stolz auf die Spitzenleistungen in Wissenschaft und Wirtschaft, die diese Stadt mit ihrer Elite-Uni zu einer der europäischen Hightech-Metropolen Europas werden ließen.

Auch wenn die Hauptsehenswürdigkeiten der Altstadt bis auf wenige Ausnahmen detailgetreue Rekonstruktionen der während des Zweiten Weltkriegs zerbombten Originale sind, tragen sie zu einem nicht unwesentlichen Teil zur Identifikation der Bewohner mit ihrer Heimatstadt bei. Das geht so weit, dass man sich bis heute erfolgreich gegen jede Form zeitgenössischer Hochhausarchitektur im Innenstadtbereich zur Wehr gesetzt hat.

Man lebt, arbeitet und ächzt hier genauso wie anderswo unter den Anforderungen einer sich ständig wandelnden Welt, aber, und das ist das Besondere, man versteht es zu leben. Hier hockt man noch an schönen Sommerabenden stundenlang mit der Familie und Freunden im Biergarten. Wie zu Hause wird der Tisch unter Kastanien gedeckt und darauf gestellt, was der Kühlschrank hergibt. Nur die Maß Bier muss noch besorgt werden!

Hinter dem Englischen Garten erhebt sich die Kulisse Münchens

Top 10 & Mein München

Top 10: Das sollte man gesehen haben

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Frauenkirche

S. 11 f., 38 f. image L8/Google Map

Die Doppelturmfassade mit den Welschen Hauben dürfte das meistfotografierte Motiv der Innenstadt sein. Optimal lässt sich das Wahrzeichen vom Marienplatz aus auf den Kamera-Chip bannen.

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Asamkirche

S. 15, 37 f. image L7/Google Map

Die Brüder Egid Quirin und Cosmas Damian Asam schufen mit dieser einzigartigen Rokoko-Raumschöpfung ein Sinnbild von ekstatischer Frömmigkeit.

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Hofbräuhaus

S. 15, 62 image L9/Google Map

Oktoberfest und Hofbräuhaus sind nicht nur für die Gäste aus Übersee die Hauptattraktion der bayerischen Landeshauptstadt. Auf jeden Fall mal einen Blick hineinwerfen.

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Residenz

S. 16 f., 47 ff. image K8/9/Google Map

An ihrem Stadtschloss bauten die Wittelsbacher über Generationen. Der bayerische Ministerpräsident empfängt heute im riesigen, prunkvollen Antiquarium, das zur Zeit der Renaissance entstand, seine Staatsgäste.

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Pinakotheken (Kunstareal Alte, Neue und Pinakothek der Moderne)

S. 24, 35 f. image H7/8/Google Map

Die Sammlungen der drei Pinakotheken gehören weltweit zu den Top-Adressen in Sachen Kunstgenuss.

Schloss Nymphenburg

S. 29, 50 f. image bB/bC3/4/Google Map

Für die Besichtigung der ehemaligen königlichen Sommerresidenz (Führung) mit ihrem Park und den darin verstreut liegenden Pavillons sollte man mindestens einen halben Tag einplanen.

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Deutsches Museum

S. 31, 74 f. image N9/Google Map

Das weltweit größte naturwissenschaftlich-technische Museum liegt auf einer Insel in der Isar und ist nicht nur für Technik-Freaks von Interesse.

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Allerheiligen-Hofkirche

S. 37 image K9/Google Map

Die erhabene Raumwirkung dieses im Zweiten Weltkrieg völlig zerstörten Sakralraums ist nach seinem schlichten Wiederaufbau beeindruckend. Zu erleben ist er nur im Rahmen einer kulturellen Veranstaltung.

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Englischer Garten

S. 44 f. image E-J10/11/Google Map

Frühling, Sommer, Herbst oder Winter: Keine Jahreszeit und kein Wetter können einen versäumten ausgedehnten Spaziergang entschuldigen.

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Olympiapark

S. 47 image A/B3/4/Google Map

Das Areal mit seinen noch immer hinreißenden, schwebenden Zeltdach-Konstruktionen über den einzelnen Sportstätten der XX. Olympischen Spiele im Jahr 1972 gehört zu den überragenden Architekturentwürfen nicht nur seiner Zeit.

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Mein München
Lieblingsplätze der Autorin

Lieber Leser,

dies sind einige wenige besondere Punkte dieser Stadt, an die ich immer wieder gern zurückkehre. Eine spannende Zeit in München wünscht Ihnen

Marlis Kappelhoff

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Hofgarten

S. 19 f. image J/K9/Google Map

Genau der richtige Ort, um nach einem ausgedehnten Stadtspaziergang den müden Füßen eine Pause zu gönnen. Der Blick auf Kuppel und Türme der Theatinerkirche hat was!

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BMW-Welt

S. 42 f. image A5/Google Map

Das spektakuläre Highlight zeitgenössischer Architektur lässt sich locker mit einem Spaziergang über das Olympiagelände verbinden.

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Amalienburg

S. 51 image bC3/Google Map

Das zartrosa Rokoko-Schlösschen ist eine einzigartige Schöpfung des großartigen Baumeisters François de Cuvilliés. Unbedingt durch die Innenräume bummeln.

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Orlandohaus

S. 56 image L9/Google Map

Schuhbecks Bistro-Café in unmittelbarer Nähe des Hofbräuhauses ist nicht preiswert, aber dafür exzellent. Warum den Tag nicht hier mit einem Frühstück starten? Haus und Gastraum allein sind schon eine besondere Sehenswürdigkeit.

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Kokon mit Café

S. 73 image K7/Google Map

Wer das ausgefallene Geschenk oder eine Inspiration für die eigenen vier Wände sucht, ist hier richtig. Empfehlenswert ist das kleine Café im ersten Stock. Serviert werden Snacks und wundervolle Kuchen.

Stadttouren

Im Schatten der Welschen Hauben

Vormittag

Karlsplatz/Stachus – Neuhauser-/Kaufingerstraße – Bürgersaal – Michaelskirche – Deutsches Jagd- und Fischereimuseum – Frauenkirche – Marienplatz – Tal (Heiliggeistkirche) – Isartor – Alter Peter – Viktualienmarkt (im Kartenausschnitt rot eingezeichnet).

