Cover
ads

WIEN

image

von Roland Mischke

Roland Mischke, in Chemnitz geboren, studierte in Berlin Evangelische Theologie und Germanistik. Er arbeitete bei verschiedenen Tageszeitungen, u. a. auch bei der FAZ, und schrieb zwei Sachbücher und mehr als ein Dutzend Reiseführer. Nach 25 Jahren Zwischenstopp in Frankfurt am Main lebt er wieder in Berlin.

Inhalt



Willkommen in Wien

Top 10 & Mein Wien

image Top 10: Das sollte man gesehen haben

image Mein Wien: Lieblingsplätze des Autors

Stadttour mit Detailkarte

Ein Rundgang durch Wien

Streifzüge

Mariahilf

Baden bei Wien

Architektur der Moderne

MuseumsQuartier Wien

Vista Points – Sehenswertes

Museen und Galerien

Kirchen und Synagogen

Architektur und andere Sehenswürdigkeiten

Erleben & Genießen

Übernachten

Essen und Trinken

Nightlife

Kultur und Unterhaltung

Shopping

Mit Kindern in der Stadt

Erholung und Sport

Chronik

Daten zur Stadtgeschichte

Service von A bis Z

Service von A bis Z

Register

Bildnachweis und Impressum

image

Zeichenerklärung

image Top 10
Das sollte man gesehen haben
image Mein Wien
Lieblingsplätze des Autors
image Vista Point
Museen, Galerien, Architektur und andere Sehenswürdigkeiten
image Kartensymbol: Verweist auf das entsprechende Planquadrat der ausfaltbaren Karte bzw. der Detailpläne im Buch.


Willkommen in Wien

Wien, die Metropole zwischen imperialer Tradition, zeitgenössischer Kreativität, musikalischer Perfektion und kulinarischer Vielfalt, gehört zu den attraktivsten Reisezielen der Welt. Ganz zu Recht wurde Wien 2015 zum sechsten Mal in Folge als lebenswerteste Stadt weltweit ausgezeichnet.

Wien ist aber auch eine Stadt zum Träumen. Wie kaum eine andere kokettiert sie mit der Vergänglichkeit und lebt in ihrer Vergangenheit fort. Das Habsburger Kaiserreich ist längst passé, doch seine Metropole träumt noch immer von Glanz und Größe. Beim Anblick der pompösen Fassaden und kopfsteingepflasterten Gassen leben die Jahrhunderte wieder auf – nicht als drückende Last, eher als Melodie aus vergangenen Tagen, ein Potpourri aus Wiener Walzer, Radetzkymarsch und Bruckner-Symphonie.

Daneben gibt es aber auch eine Moderne, die ihre Tentakel in Form von glas- und chromummantelten Bauten bis ins Herz der Stadt, dem Stephansplatz, vorgeschoben hat, wo der Turm des Doms wie ein wuchtiger Tropfstein emporwächst. Wer hinaufsteigt, erblickt ein Wien, das sich weit in die Landschaft hinein stapelt – und immer höher wird!

An der Peripherie der Stadt wächst die Donau-City, die nicht mehr an barocken Maßstäben orientiert ist, sondern eher an der Skyline von Frankfurt und Chicago. Wiens Moderne in Architektur, Kunst und Mode ist beeindruckend, aber nur Teil eines Spektrums. Denn Wien bleibt Wien. Da passen die Wiener auf.

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ist Wien wieder ins Zentrum Mitteleuropas gerückt. Es ist zur Drehscheibe zwischen der östlichen und der westlichen Hälfte des Kontinents geworden, die es schon einmal war, als von hier aus ein Völkerstaat von 53 Millionen Menschen gelenkt wurde. Heute geht es nicht mehr um politische Macht, sondern um kulturelle Potenz. Wien ist stilprägend, seine Museen und kulturellen Einrichtungen sind vorbildlich und setzen Maßstäbe in der obersten Liga.

Ein Besuch in Wien ist eine Wanderung durch vergangene Mentalitäten, kaum irgendwo ist Geschichte so zum Greifen nahe. Im Kaffeehaus, einer Einrichtung von gestern, liegen die Zeitungen von heute aus, da sitzen die Romantiker neben den neuen Machern, die einen mit dem Kunstführer, die anderen mit dem Smartphone. Das ist die typische Wiener Melange.

image

Prinz Eugen vor der Wiener Hofburg am Heldenplatz, der alten kaiserlichen Residenz in Wien

Top 10 & Wien

Top 10: Das sollte man gesehen haben

image

Stephansdom

S. 8 f., 36 image H12/Google Map
Österreichs wichtigstes gotisches Bauwerk, vom Nordturm aus hat man einen grandiosen Rundumblick auf die Dächer der historischen Stadt.

image

image

Hofburg

S. 12, 23 f. image H/J10/11/Google Map
Die prachtvollen Gebäude aus über 600 Jahren verkörpern das feudale Wien, als es noch als k.u.k. Metropole Mittelpunkt eines Vielvölkerstaats war. Ein Muss ist die Schatzkammer im Schweizerhof.