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Nachmittag

Schrannenhalle – St.-Jakobs-Platz – Sendlinger Straße – Asamkirche – Alter Hof – Alte Münze – Platzl mit Hofbräuhaus (im Kartenausschnitt blau eingezeichnet).

Die vielen Steinhocker rund um die sprudelnde Brunnenanlage auf dem Karlsplatz/Stachus image K6/Google Map gehören an warmen Tagen zu den begehrtesten kostenlosen Sitzplätzen des beliebten Treffpunkts. Vor dem Start zum Stadtbummel sollte man für Momente den vielsprachigen Trubel der halbrunden Platzanlage mit dem Doppelnamen genießen. Es war der ungeliebte Kurfürst Karl Theodor, der Ende des 18. Jahrhunderts den Abriss der äußeren Stadtbefestigung befahl und diesem Platz seinen Namen gab. Die zweite, gängige Bezeichnung »Stachus«, die die Münchner bevorzugen, geht auf den Gastwirt Eustachius Föderl zurück, der im 18. Jahrhundert auf dem Gelände des heutigen Kaufhofs ein Ausflugslokal betrieb.

Durch das schmale Karlstor – es war Teil jenes zweiten Befestigungsrings, den Ludwig der Bayer um die zu klein gewordene Stadt Heinrichs des Löwen ziehen ließ – betritt man die Neuhauser Straße, die nahtlos in die Kaufingerstraße übergeht. Häufig wird diese Einkaufsmeile zwischen Karlstor und Marienplatz mit einer Mischung aus blankem Kommerz und ihrer vereinzelt nach dem Krieg rekonstruierten historischen Bausubstanz neben größtenteils einfallsloser 50er-Jahre-Architektur auch als »Münchens gute Stube« bezeichnet.

Der Karlsplatz wird im Münchner Volksmund vorwiegend Stachus genannt

Der Volksmund nennt ihn Brunnenbuberl, den kleinen Brunnen gleich hinter dem Karlstor. Für seinen »Satyr und Knabe«, so der Originaltitel, erhielt sein Schöpfer Mathias Gasteiger zwar damals in Paris auf der Weltausstellung die Goldmedaille, bekam aber zu Hause mit seinem Werk jede Menge Ärger. Die prüden Münchner waren schockiert ob der schamlosen Blöße des Knaben und verordneten ihm das übliche Feigenblatt. Doch der Bildhauer konnte sich erfolgreich diesem Wunsch widersetzen.

Gleich hinter dem Karlstor: das »Brunnenbuberl«

Das Münchner Traditionskaufhaus Oberpollinger wurde in jüngerer Zeit einer tief greifenden Verjüngungskur unterzogen und hält den Vergleich mit Edeladressen in anderen europäischen Großstädten problemlos aus. In den lichten, großzügig gestalteten Etagen kann Einkaufen durchaus zu einem kostspieligen Genuss werden. Außergewöhnlich ist der Fassadenschmuck: Zwei der drei Giebel werden von alten Handelsschiffen (Koggen) bekrönt, auf dem dritten eilt der schlanke Gott Merkur seinem Ziel entgegen. Zu empfehlen ist in der warmen Jahreszeit der Besuch der großzügigen Dachterrasse auf dem Anbau an der Rückfront.

Von hier oben geht der Blick hinüber zum mächtigen Justizpalast image K6/Google Map (gegenüber vom Stachus). Der schlossähnliche Komplex wurde nach Plänen von Friedrich von Thiersch zwischen 1891 und 1898 erbaut. Er gilt als einer der großartigsten Repräsentationsbauten der Gründerzeit. Es lohnt sich, wenigstens einen Blick in das pompöse Vestibül mit seinen hochherrschaftlichen Treppenaufgängen zu werfen.

Zu den erstaunlichsten Bauwerken der eher gesichtslosen Einkaufsmeile Neuhauser-/Kaufingerstraße mit ihren landesweit bekannten Läden preiswerter Mode zählt der Bürgersaal image K7/Google Map. Hinter der zweigeschossigen barocken, in rosa gehaltenen Fassade verbergen sich zwei sehr unterschiedliche sakrale Räume. Ebenerdig betritt man die niedrige Unterkirche mit dem Grab des 1987 selig gesprochenen Jesuitenpaters Rupert Mayer. Schon am 9. Juni 1931 erteilten die Nationalsozialisten dem wortgewaltigen und überaus beliebten Geistlichen Redeverbot. Da er sich auch in der Folgezeit hartnäckig weigerte, das Beichtgeheimnis preiszugeben, brachte man den Kleriker 1939 ins Konzentrationslager Oranienburg. Als Todkranker entlassen, starb er kurz darauf 1945 im oberbayerischen Kloster Ettal. Abrupter Szenenwechsel: Eine Etage höher empfängt den Besucher in der Oberkirche die traumhafte, jubelnde, lichte Welt des Barock, eher Ball- denn Betsaal.

Als »Triumphkirche der Gegenreformation« pries Herzog Wilhelm V., genannt der Fromme, im Juli 1597 die feierliche Weihe von St. Michael image K7/Google Map. In der ersten Renaissancekirche nördlich der Alpen mit ihren sich anschließenden Kolleggebäuden (heute Alte Akademie) zogen die für ihren analytischen Intellekt bekannten Jesuiten ein. Es liegt also auf der Hand, dass dieser dem Erzengel Michael geweihte Sakralbau bis heute als machtvolle Antwort auf die Bedrohung durch die Reformation interpretiert wird. Als sichtbares Zeichen seines ungebrochenen Selbstverständnisses ließ sich der Erbauer mit weiteren Repräsentanten des Hauses Wittelsbach an der dreistöckigen, imposanten Giebelfassade oberhalb des Erzengels Michael darstellen. Als technische Glanzleistung jener Zeit muss das über 20 Meter weit gespannte Tonnengewölbe des Kirchenraums gesehen werden.

Und wenige Meter weiter schon wieder eine Kirche! Nur ganz anders: In die drei Geschosse der ehemaligen Augustinerkirche St. Johann ist 1966 das Deutsche Jagd- und Fischereimuseum image L7/Google Map eingezogen. Auch wenn man sich nicht unbedingt für derartige Exponate begeistern kann, besitzt ihre Präsentation an diesem Ort einen ganz besonderen Reiz. Wo sonst lassen sich jede Menge kapitaler Jagdtrophäen unter einem mit dezentem Stuck verzierten Kirchengewölbe betrachten?

Am Übergang von der Neuhauser zur Neuhauser-/Kaufingerstraße lässt sich anhand der leichten Krümmung der nach links abzweigenden Augustinerstraße der Verlauf der ersten Stadtmauer Heinrichs des Löwen erkennen.

Einen kurzen Stopp sollte man beim Herrenbekleidungsgeschäft »Hirmer« (Kaufingerstr. 28) einlegen. Zwischen den Schaufenstern weist eine Bronzetafel den aufmerksamen Spaziergänger darauf hin, dass im Straßenpflaster der Grundriss des dort abgebildeten »Schönen Turms« zu sehen ist. 1157 im Zuge der ersten Stadtmauer errichtet, fiel das marode Bollwerk dann 1457 der Spitzhacke zum Opfer. Der dringend erforderliche Neubau war nachweislich weitaus prächtiger. Man bemalte ihn mit farbenfrohen Fresken, die ihm in der Folgezeit zu seinen Beinamen verhalfen. Im Rahmen einer weiteren Stadterweiterung musste auch dieses Schmuckstück 1807 abgerissen werden.

Wer der Biegung der Augustinerstraße nur wenige Schritte folgt, steht unvermittelt vor der mächtigen Doppelturmfassade der image Frauenkirche image L8/Google Map mit ihren patinagrünen Welschen Hauben. Angeblich soll der Teufel beim Bau des dreischiffigen Backsteinbaus seine Hand im Spiel gehabt haben. Die Legende weiß zu berichten, dass der Baumeister Jörg Ganghofer, an der zügigen Fertigstellung des Auftrags interessiert, mit Luzifer einen Deal einging, der Folgendes beinhaltete: Der Baumeister verpflichtet sich dem Herren der Unterwelt gegenüber, die Kirche ohne sichtbare Fensteröffnungen hochzuziehen. Getrieben von der festen Überzeugung, dass niemand in ein stockfinsteres Gotteshaus zum Beten käme, schuftete der Teufel wie ein Besessener, musste dann aber zu seinem Entsetzen feststellen, dass seine Rechnung nicht aufgegangen war.

Blick auf Frauenkirche und Neues Rathaus am Marienplatz

Außer sich vor Wut raste er zu Ganghofer und forderte dessen Seele. Völlig gelassen begleitete dieser den Rasenden in den Vorraum des Doms, denn weiter kam der Herrscher der Unterwelt nicht, weil die Kirche schon geweiht war. Ganghofer bewies dem Teufel, dass vom Eingangsbereich aus kein einziges Fenster zu sehen war. Völlig entnervt stampfte der Teufel so kraftvoll auf, dass noch heute sein Fußabdruck im Vorraum zu sehen ist.

Erklärend muss hinzugefügt werden, dass das architektonische Täuschungsmanöver heute nicht mehr der geschilderten Situation entspricht, da von dieser Stelle aus jetzt das Chorfenster zu sehen ist, das vor der Zerstörung des Doms im Zweiten Weltkrieg vom Hochaltar verdeckt wurde.

Die Monumentalität des heute eher karg möblierten Innenraums ist beeindruckend. Elf schlanke, achteckige Pfeilerpaare tragen das Sterngewölbe. Gerettet wurde das prunkvolle Grabmal – ein Kenotaph, das heißt ein leeres Scheingrab – für Kaiser Ludwig den Bayern, das ursprünglich an prominenter Stelle vor dem Hochaltar stand und jetzt in diese Ecke des südlichen Seitenschiffs verbannt wurde.

An einem der nicht so seltenen lichten Föhntage sollte man sich auf keinen Fall die Fahrt hinauf auf den Südturm des Doms entgehen lassen. Die Aussicht vom höchsten Bauwerk der Innenstadt auf die Alpenkette ist schlicht umwerfend.

Seit der Stadtgründung 1158 ist der Marienplatz image L8/Google Map die urbane Mitte der Landeshauptstadt. Der Schrannenplatz, so seine Bezeichnung bis 1854, war Kreuzungspunkt wichtiger Handelsstraßen. Je nach den wechselnden Bedürfnissen der mittelalterlichen Stadt wurde er kurzfristig vom Markt- zum Richt- oder Turnierplatz, aber auch zu einem Open-Air-Tanzsaal bei einer Fürstenhochzeit umfunktioniert.

Heute wird der Platz von einem wirren Gemisch hässlicher Kaufhausfronten der Nachkriegszeit und den Rekonstruktionen historischer Gebäude wie dem Neuen und Alten Rathaus eingefasst. Welche Stadt hat schon zwei Rathäuser, die sich auch noch gegenüberstehen?

Mittelpunkt des Platzes ist die Mariensäule. 1638 stiftete sie Kurfürst Maximilian I. zum Dank dafür, dass die Stadt während des Dreißigjährigen Kriegs nicht von den Schweden besetzt worden war. Auf dem elf Meter hohen Monolith aus Untersberger Marmor schwebt ganz in Gold jung und grazil auf der Mondsichel die »Patrona Bavariae«. Es handelt sich um eine Arbeit von Hubert Gerhard, der sie um 1590 angefertigt haben soll. Ihr zu Füßen kämpfen vier Putti gegen Hunger, Krieg, Pest und Ketzerei.

Mariensäule – Mittelpunkt des Marienplatzes

Noch als Kronprinz ließ Ludwig I. 24 alte Bürgerhäuser für den Bau des Neuen Rathauses image L8/Google Map im flandrischen Stil abreißen. Standbilder aller Herrscher aus dem Haus der Welfen und Wittelsbacher schmücken die fast 100 Meter lange Schaufront. Es handelt sich um den größten Herrscherzyklus an einem deutschen Rathaus.

Im Rosental: rechts die Heiliggeistkirche, links das Alte Rathaus

Die Attraktion und täglicher Touristenmagnet ist das Glockenspiel im Rathausturm: Von 1,40 Meter großen Figuren werden Szenen der Hochzeitsfeierlichkeiten Wilhelms V. mit Renata von Lothringen im Jahr 1568 dargestellt, unter anderem das Ritterturnier, das zu diesem Anlass auf eben diesem Platz stattgefunden haben soll. Als Zugabe gibt es noch den Schäfflertanz, der die Erinnerung an das Pestjahr 1517 wachhält.