image

MuseumsQuartier Wien

S. 20 f., 28 f. image J/K9/10/Google Map
Der schönste Platz zum Flanieren, um Kunst zu genießen und danach in einem der Lokale zu speisen.

image

Albertina

S. 22 image J11/Google Map
Sie beherbergt eine der bedeutendsten und umfangreichsten Gemälde- und Grafiksammlungen der Welt, für Kunstinteressierte ist sie eine der ersten Adressen.

image

image

Sigmund Freud Museum

S. 31 f. image F10/Google Map
Der Vater der Psychoanalyse, die nicht nur eine Behandlungsform ist, sondern eine neue Sicht auf den Menschen eröffnete, hat die Zivilisationsgeschichte nachhaltig beeinflusst.

image

Karlsplatz/Karlskirche

S. 39 image K11/Google Map
An der Südseite des Platzes erhebt sich die barocke Karlskirche mit ihrem gewaltigen Kuppelbau, dem griechischen Tempelportikus, römischen Triumphsäulen und orientalischen Glockentürmen.

image

Prater

S. 40 f. image F–L 15–18/Google Map
Der Volks- oder Wurstelprater ist ein Paradies für Kinder und Junggebliebene. Die größte Attraktion der vielen Amüsierbetriebe und zugleich Wahrzeichen Wiens ist das Riesenrad von 1897.

image

image

Schloss Belvedere

S. 41 image L/M13/Google Map
Nach seiner grundlegenden Restaurierung bricht das Schloss heute sämtliche Besucherrekorde und beherbergt neben einer barocken Kunstsammlung, die Kaiserliche Gemäldegalerie und das Museum mittelalterlicher österreichischer Kunst.

image

Schloss Schönbrunn

S. 41 f. image N–Q1–4/Google Map
Die meistbesuchte Touristenattraktion Österreichs verdankt ihre Entstehung habsburgischem Größenwahn. Das Schloss im Stil des Rokoko und der nach französischem Vorbild angelegte Park mit Blumenbeeten und Statuen bilden ein prachtvolles Gesamtensemble.

image

Spanische Hofreitschule

S. 42 image H/J11/Google Map
Das älteste Reitinstitut der Welt (seit 1572) bestreitet seine Vorführungen nur mit Schimmeln des Staatsgestüts Piber in der Weststeiermark.

image

Mein Wien
Lieblingsplätze des Autors

Lieber Leser,
dies sind einige besondere Orte in der österreichischen Metropole, an die ich immer wieder gern zurückkehre. Eine schöne Zeit in Wien wünscht Ihnen

Roland Mischke

image

Naschmarkt

S. 16, 69 image K/L10/Google Map
Im Bauch der Stadt. Der Naschmarkt gehört zu den schönsten Märkten weltweit, wenn er auch touristisch geprägt ist. Viele Köstlichkeiten auch zum Mitnehmen.

image

MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst

S. 27 image H13/Google Map
Eines der abwechslungsreichsten Museen mit wechselnden, immer spannenden Ausstellungen.

image

Kaiserappartements

S. 32 image H10/11/Google Map
Sisis Eisenbahnwaggon, ihre Kleiderpracht und die Feile, mit der sie getötet wurde. Hier halten Menschen Andacht.

image

Altes Rathaus

S. 37 image G11/Google Map
Der neugotische Riesenbau mit einem 98 Meter hohen Turm besitzt einen wunderschönen Arkadenhof, in dem Freiluftkonzerte stattfinden; im Winter kann man hier Schlittschuh laufen.

image

Donauinsel

S. 72 f. image C/D16/17/Google Map, aA3–aD5/Google Map
Das 700 Hektar große Naherholungsgebiet lockt mit Wasser und Badestrand auf 21,5 Kilometer Länge, mit Ruder- und Tretbooten, Wald und Wiesen.

image

Stadttour

Ein Rundgang durch Wien

image

Vormittag
Stephansplatz – Singerstraße – Schulerstraße – Bäckerstraße – Heiligenkreuzerhof – Fleischmarkt – Seitenstettengasse – Ruprechtsplatz – Judengasse – Hoher Markt – Salvatorgasse – Judenplatz – Am Hof – Freyung – Herrengasse – Michaelerplatz – Heldenplatz.

Mittag
Restaurant Kanzleramt, Schauflergasse 6, ✆ (01) 533 13 09, www.restaurant-kanzleramt.at, Mo–Sa 10–24 Uhr, So/Fei geschl.