Im Fischbrunnen an der Ecke zur Einmündung der Dienerstraße auf den Marienplatz wäscht der Bürgermeister seit 1426 alljährlich unter großer Publikumsbeteiligung am Aschermittwoch im eiskalten Wasser die Geldbörse der Stadt aus, damit sie für den Rest des Jahres laut Aberglaube gut gefüllt bleibt.

Das Alte Rathaus, noch aus der Zeit der Gotik, schließt den Platz nach Osten hin ab. In seinem Turm ist heute das Spielzeugmuseum untergebracht. Den ehemaligen Ratssaal nutzt die Stadt als festlichen Rahmen bei besonderen Anlässen. An der Rückseite des Alten Rathauses blickt der Stadtgründer, Heinrich der Löwe, auf das Tal – einst zogen über diese Straße die schweren Salzfuhrwerke durch das Torhaus nach München ein.

Weiter Richtung Isar endet diese mit etwas Grün bestückte, nicht sonderlich herausragende Einkaufsstraße mit ihren zahlreichen Billigläden am Isartor, einem der noch erhaltenen Bollwerke des zweiten Befestigungsrings. In einem der Türme lockt das witzige Valentin-Karlstadt-Musäum image L8/Google Map mit seinem skurrilen, kleinen Café direkt unter der Spitze zu einer Pause.

Auf dem Weg zurück zum Marienplatz darf man an der Heiliggeistkirche schräg gegenüber der Rückfront des Alten Rathauses (Ecke Tal/Rosental) nicht vorübergehen, ohne wenigstens einen Blick in den lichten Innenraum zu werfen, dem die Brüder Asam ihre unvergleichliche Handschrift in Form einer üppigen Rokokoausstattung verpassten. Vom Marienplatz sind es nur wenige Schritte bis zur dreischiffigen Pfeilerbasilika St. Peter image L8/Google Map. Anhand von Grabungen konnte der eindeutige Beweis erbracht werden, dass dieser Sakralbau älter als die Stadt Heinrichs des Löwen ist.

Ein Fitnessprogramm der besonderen Art bietet der steile hölzerne Treppenweg um die mächtigen Glocken herum hinauf zum luftigen, schmalen Aussichtsbalkon. Oben angekommen wird man auch hier mit einem grandiosen Blick auf das Dächergewirr des Altstadtkerns mit dem Viktualienmarkt belohnt.

Maibaum auf dem Viktualienmarkt

Der Bummel über den Viktualienmarkt image L8/Google Map versetzt gleichermaßen Augen und Nase in einen Rauschzustand. Schon morgens türmen in aller Früh die »Standerlfrauen« ihre hochpreisige, knackfrische Ware zu optisch reizvollen Gebirgen auf. Der Einkauf, egal ob engagierter Hobbykoch, qualitätsbewusste Hausfrau oder Profi, artet hier immer zu einer Zeremonie aus. Es soll Genussmenschen geben, die trotz der speziellen Preise keinen Samstag verstreichen lassen, ohne sich hier fachkundigen Rat für das abendliche Menü nach einer zünftigen Brotzeit geholt zu haben. Wer lieber gucken als kaufen will, kann im Biergarten unter schattigen Kastanien oder in einem der zahlreichen Lokale gemütliche Stunden verbringen.

Derart gut erholt beginnt die Fortsetzung des Spaziergangs in Richtung Schranne image L/M8/Google Map an der Blumenstrstraße. Der Entschluss, den Kornmarkt vom Marienplatz vor dem alten Rathaus in unmittelbare Nähe des Viktualienmarktes zu verlegen, stammt von König Maximilian II. Den Zuschlag erhielt der Ingenieur Karl Muffart für den Entwurf einer 430 Meter langen, von gusseisernen Säulen getragenen lichten Halle mit zwei Kopfbauten. Eröffnet wurde die Markthalle 1853 nach nur zwei Jahren Bauzeit, 1914 jedoch wegen einer verkehrsgünstiger gelegenen Großmarkthalle im Süden der Stadt wieder zur Hälfte abmontiert. An diese eingelagerten Reste erinnerte man sich im Rahmen des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg – 2005 wurde die Einweihung der »neuen/alten« Schranne gefeiert. Doch bislang ist noch kein Konzept der unterschiedlichsten Betreiber aufgegangen.

Geblendet von Pracht und Formenreichtum: der zweistöckige Hochaltar der Asamkirche St. Johann Nepomuk

Auf dem St.-Jakobs-Platz image M7/Google Map wurde am 9. November 2006 das Jüdische Zentrum mit seiner wuchtigen Hauptsynagoge, dem Jüdischen Museum sowie einem Gemeindehaus mit Rabbinat, Verwaltung, Versammlungsräumen, aber auch Kindergarten, Ganztagsschule, Jugend- und Kulturzentrum sowie einem Restaurant feierlich eröffnet.

Die nahe verkehrsberuhigte Sendlinger Straße image L7/Google Map verführt mit ihren zahlreichen Geschäften zu einem Einkaufsbummel. Ihre kulturhistorische Sehenswürdigkeit von Weltrang ist St. Johann Nepomuk, genannt image Asamkirche. Mit dem Bau der Privatkirche erfüllten sich die Starkünstler des Rokoko, die Brüder Egid Quirin und Cosmas Damian Asam, ihren Lebenstraum.

Vergleichbar einem übersinnlichen Rausch kann man vielleicht am ehesten das Gefühl beschreiben, das einen beim Betreten dieses »Theatrum sacrum« erfasst. Jegliche Erdhaftung scheint diesem grandiosen Raum abhanden gekommen zu sein. Geblendet von der Pracht und dem Formenreichtum wird sich bestimmt niemand der Mystik dieser einzigartigen Raumschöpfung entziehen können.

Neues Rathaus und Mariensäule

Richtung Marienplatz führt der Weg jetzt automatisch an der Hofstatt image L7/Google Map (Sendlinger Str. 10) vorbei. Münchens jüngste Einkaufspassagen entstanden auf dem 15 500 Quadratmeter großen Areal hinter den unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Verlagsgebäuden der Süddeutschen Zeitung und der Abendzeitung. Zusätzlich zu den zahlreichen Geschäften entstanden auf dem prominenten Areal großzügige Räumlichkeiten für Wohnungen, Praxen und Kanzleien im gehobenen Preissegment.

Dieser Spaziergang kreuzt jetzt noch einmal den Marienplatz und verläuft dann durch die uralte Burgstraße direkt hinter dem Kaufhaus Beck Richtung Alter Hof image L8/Google Map. Bei dem etwas stilleren, mit Kopfsteinen gepflasterten Geviert handelt es sich um den Innenhof der ersten Residenz der Wittelsbacher an der ursprünglich äußersten Nordostecke der Stadt. Weil sich damals, Mitte des 13. Jahrhunderts, das Herrschergeschlecht noch nicht der unbedingten Zuneigung seiner Untertanen sicher sein konnte, wählte man mit Bedacht diesen Winkel, der die sichere Flucht durch den Hinterausgang aufs platte Land garantierte.

Und genau durch dieses rückwärtige Tor verläuft jetzt der Weg weiter an der Alten Münze image K/L9/Google Map (Hofgraben 4) vorbei. Der kunstsinnige Herzog Albrecht V. ließ das heutige Amt für Denkmalpflege im 16. Jahrhundert als Marstall mit integrierter persönlicher Kunstkammer errichten. Der architektonisch bedeutendste Teil ist der durch das große Tor zugängliche, berühmte Renaissance-Arkadenhof.

Zum Pflichtprogramm eines jeden München-Besuchers gehört das image Hofbräuhaus image L9/Google Map. Im »berühmtesten Wirtshaus der Welt« herrscht immer drangvolle Enge bei entsprechendem Lärmpegel. Zu den Klängen »In München steht ein Hofbräuhaus, oans, zwoa, gsuffa« findet bei Bier, Brezen und Weißwurst die tägliche internationale Verbrüderung statt.

Die königlich-bayerische Residenzstadt

Vormittag

Max-Joseph-Platz – Residenz – Maximilianstraße – Maximilianeum – Residenz- und Theatinerstraße – Odeonsplatz mit Feldherrnhalle und Theatinerkirche – Hofgarten – Ludwigstraße – Universität – Siegestor.

Nachmittag

Odeonsplatz – Wittelsbacherplatz – Karolinenplatz – Königsplatz (auf der ausfaltbaren Karte grün eingezeichnet).

Der Max-Joseph-Platz image K8/9/Google Map prunkt mit Repräsentationsbauten wie dem zweiten innerstädtischen Stadtschloss der Wittelsbacher, der Residenz, den nebeneinandergelegenen Residenz- und Nationaltheater. Die Platzanlage erhält nicht zuletzt dadurch ihre Raumwirkung, dass die sie umgebenden Gebäudekomplexe kein homogenes, in sich geschlossenes Ensemble bilden.

Im Mittelpunkt der Platzanlage sitzt Max I. Joseph gemütlich auf seinem gusseisernen Thronsessel. Im Gegensatz zu den gängigen Herrscherporträts, die den Dargestellten als führungsstarke Persönlichkeit zeigen, grüßt dieser zu seinen Lebzeiten allseits beliebte Monarch lässig seine Untertanen. Auftraggeber dieser ersten Kolossalstatue ihrer Zeit war sein Sohn Ludwig I. Drei der bedeutendsten Künstler jener Epoche beauftragte der Monarch mit der Ausführung des Denkmals: Leo von Klenze lieferte den Entwurf, Christian Rauch baute das Modell und der noch junge Johann Stiglmaier bekam den Zuschlag für den Guss.

Das klassizistische Nationaltheater, Spielstätte der Bayerischen Staatsoper, ist das auffälligste Gebäude des Platzes. Besonders schön ist der Eindruck im Hochsommer an einem dieser späten, leuchtenden Nachmittage bzw. frühen Abenden, wenn die untergehende Sonne die beiden Doppelgiebel in goldenes Licht taucht und zahlreiche Menschen auf der tagsüber prima aufgewärmten Steinbank entlang der Residenz sitzen und einfach nur die spezielle Atmosphäre genießen.

Das Nationaltheater am Max-Joseph-Platz

Die lang gestreckte Südfassade der image Residenz image K9/Google Map ist eindeutig dem Palazzo Pitti in Florenz nachempfunden und geht auf den Italienfan Ludwig I. zurück. Direkt gegenüber steht das einstige Palais Törring-Jettenbach aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, erbaut nach Plänen der Brüder Johann Baptist und Ignaz Anton Gunetzrhainer, das Ludwig I. von Klenze zum Hauptpostamt mit der im pompejanischen Rot gehaltenen Loggia umgestalten ließ.

Im Thronsaal der Münchner Residenz

Nach dem Verkauf des Gebäudes an Privatinvestoren wurden bis auf die denkmalgeschützten Fassaden der gesamte verschatelte Innenausbau entkernt. An dieser prominenten Stelle in der Innenstadt entstand ein Gebäudekomplex mit den in München schon üblichen Edelgeschäften, Luxuswohnungen und Büros sowie einem Restaurant.

Zwischen dem Nationaltheater und der Residenz liegt etwas zurückversetzt das Residenztheater image K9/Google Map. Das »Resi«, wie die Münchner das Staatsschauspiel kurz nennen, ist eine Schöpfung der Nachkriegszeit. Ursprünglich stand an dieser Stelle das allein dem Hof zugängliche Cuvilliés-Theater. Im Rahmen des Wiederaufbaus der Residenz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es in den Schloss-Komplex integriert. Frisch renoviert zur 850-Jahr-Feier der Stadt ist das Rokokotheater nicht nur der älteste Musentempel der Stadt, sondern auch einer jener einzigartigen und geschützten Architekturschätze der Welt.

Als reizvollen Kontrast zu den Repräsentationsbauten an drei Seiten wird der Max-Joseph-Platz zur Residenzstraße hin von einer Zeile rekonstruierter, aufgehübschter Bürgerhäuser eingefasst. Im Erdgeschoss »residieren« heute Edelboutiquen. Auch in den sich anschließenden, durchgestylten Innenhöfen lässt sich nur mit viel Fantasie mittelalterliches Treiben erahnen.