Nachmittag
Michaelerplatz – Kohlmarkt – Graben – Dorotheergasse – Neuer Markt – Albertinaplatz – Staatsoper – Kärntner Straße – Stephansplatz.

image

Kaum eine zweite Metropole der Welt macht es ihren Besuchern so leicht wie Wien: Alles Sehenswerte liegt hier auf engem Raum beisammen und ist bequem zu Fuß zu erreichen. Der Rundgang beginnt am image Stephansdom image H12/Google Map, dem weithin sichtbaren Wahrzeichen Wiens und von den Bürgern gern und liebevoll »Steffl« genannt. Der Monumentalbau wird optisch beherrscht vom bunt gedeckten Ziegeldach mit dem habsburgischen Doppeladler auf der Süd- und den Wappen der Stadt Wien und Österreichs auf der Nordseite. Das gotische Gotteshaus entstand etappenweise: Ab 1303 wurde der dreischiffige Hallenchor errichtet, dessen Netz- und Sternrippengewölbe von Bündelpfeilern gehalten wird. Ab 1359 erfuhr die Fassade eine Erweiterung und das Dach wurde steil nach oben gedrückt. Der 137 Meter hohe Südturm (Stephansturm) gilt als schönster Turm der europäischen Gotik neben dem des Freiburger Doms.

image

Das Wahrzeichen von Wien: der Stephansdom

Das Kircheninnere beeindruckt mit der von Anton Pilgram geschaffenen Kanzel mit ihrem reichen Figurenschmuck und dem Wiener Neustädter Altar, einem gotischen Flügelaltar von 1447. Kaiser Friedrich III. und Prinz Eugen sind in dieser Kirche begraben. Unbedingt lohnt sich der Weg hinauf über 343 Stufen in die Türmerstube, von wo man im Norden und Westen die grünen Hügel des Wienerwalds, im Osten das Riesenrad des Praters und daneben die Türme von Uno-City und Donau-City betrachten kann. Auch der Blick über die Dächerlandschaft der Inneren Stadt, den einst von Befestigungsanlagen umgebenen Stadtkern, lohnt sich. Deutlich markiert ist das Stadtzentrum von der Ringstraße und ihrem Mittelpunkt, der Kärntner Straße zwischen Oper und Stephansplatz.

Die Singerstraße führt ins Idyll des Gassenwirrwarrs, das Wien an dieser Stelle, südlich des Stephansplatzes, besonders prägt. Hier ist die kleinteilige Welt des Mittelalters, wenngleich aufgelockert, noch nahezu perfekt erhalten. Hinter der Grünangergasse biegt man rechts ab zum Franziskanerplatz image H/J12/Google Map mit der gleichnamigen Kirche. Wieder zurück, geht es über Kumpfgasse, Schulerstraße und Wollzeile in die Bäckerstraße mit der Universitätskirche image H12/Google Map. Durch Jesuitengasse und Schönlaterngasse erreicht man den Heiligenkreuzerhof, einen wunderschönen barocken Platz, wie eine Oase eingelassen in die dicht bebaute Gassenwelt und nur durch eine Pforte zu betreten. Im Mittelalter hatte die Stadt hier ihr Zentrum, hier gab es Märkte wie den Fleischmarkt. Später erhielten die Häuser Innenhöfe mit Balkonen, sogenannten »Pawlatschen«.

image

Idylle: Franziskanerplatz inmitten der verwinkelten Altstadt

Hinter der Rotenturmstraße tritt man ins Bermudadreieck ein mit seinen Bars und Kneipen um Seitenstettengasse und Rabensteig. Am Ruprechtsplatz steht die winzige Ruprechtskirche image G12/Google Map, um 740 gegründet und die älteste Kirche der Stadt. Der heutige Bau stammt aus dem 12. Jahrhundert, eines der Chorfenster besitzt die älteste Glasmalerei Wiens (13. Jahrhundert). Hier befand sich einst das Salzamt, unten am Kanal gingen die Salzschiffe aus dem Salzkammergut vor Anker. Salz war zeitweise fast so kostbar wie Silber und Gold, konnte es doch zum Konservieren und natürlich zum Würzen von Lebensmitteln verwendet werden.

Die vielen Modeboutiquen in der Judengasse image G/H12/Google Map bieten Schickes und Trendiges für Modefreaks. Dann folgt der Hohe Markt, wo am Haus Nr. 3 noch Reste der römischen Legionssiedlung Vindobona zu sehen sind. Die Ankeruhr, eine zehn Meter breite Jugendstiluhr, lässt täglich um zwölf Uhr mittags alle Stundenfiguren aufmarschieren. Die Salvatorgasse führt zur Kirche Maria am Gestade image G11/Google Map, die ihren Namen erhielt, weil sich hier einst das Steilufer eines Donauarms befand. Die Kirche aus dem 12. Jahrhundert bekam ihre heutige gotische Gestalt Ende des 14. Jahrhunderts. Die Innenstadt ist an dieser Stelle modern bebaut und weniger reizvoll.

Vom Passauer Platz aus geht es zum Judenplatz image G11/Google Map. 1421 fand hier ein Pogrom statt (»Wiener Geserah«), 210 Menschen wurden verbrannt, Tausende Juden enteignet, vertrieben oder eingekerkert. Die erst im späten 16. Jahrhundert wieder entstandene jüdische Gemeinde wurde unter Ferdinand II. in die Leopoldstadt verwiesen. Zum Gedenken an den Holocaust wurde im Oktober 2000 das Museum Judenplatz eröffnet. Heute bestimmt die Gastronomie-Szene diesen zentralen Platz im Herzen des einstigen Ghettos.

Im ehemaligen Stadtpalais ist ein Uhrenmuseum image H11/Google Map mit einigen Raritäten zu besichtigen, darunter eine astronomische Uhr, die für eine einzige Umdrehung 20 904 Jahre braucht.

Weiter geht es zur Freyung image G/H11/Google Map, einem der schönsten Wiener Plätze, weit und unregelmäßig und umgeben von imposanten Gebäuden. Dazu gehören die Schottenkirche, das Palais Daun-Kinsky mit eleganter Barockfassade (jüngst restauriert) und das mächtige Palais Harrach image H10/11/Google Map. Der Name »Freyung« geht übrigens auf das mittelalterliche Asylrecht des Schottenstifts zurück. Wer es in seine Mauern geschafft hatte, war vor Verfolgung geschützt. Das aufwendig sanierte Palais Ferstel bildet eine Passage zwischen Freyung und Herrengasse mit Geschäften, Modeboutiquen und Restaurants. Unter der Glaskuppel des Arkaden-Innenhofs lädt das legendäre Café Central – Eingang an der Herrengasse – zu einer Kaffeepause ein. In das einstige Künstler- und Literatencafé ließ sich der Dichter Peter Altenberg sogar seine Post schicken. Als Pappmachéfigur nimmt er dort noch heute seinen Stammplatz ein.

Die sich windende Herrengasse stellt dem Besucher noch das alte Wien vor. Wie viele Hofräte und andere Würdenträger mögen hier schon entlanggelaufen sein!

image

Jugendstil von Franz Matsch: Ankeruhr am Hohen Markt

Am Michaelerplatz image H11/Google Map mit der Wiener Hofburg wird es feudal. Doch zunächst betrachten wir das Loos-Haus, ein 1910/11 von Adolf Loos errichtetes, nacktes Gebäude, das Kaiser Franz Joseph »Haus ohne Augenbrauen« nannte. Das verletzte den Künstler tief, hatte er doch für sein futuristisches Projekt im Innersten der Inneren Stadt ein Lob des Hofes erwartet, stattdessen handelte er sich ein Magengeschwür ein. Im Café Griensteidl, im Sommer mit »Schanigarten«, trinkt man seinen Großen Braunen oder Verlängerten gemeinsam mit Journalisten und anderen Lohnschreibern, für die dieser Ort traditionell ein Treffpunkt ist.

image

Prunkvoll: Palais Ferstel

Die image Hofburg image H/J10/11/Google Map, bis 1918 Machtzentrale des Habsburgerreichs, ist ein Konglomerat aus 19 Höfen, 18 Haupt- und Nebentrakten, Toren, Rundbögen, versteckten Gängen und mehr als 2500 Räumen. Generationen von Baumeistern wirkten fast ein halbes Jahrtausend lang am Bau dieser prunkvollen Residenz mit, viele Pläne wurden allerdings nie realisiert. Doch von aufwendiger Hofhaltung verstanden die Habsburger eine Menge: Sie tanzten und feierten mit Europas Hochadel bis in den Untergang hinein.

An die Hofburg schließt sich der Heldenplatz image H/J10/Google Map an. Ursprünglich sollte das Gelände mit einem weiteren Flügel der Neuen Burg vor dem Burggarten bebaut werden, was jedoch nie geschah. So entstand mitten in der Innenstadt ein weiter Platz mit Grünflächen und den pompösen Reiterstandbildern des legendären Prinzen Eugen und des Erzherzogs Karl. Der Anblick von so viel Grün vor der barocken Hofburg ist faszinierend. Aus der Ferne grüßt über die Mauer des Volksgartens hinweg der schlanke Turm des Rathauses. Die Wiener sind um diese Stadtlandschaft zu beneiden, die vor allem im Sommer denn auch stark frequentiert ist. Das klassizistische Äußere Burgtor von 1824 am Eingang zum Heldenplatz erinnert an die Völkerschlacht bei Leipzig gegen die Napoleonischen Truppen.

image

Am Michaelerplatz, im Hintergrund der Michaelertrakt der Wiener Hofburg

Wir durchqueren den kaiserlichen Irrgarten und begeben uns zurück zum Michaelerplatz. Von dort geht es über den Kohlmarkt in die bürgerliche Stadt. Am 200 Meter langen und knapp halb so breiten Graben image H11/Google Map finden sich einige der exklusivsten Geschäfte Wiens: Juweliere, Edelboutiquen und angesagte Modeläden. Die barocke Dreifaltigkeitssäule von 1692 in der Mitte des Grabens entstand aufgrund eines kaiserlichen Gelübdes im Pestjahr 1679 und wurde zum Vorbild vieler ähnlicher Monumente im Habsburgerreich. Einst bauten hier, im Schatten der Hofburg, Patrizier ihre Stadtpalais.