Nachdem König Max II. zu Beginn seiner Regentschaft zahlreiche unfertige Bauprojekte und einen Haufen Schulden seines nicht freiwillig aus dem Amt geschiedenen Vaters Ludwig I. zu bewältigen hatte, ist die nach ihm benannte Maximilianstraße image K8–L10/Google Map sein ureigenstes Projekt. Kunsthistoriker vermuten sogar, dass er mit ihrem Bau bewusst in Konkurrenz zu seinem Vorgänger trat: Die Ludwigstraße sollte an Pracht übertroffen werden. Mögen sich die Fachleute über den kunsthistorischen Stellenwert dieses von Friedrich Bürklein zwischen 1856 und 1884 im sogenannten Maximilianstil angelegten Straßenzugs streiten, zweifelsfrei ist er heute mit seinen Niederlassungen international bekannter Mode- und Schmucklabel die Edelmeile der Stadt schlechthin.

Zwischen all den Luxusgeschäften und dem Nobelhotel »Vier Jahreszeiten Kempinski« liegen gegenüber ziemlich unauffällig die Kammerspiele image L9/Google Map, das einzige noch im Original erhaltene Jugendstiltheater Deutschlands.

Weit über den Altstadtring hinaus, vorbei an den Gebäuden der Regierung von Oberbayern und dem Staatlichen Museum für Völkerkunde image L10/Google Map, zieht sich der Boulevard bis zum Max-II-Platz mit dem pompösen Denkmal des Erbauers der Prachtstraße und findet seinen krönenden Abschluss im Maximilianeum image L11/Google Map am Hochufer der Isar. In diesem schlossähnlichen Bau hält der bayerische Landtag seine Sitzungen ab. Außerdem ist dort das Elitegymnasium für Hochbegabte aus ganz Bayern untergebracht.

Nach dem Vorbild des Konstantinbogens in Rom konzipiert: das Siegestor

Wer keine Lust hat, die Maximilianstraße wieder zurückzulaufen, kann die Tram bis zum Max-Joseph-Platz nehmen.

Die Residenzstraße und die parallel verlaufende Theatinerstraße image K/L8/Google Map mit ihrem schicken Shoppingcenter Fünf Höfe stehen für Eleganz und Lifestyle. Auf der Residenzstraße passiert man die beiden Hauptportale der Residenz mit ihren Löwen. Im Vorbeigehen berühren viele Münchner die blanken Schnauzen der Tiere am unteren Rand der Schilde, die jene in Bronze gegossenen bayerischen Wappentiere in ihren Pranken halten. Der Abergläubische hofft auf die Erfüllung seines fast tonlos gemurmelten Wunsches.

Es ist Ludwig I., der München in eine Kunststadt von europäischem Rang verwandelt, woraufhin ihr das Etikett »Isar-Athen« verpasst wird. Der Monarch handelt getreu seinem Motto: »Ich werde aus München eine Stadt machen, die jeder kennen muss, der Deutschland kennen will.« Schon als Kronprinz nimmt er regelmäßig an den Sitzungen zur fälligen Stadterweiterung teil und ringt seinem Vater Max I. Joseph die Einwilligung für den Bau der nach ihm benannten Ludwigstraße bis hin zum Dorf Schwabing ab. Bedingt durch die klamme Staatskasse muss er das Projekt vorerst sowieso aus seiner Privatschatulle finanzieren.

Am 5. Mai 1817 wird dem aus Niedersachsen stammenden Leo von Klenze aufgrund eines königlichen Erlasses der Auftrag zugesprochen. Kaum ist Ludwig I. zum König proklamiert, muss unverzüglich der bayerische Staat und somit der Steuerzahler für die Baukosten aufkommen. Mit der Errichtung des Kriegsministeriums leistet Klenze 1827 dann seinen letzten Beitrag zu dieser Prachtstraße.

Die Feldherrnhalle

Sein Nachfolger, Friedrich von Gärtner, übernimmt ab der Höhe Theresienstraße die weitere Gestaltung des Straßenzugs in Richtung Norden. Nach seinen Entwürfen werden die Bayerische Staatsbibliothek image H9/Google Map, die Ludwigskirche und die Ludwig-Maximilians-Universität gebaut. Friedrich von Gärtner markiert jeweils mit einem monumentalen Bauwerk den Beginn und das Ende dieser Prachtstraße. Für den nördlichsten Punkt der Ludwigstraße konzipiert er im Auftrag Ludwigs I. das Siegestor image G9/Google Map nach dem Vorbild des Konstantinsbogens in Rom. An den Wänden sind noch immer überdeutlich die Spuren der Zerstörungen während des Zweiten Weltkriegs zu erkennen. »Dem Sieg geweiht, vom Krieg zerstört, zum Frieden mahnend« lautet die Inschrift unterhalb der in Richtung Norden, gen Preußen, fahrenden Quadriga.

Zu Fuß oder per U-Bahn (Linie 3/6) geht es zurück zum Odeonsplatz image J8/Google Map. Am südlichsten Punkt der Prachtstraße setzt Gärtner, inspiriert von der florentinischen Loggia dei Lanzi, die Feldherrnhalle image K8/Google Map./Google Map Anstelle antiker Gottheiten sind es in diesem Fall die beiden bayerischen Feldherren Tilly und Wrede, die mit dem Ehrentempel geehrt werden. An der Rückwand des Hallenbaus steht das Denkmal für die bayerische Armee. Mit Hitlers »Marsch zur Feldherrnhalle« am 9. November 1923 erhält der Bau viel später seine tragische Bedeutung.

Blickfang am Odeonsplatz ist die in einem Ockergelb erstrahlende Barockfassade der Theatinerkirche St. Kajetan. Als nach zehn kinderlosen Ehejahren Henriette Adelaide von Savoyen endlich schwanger wird, erwirbt die Kurfürstin gegenüber der Residenz eine Reihe von Bürgerhäusern, um gemäß ihrem Gelübde dort eine Kirche bauen zu lassen. Als der Erbprinz Max Emanuel 1662 das Licht der Welt erblickt, dankt sein Vater, Kurfürst Ferdinand Maria, Gott mit dem Bau dieser Kirche und seiner Frau mit Schloss Nymphenburg.