Durch die Dorotheergasse geht es vorbei am Café Leopold Hawelka image H11/Google Map, einer Wiener Kaffeehaus-Legende. Im Hotel gegenüber hat der Prager Schriftsteller Franz Kafka in den 1920er Jahren Unterschlupf gefunden. Ob er sich auch im Hawelka aufhielt, ist nicht verbürgt.

Das Dorotheum image J11/Google Map, einst eine schlichte Pfandleihe, ist heute ein umsatzstarkes Auktionshaus. Zwischen Dorotheergasse und Spiegelgasse liegt Wiens Antiquitätenviertel. Kostbarkeiten verschiedenster Stilrichtungen und Epochen sind in den Schaufenstern zu bewundern und für teures Geld zu erwerben.

image

Vom Kohlmarkt blickt man auf die Alte Hofburg

image

Klassisches Repertoire am Graben: Straßenmusiker

Der monumentale Donner-Brunnen image J11/Google Map von 1739 am Neuen Markt gilt als Hauptwerk des großen Barockbildhauers Georg Raphael Donner. Providentia bildet die Zentralfigur des Marmorbeckens, umgeben von den allegorischen Figuren der Flüsse Enns, March, Traun und Ybbs. Glücklichen Umständen ist zuzuschreiben, dass die vier nackten Brunnenfiguren gerettet wurden, die auf Geheiß der sittenstrengen Maria Theresia entfernt werden mussten. Sie sind heute im Barockmuseum im Unteren Belvedere zu sehen, die Figuren am Brunnen sind Bronzekopien.

Um die Ecke liegt der Eingang zur Kaisergruft image J11/Google Map in der Kapuzinerkirche. Seit 1633 wurden hier die obersten Angehörigen des Habsburger Geschlechts beigesetzt. Während die Herzen der Habsburger Kaiser, Kaiserinnen und Erzherzöge in der Augustinerkirche und ihre Eingeweide im Stephansdom aufbewahrt werden, ruhen ihre Körper in den monumentalen Sarkophagen dieser weihevollen Gruft. Der Name der Kirche geht auf die Kapuziner zurück, die ab 1612 in die Stadt kamen und für die Kaiserin Anna 1618 ein Kloster gründete. Die Kapuziner waren kaisertreu und taten sich beim Kampf gegen die türkischen Belagerer Wiens durch Furchtlosigkeit hervor. Das Gebäude ist schlicht gehalten, gemäß den Regeln der Kapuziner (ein Franziskanerorden), und besitzt als Dekoration nur ein Fassadenfresko, das erst 1936 aufgetragen wurde. In der Kaiserkapelle befinden sich die Holzstatuen einiger Kaiser, in der Kreuzkapelle ein Altar und eine anrührende Pietà. Die Krypta beherbergt 138 Mitglieder des kaiserlichen Geschlechts, dazu eine Büste des letzten Kaisers Karl I. sowie den Sarg der letzten Kaiserin Zita.

image

Luftiger Barock in der Mitte des Grabens: die Pestsäule

image

Die Wiener Staatsoper

In südlicher Richtung geht es weiter zum Albertinaplatz image J11/Google Map. Der Bildhauer Alfred Hrdlicka errichtete hier 1988 das Denkmal gegen Krieg und Faschismus.

Schließlich ist der berühmteste Ringstraßenbau erreicht: die Staatsoper image J11/Google Map. Eduard van der Nüll und August von Siccardsburg errichteten das Opernhaus 1861–69 im Stil der Renaissance. Nach schweren Kriegsschäden konnte es 1955 wieder eröffnet werden. Eine Eintrittskarte für dieses populärste Haus österreichischer Kultur zu ergattern ist online rechtzeitig im Voraus kein Problem und an der Abendkasse gibt es die beliebten und günstigen Stehplatz-Karten. Die Staatsoper ist ein Hort, ja, ein Bollwerk der Hochkunst. Sie gilt mit der New Yorker Metropolitan Opera und der Mailänder Scala als eines der drei Top-Häuser weltweit, und die Wiener sind zu Recht stolz auf diese Institution, die auch äußerlich etwas hermacht.

Dabei hatten die beiden Architekten so viel Kritik einstecken müssen, dass der eine (van der Nüll) in den Selbstmord flüchtete und der andere bald darauf einem Herzinfarkt erlag. Die beiden konnten nicht verkraften, dass Kaiser Franz Joseph sich bei der Eröffnungsfeier abfällig über das Gebäude geäußert hatte.

Der Weg zurück zum Ausgangspunkt der Tour, zum Stephansdom, führt über den belebtesten Boulevard von Wien: Die autofreie Kärntner Straße image H–K11/Google Map ist eine traditionelle Einkaufsstraße mit eleganten Luxusläden und noblen Geschäftsfassaden. Inzwischen haben sich hier auch Billigläden und Fastfood-Filialen angesiedelt, doch das mondäne Flair der Einkaufsmeile – mit vielen Bänken zum Ausruhen – hat sich erhalten. Das Kaufhaus Steffl reiht sich mit einem modernen Innenausbau fast nahtlos in die barocke Pracht, und in der verglasten Front des von Hans Hollein entworfenen Haas-Hauses spiegelt sich das farbige Dach des Stephansdoms.

image

Große Jugendstil-Auktion im Dorotheum 2003/04: Ein Highlight war die vergoldete Silberbrosche mit Lapislazuli (1907) von Josef Hoffmann

Streifzüge

Mariahilf

Wiens Bezirke pflegen ihre jeweiligen Eigenarten und Besonderheiten. Fragt man einen Mariahilfer nach seiner Herkunft, wird er niemals Wien allein nennen, sondern allenfalls zugestehen: Wien-Mariahilf. Mariahilf image aC3/Google Map ist Wiens 6. Bezirk. Er grenzt direkt an die Innenstadt, aber kein Mariahilfer muss unbedingt dorthin, hat er doch im eigenen Stadtteil alles, was er braucht – neben properer Gastronomie auch Museen, eigene Theater und andere Kultureinrichtungen.

Und weil er hier wohnt, hält er die Kaffeehauskultur von Mariahilf für viel authentischer als die »Touristenabsteigen« im historischen Stadtzentrum. Die Aushängeschilder sind das Café Sperl image K10/Google Map (1880 eröffnet) an der Gumpendorfer, das Café Ritter image K9/Google Map (Ende 19. Jh.) an der Mariahilfer Straße und das Café Eiles image H9/Google Map (1840) an der Josefstädter Straße 2, die bereits zur Josefstadt (8. Bezirk) gehört. Hierhin geht man und frau, um sich zu verköstigen, sich zu unterhalten, zu flirten, zu konspirieren und sich im Fach Menschenkunde weiterzubilden.

Wie Adern durchziehen Häuserzeilen mit Geheimgängen und verschiedenen Abzweigungen den Bezirk. Wo die Grenzen zu den sich anschmiegenden Bezirken Neubau und Josefstadt genau verlaufen, wissen allein die ganz gescheiten Einheimischen.

Mariahilf ist ein Stadtteil mit Hanglage – mit dem basarartigen Gewimmel des image Naschmarktes image K/L10/Google Map, verschlungenen Gassen und Nischen, mit Kulis, die Reissäcke stapeln wie vor 100 Jahren, mit Kleinwinzern und einer ausgeprägten Handwerkerzunft, zu der sogar Silber- und Goldwirker und Edelsteinschleifer gehören. Der Einzelhandel hat hier angestammtes Heimrecht: Metzger, Bäcker und Gemüsehändler sind hoch geschätzte Persönlichkeiten, und Kneipiers residieren in ihren Schankräumen wie in Königreichen. Niemand ist ohne Bleibe, und die zwischenmenschliche Solidarität funktioniert noch.

image

Otto-Wagner-Haus an der Linken Wienzeile 38 im Bezirk Mariahilf

Baden bei Wien

Vergleicht man ein hübsch restauriertes historisches Haus mit einer Praline, so ist Baden image südl. aD3/Google Map, 25 km südlich von Wien gelegen, eine volle Ladung an Süßigkeiten. Schon 1795 bedichtete der Poet Moritz Gottlieb Saplier das Städtchen an den Ausläufern des Wienerwaldes: »Ein Städtchen, aus der Luft gesponnen, ein kleines Wien in Aquarell.«

Ein Kurpark voller weißer Bänke auf gusseisernen Pfoten. Das zweitgrößte Casino Europas. Operetten-Schmalz vom Feinsten in Sommer-Arena und Stadttheater. Ein Art-déco-Thermalbad mit Österreichs größtem Sandstrand – der Römertherme. Acht Golfanlagen. Das garantiert ein perfektes Wohlfühlprogramm.

Baden ist eine perfekte Biedermeier-Idylle. Hinter der Kulisse versteckt sich allerdings hochmoderne Infrastruktur, das hat Baden zu einer der vermögendsten Kommunen Österreichs gemacht. 1934 eröffnete das Spielcasino – ein massives Kuppelgebäude, nachts bestrahlt wie ein Märchenschloss, inzwischen zum Veranstaltungszentrum aus- und umgebaut. Davor stehen Palmen, denn Baden hat ein besonderes Mikroklima.

Aus der Pannonischen Tiefebene kommt Wärme, die Flanken des Wienerwaldes schützen vor eisigen Winden der Alpen. Deshalb kann aus den Trauben sogar Rotwein hergestellt werden. Beethoven, der fast drei Jahre hier lebte, war von den Tropfen begeistert. Aber nicht alle Badener von Beethoven.