Kolossal: die sienagelbe Fassade der Theatinerkirche

Den image Hofgarten image J/K9/Google Map lässt Maximilian I. als nördliche Begrenzung der Residenz im Stil der Renaissance anlegen. Man betritt ihn durch Klenzes Hofgartentor. Diese charmante Oase der relativen Ruhe im Innenstadtbereich wird von einem Arkadengang und dem immer noch gewöhnungsbedürftigen Monumentalbau der Bayerischen Staatskanzlei image K9/Google Map mit ihrer imposanten Kuppel eingefasst. Mittelpunkt der Parkanlage ist der grazile, zwölfeckige Diana-Tempel. Der Hofgarten ist keine museale Sehenswürdigkeit, sondern ein äußerst lebendiges Stück München. Schon beim ersten warmen Sonnenstrahl sind die Plätze auf den gemütlichen Bänken heiß begehrt, vor den Arkaden wird Boule gespielt und in warmen Sommernächten wird manchmal abends argentinischer Tango im Diana-Tempel getanzt.

Klassizistisch: die Glyptothek am Königsplatz

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde als sogenannte Königsauffahrt von der Residenz im Innenstadtbereich zum Sommerschloss der Wittelsbacher, damals weit draußen vor den Toren der Stadt gelegen, die Brienner bzw. Nymphenburger Straße image H3–J8/Google Map angelegt. Unterbrochen von bedeutenden Platzanlagen zieht sie sich nach dem Königsplatz über einen Kilometer bis weit hinter den Rotkreuzplatz. Stammten die ersten Entwürfe zu diesem Straßenzug noch von Karl von Fischer, übernahm Leo von Klenze seine Fertigstellung.

Der vornehm zurückhaltende Wittelsbacherplatz image J8/Google Map kann als Entree der königlichen Auffahrt gesehen werden. Lange bevor die ihn umgebenden Palais im Stil der italienischen Renaissance zu repräsentativen Verwaltungsgebäuden von Ministerien und Firmen (Siemens) umfunktioniert werden, sind sie im Besitz des vermögenden Hochadels. Mittelpunkt des Platzes ist das Standbild Maximilians I. In der Pose des siegreichen Feldherrn reitet der erste bayerische Kurfürst seiner Armee in einer der Schlachten des Dreißigjährigen Krieges voran. Das Denkmal wird vom bedeutendsten Bildhauer seiner Zeit, dem Dänen Bertel Thorvaldsen, geschaffen und gilt als eines der herausragenden Werke des Klassizismus deutscher Prägung.

Von den ursprünglichen Entwürfen eines Karl von Fischer ist nach der rudimentären Rekonstruktion des im Krieg zerstörten Karolinenplatzes image J7/Google Map kaum noch etwas zu erkennen. Originalgetreu ist lediglich die leicht ansteigende Platzmitte wiederhergestellt worden. Der Obelisk als Blickfang erinnert an die 30000 bayerischen Soldaten, die als Teil der Grande Armée im Russlandfeldzug Napoleons ihr Leben verloren. Der Obelisk wurde 1835 aufgestellt. Die 29 Meter hohe Konstruktion besteht im Innern aus einem mit einer bronzenen Hülle ummantelten Kern aus Ziegeln. Das Metall dazu stammt von eroberten und später eingeschmolzenen französischen, russischen und österreichischen Kanonen.

Noch als Kronprinz vergibt der spätere Ludwig I. mit dem Königsplatz image J6/Google Map seinen ersten Großauftrag. Mit dieser Anlage verleiht er seiner Verehrung für das klassische Griechenland nachhaltigen Ausdruck. Nach einigem Hin und Her wird letztendlich der Niedersachse Leo von Klenze mit der Ausführung des Projektes beauftragt. 1816 kann der Grundstein für die Glyptothek gelegt werden. In ihren Räumen wird Ludwigs Sammlung antiker griechischer Bildwerke gezeigt, darunter die kostbaren Giebelfiguren von der Insel Ägina, die – erst 1811 ausgegraben – vom Thronfolger umgehend gekauft wurden. Den Museumsbau mit seiner von acht ionischen Säulen getragenen Giebelfront bezeichneten die Münchner damals abfällig als »närrisches Kronprinzenhäuserl«. Dokumentiert ist, dass Ludwig, inspiriert durch seine zahlreichen Italienreisen, im Schein von Fackeln in den Räumlichkeiten zu prächtigen Empfängen einlud. Inmitten der Kunstwerke ließ er sich als kunstsinniger, aber auch eitler Mäzen feiern.

Exponat der Glyptothek: Kopf der Athena vom Westgiebel des Aphaiatempels von der Insel Ägina (um 490 v. Chr.)

Erst 1838, inzwischen hat Ludwig den Thron bestiegen, wird mit dem Bau des korinthischen Gegenstücks, der Staatlichen Antikensammlung image J6/Google Map, an der Südseite des Platzes begonnen. Statt des inzwischen in Ungnade gefallenen Leo von Klenze wird nun Georg Friedrich Ziebland mit der Konzeption des spätklassizistischen Gebäudes inklusive seiner steilen Freitreppe beauftragt.

Als »Torbau von erhabener Zwecklosigkeit« sah man die Propyläen lange Zeit. Mit diesem klassizistischen Bauwerk, das sowohl griechische als auch ägyptische Stilelemente aufweist, wurde der bayerischen Armee, dem griechischen Freiheitskampf und dem Wittelsbacher König Otto von Griechenland, Ludwigs Sohn, ein Denkmal gesetzt.

Gegenüber den Propyläen entwarf Gabriel von Seidl für den Malerfürsten und damaligen Kunstpapst Franz von Lenbach 1887 die ockergelbe Villa im Stil der italienischen Renaissance. Lenbach residierte hier bis 1904 und porträtierte die Prominenz seiner Zeit wie Kaiser Wilhelm I., Bismarck, Ludwig II. oder Richard Wagner. Heute locken die Werke der Künstlergruppe »Der Blaue Reiter« und Arbeiten von Joseph Beuys Besucher aus der ganzen Welt in die Städtische Galerie im Lenbachhaus image H6/Google Map. Dazu gehört der Kunstbau mit seinen spannenden Sonderausstellungen im U-Bahn-Zwischengeschoss. 