Der Bonner Komponist nahm um 1820 die Fitness-Welle vorweg, lief zerlumpt und keuchend durch den Wienerwald, schrieb Noten auf Steine, sang laut, bis die Gendarmerie ihn festnahm und Gönner ihn auslösen mussten. Er musste im Ort mehrmals umziehen, weil er überlaut Klavier spielte. Er bändelte mit Weibsbildern an, aber jedes lief ihm davon. Und ein Zechpreller war er auch. In Baden wurde viel gelacht über den komischen Kauz.

Aber Beethoven hat hier die Neunte Sinfonie vollendet – seit 1992 ist »Freude, schöner Götterfunke« die europäische Hymne – und ein einziges Mal im Kurpark dirigiert. So fabelhaft, dass ihm die Badener alles verziehen und dort einen Beethoventempel bauten, der leicht erhöht liegt und gute Aussicht bietet. Im Sommer erklingen dort täglich Kurkonzerte.

Auch Mozart war da, noch öfter seine Frau Constanze, über deren Kurschatten ständig getratscht wurde. Sie brauchte die Schwefelquellen, 36 °C warm, die mit eigenem Druck aus dem Dolomitgestein schießen und ideal der Temperatur des menschlichen Körpers angepasst sind.

Die Römerquelle, die in römischer Zeit entstand, wälzt unter dem Casino täglich sieben Millionen Liter Heilwasser in das Rohrleitsystem, das Bäder und Hotels versorgt. Es ist gut für den Bewegungsapparat, gegen Rheuma und verbessert die Cholesterinwerte. Obwohl es nach faulen Eiern riecht!

Erstes Haus am Platz ist der Herzoghof direkt an Kurpark und Casino. Das denkmalgeschützte Biedermeier-Hotels steht exakt dort, wo einst der Hof der Babenberger stand, 1258 urkundlich erwähnt. Wer hier logiert, wohnt direkt an den Ursprüngen des Städtchens. Das Restaurant bietet gute österreichische Küche. (Vgl. Erleben & Genießen, S. 45.)

Architektur der Moderne

image

Eine der großen Gestalten des Wiener Jugendstils: Otto Wagner

Wien war schon immer ein Experimentierfeld der Städteplanung und Architektur. Und ist es noch heute. Nachdem im 19. Jahrhundert die militärische Bedeutung abnahm und die Stadt an der Donau ihr Wehrhaftes in Gestalt von Basteien, Schutzwällen und Türmen verlor, schlug sie unter Kaiser Franz Joseph den Weg zu einer modernen Metropole ein. An Stelle der Befestigungsanlagen und der alten Stadtmauer entstand in einem einmaligen städtebaulichen Projekt die Ringstraße mit neuen Prunkbauten als Symbol des Wohlstands und städtischen Selbstbewusstseins. Die neuen Gebäude der Universität und des Burgtheaters galten in ihrer Zeit als ungemein fortschrittliche Bauten.

Mit Otto Wagner, der 1893 Professor an der Akademie der Bildenden Künste wurde, kam es zum Durchbruch der Wiener Moderne. Wagner, geistiger Führer der Wiener Secession, schuf beispielhafte funktional-schöne Bauten wie die Postsparkasse, die Kirche am Steinhof, die Stadtbahn und die Schleusenanlage am Donaukanal. Aus der Stadt der Handwerker wuchs eine industriell orientierte Großstadt. Wagner wollte Wien gar zur »Welthandelsmetropole« ausbauen, aber die Utopien zerbrachen mit dem Untergang der Monarchie 1918. Doch hat er die Stadt des Fin-de-Siècle geprägt wie kein anderer Baumeister.

image

Die andere Wiener »Burg«: das Burgtheater an der Ringstraße

Im 20. Jahrhundert avancierte Wien zum Modellfall für den sozialen Wohnungsbau. Allein 1923–33 entstanden 65 000 Gemeindewohnungen in »Superblocks«, wie die Wohnblöcke genannt wurden. Der ab 1926 errichtete Karl-Marx-Hof image F7/8/Google Map in Döbling ist gar eine eigene Stadt mit Ehrenhof und mächtigen Toren, die ihren Bewohnern Würde verlieh. Großzügig und grün sind die Innenhöfe, mit einem klar organisierten Gemeinwesen, mit Kindergarten, Bibliothek, Wäscherei, Zahnklinik, Mutterberatungsstelle, Krankenkasse, Jugendheim und Postamt. Die kürzlich sanierte Anlage ist immer noch eine Pilgerfahrt wert. Bald darauf entstand die Werkbundsiedlung image aC2/Google Map in Hietzing, an der Josef Frank und Adolf Loos mitbauten, kühne Futuristen in ihrer Zeit.

image

Karl-Marx-Hof, der berühmteste der Wiener Gemeindebauten aus den 1930er Jahren

Als der Faschismus über Österreich hereinbrach, war es mit dem freien Bauen vorbei. Wien fiel in die Provinzialität zurück, aus der es sich erst Anfang der 1980er Jahre wieder befreien konnte. Die Stadt labte sich an der Postmoderne, prunkte mit bildungsbürgerlichen Bauzitaten und feierte ihren Stilpluralismus. Nach 1989, als es sich plötzlich wieder in der Mitte Europas fand, setzte eine neue Gründerzeit ein.