Die ockergelbe Villa des Malerfürsten Franz von Lenbach beherbergt heute die Städtische Galerie im Lenbachhaus

Streifzüge

Schwabing, Maxvorstadt

Schwabing beginnt nördlich des Siegestors und lebt zu einem nicht unerheblichen Teil noch immer von seinem doch ziemlich verblassten Ruhm. Den Grundstein zum legendären Mythos dieses Stadtteils legten zu Beginn des 20. Jahrhunderts heute berühmte bildende Künstler, Literaten und Musiker. Wer sich auf die Spuren der Vergangenheit begeben will, sollte die verkehrsreiche Leopoldstraße verlassen und beiderseits des breiten Boulevards durch die stilleren Nebenstraßen laufen, denn nur dort lassen sich neben den spärlichen Spuren der dörflichen Vergangenheit dieses Stadtteils prächtige mehrstöckige Jugendstilfassaden entdecken. Wer auf Shopping Wert legt, dem seien die Hohenzollern-, aber auch die Türken-, Schelling- und Amalienstraße image G/H8/Google Map hinter der Uni mit ihren zahlreichen ausgefallenen Läden sowie jeder Menge Cafés und Restaurants empfohlen.

Durch die Feilitzschstraße geht es zum Wedekindplatz image E10/Google Map,/Google Map dem ehemaligen Zentrum Alt-Schwabings. Benannt wurde der Platz nach Frank Wedekind, dem Schriftsteller und Mitbegründer der Satirezeitschrift »Simplicissimus«. Im Werneckschlössl (Werneckstr. 24) mit seiner barocken Gartenanlage hatte kurzzeitig Paul Klee ein Atelier gemietet. 1919 versteckte sich hier der sozialrevolutionäre Schriftsteller Ernst Toller vor seinen Verfolgern und heute dient der charmante Bau Kardinal Reinhard Marx als Residenz. Ein Relikt dörflicher Vergangenheit ist der Viereckhof image E11/Google Map (Ecke Feilitzsch-/Gunezrainerstr.). Das kleine Palais mit dem auffallenden Säulenportal (Mandlstr. 14) direkt am Englischen Garten ist mit Abstand das stilvollste Standesamt der Stadt. Am Nikolaiplatz steht die großbürgerliche Seidelvilla image E/F10/Google Map (www.Seidelvilla.de). Ihr vielseitiges Kulturprogramm lockt die Besucher mit interessanten Angeboten.

Westlich der Leopoldstraße verstecken sich noch einige hinreißende Jugendstilfassaden, die vor dem Krieg so typisch für Schwabing waren. Ein ganz besonders prächtiges Beispiel ist das in seiner Originalfarbgebung restaurierte Jugendstil-Wohnhaus image E8/9/Google Map in der Ainmillerstraße 14. Aber auch auf die Fassaden der Häuser Nr. 33 bis 35 und 37 in der Ainmillerstraße sowie des Eckhauses an der Franz-Joseph-Straße 38 sollte man einen Blick werfen.

Mit seinen Verkaufsständen und dem kleinen Biergarten bietet sich der Elisabethmarkt image F8/Google Map für eine Pause an. Ein weiteres Jugendstilhaus ist in der nahen Isabellastraße 22 zu entdecken. Und wer das unter Denkmalschutz stehende Ensemble entlang der Kaiserstraße image F9/Google Map zwischen der Kirche St. Ursula und der Leopoldstraße auslässt, hat selbst Schuld!

Jugendstilfassaden in Schwabing: in der Franz-Joseph-Straße 19 und der Ainmillerstraße 22

Gleich vor dem Siegestor in Schwabing: der »Walking Man« von Jonathan Borofsky

Gleich vor dem Siegestor schreitet der riesige Walking Man image G9/Google Map des US-amerikanischen Künstlers Jonathan Borofsky Richtung Stadtzentrum. Jenseits des Siegestors geht Schwabing in die Maxvorstadt über. Das lebendige Viertel hinter der Universität verführt mit seinem Kunstareal und den vielen Cafés, Kneipen, Boutiquen, Antiquariaten und Buchhandlungen zu einem ausgiebigen Bummel.

Vieles, was den Mythos Schwabing ausmacht, ereignete sich genau hier. Echte und eingebildete Genies trafen sich bevorzugt im Café Stephanie image G9/Google Map (Amalienstr. 25), das später als Café Größenwahn in die Annalen einging. Es war Treffpunkt der Künstlergruppe »Der Blaue Reiter«. Paul Klee lebte und arbeitete eine Zeitlang in der Amalienstraße im Haus Nr. 45, Robert Walser im Haus mit der Nr. 48 und Henrik Ibsen nacheinander in den Häusern Nr. 53 und 97. Viel später zählten der Kabarettist Gerhard Polt (Amalienstr. Nr. 79) und der Regisseur Rainer Werner Fassbinder (Nr. 87) kurzzeitig zu ihren Bewohnern.

Entlang der Schelling-, Amalien- und Türkenstraße brummt das Leben vor allem während des Semesters. Der palastähnliche Gründerzeitbau der nahen Akademie der Bildenden Künste image G9/Google Map (Akademiestr. 2) prunkt mit seinem gläsernen Erweiterungsbau des bekannten, ursprünglich Wiener Architekturbüros Coop Himmelb(l)au (Berlin).

Zu einer kleinen melancholischen Idylle hat sich der Alte Nördliche Friedhof image G7/Google Map entwickelt, auf dem seit 1939 niemand mehr bestattet wird. Nicht nur Spaziergänger lieben den uralten Baumbestand. Unter den mächtigen Baumkronen trifft sich so mancher Schwabinger mit Freunden.

In den Ausstellungsräumen der Pinakothek der Moderne

Rund 52 000 Studenten sind an der Ludwig-Maximilians-Universität image G/H9/Google Map eingeschrieben, die 2006 mit dem Prädikat »Elite-Uni« ausgezeichnet wurde. Vor dem Haupteingang am Geschwister-Scholl-Platz erinnern die ins Pflaster eingelassenen Flugblätter an den Widerstand der beiden Studenten Sophie und Hans Scholl gegen den Nationalsozialismus. Sie hatten die Flugblätter von der Galerie in den Lichthof geworfen. Die kleine DenkStätte Weiße Rose image G9/Google Map dokumentiert das Schicksal der Widerstandsgruppe um die Geschwister und Professor Kurt Huber.