Heute geschieht Unwahrscheinliches. In die barocke Innenstadt schiebt sich moderne Baukunst, und die Wiener hören langsam auf zu hämen. Wie lange galt das Haas-Haus image H11/Google Map gegenüber dem Stephansdom als Schandfleck! An die Gestade der Donau wird eine zweite Stadt gebaut – die Donau-City. Stillgelegte Industrieanlagen, verwaist und grasüberwuchert, werden revitalisiert und vor allem von der Szenekultur umstandslos in Besitz genommen. Die Wagnerschen Stadtbahnbögen, jahrzehntelang heruntergekommen, sind bestes Beispiel dafür. Wien nutzt sein Gestern und baut es um für morgen. Wer mit wachen Augen durch die Stadt geht, wird das überall wahrnehmen.

image

Haashaus des österreichischen Stararchitekten Hans Hollein gegenüber dem Stephansdom

MuseumsQuartier Wien

Einer der zehn größten Kulturkomplexe der Welt nimmt mit 60 000 Quadratmetern Fläche einen würdigen Platz neben dem Pariser Louvre und dem Londoner British Museum ein. Das image MuseumsQuartier image J/K9/10/Google Map umfasst mehr als 40 Einrichtungen, die moderner und zeitgenössischer Kunst und Kultur Ausstellungsraum bieten. Der lang gestreckte Innenhof offeriert zusätzlich Platz für Gartenrestaurants, Cafés und Shops. So ist für mehr als 150 Millionen Euro nicht nur ein einzigartiges Ensemble entstanden, sondern ein ganz eigenes Viertel. »Wir gehen ins MuQua«, sagen die Wiener, wie sie in den 4. oder 8. Bezirk gehen.

Selbstverständlich, passend zu Wien, mit barocker Fassade. Denn das Großprojekt bezieht die Nutzung umgewidmeter und im Inneren teilweise bis zur Unkenntlichkeit umgebauter historischer Gebäude ein. Hinter der 480 Meter langen, pudrigen Apricot-Fassade befanden sich die kaiserlichen Hofstallungen von 1718. Die noblen Vierbeiner der Majestäten, auch von Kaiser Franz Joseph und seiner Sisi, schnabulierten hier Heu und wurden von livrierten Dienern gestriegelt.

Die einzelnen Gebäude hinter der Fassade, alle Solitäre, sind nicht nur miteinander vernetzt, sondern auch durch Über- und Durchgänge, Gassen und Treppen, Feuerleitern und Blickachsen mit angrenzenden Vierteln verbunden. Darin liegt der eigentliche Reiz: Das MuseumsQuartier wurde nicht wie ein überdimensionales Ufo zwischen Hofplatz und Heldenplatz an den stark befahrenen Burgring gesetzt, sondern sorgsam aus gewachsener Bausubstanz entwickelt und ergänzt. Ein Glücksfall für Denkmalpfleger, aber auch für Befürworter der Moderne. Unter barocken Rundschornsteinen gibt es viel Stahl, Glas und Chrom, Lücken wurden geschickt gefüllt, moderne Übergänge raffiniert ins Traditionsraster eingeklinkt.

Und ringsherum lebt und atmet die Stadt mit der kleinteiligen Burggasse, dem Spittelberg mit seinen engen, gepflasterten Gassen und Biedermeierhäuschen und dem Einkaufsboulevard Mariahilferstraße. »Piazzali Viennese« wird das Museumsquartier genannt.

Kinder sind hier im ZOOM Kindermuseum ebenso gut aufgehoben wie passionierte Kunstpilger und Museumsmuffel. Für die Jüngsten gibt es Theater, Kindermuseum und Kabarett. Für Kunstjünger das Leopold Museum mit sehenswerter Muschelkalk-Fassade und Meisterwerken des Wiener Secessionismus, der Wiener Moderne und des österreichischen Expressionismus, darunter die weltweit größte Schiele-Sammlung sowie Werke von Klimt und Kokoschka.

image

Im Leopold Museum: Egon Schieles »Selbstporträt mit Lampionfrüchten« (1912)

Das Museum Moderner Kunst/Stiftung Ludwig Wien, ein kubischer, mit Basaltlava ummantelter Bau der Architekten Ortner & Ortner, beherbergt eine der größten Sammlungen moderner und zeitgenössischer Kunst in Europa. Den Grundstock bilden Werke der Klassischen Moderne, der 1960/70er Jahre sowie Installationsund Objektkunst aus der Stiftung des Aachener Ehepaares Ludwig.

image

Cafés im Innenhof des MuseumsQuartiers, kurz MuQua

Die KUNSTHALLE Wien ist ein Ausstellungsraum für internationale zeitgenössische Kunst. Programmschwerpunkte sind Fotografie, Installation, Video und Film.

Auf jene, die Museen in die Flucht treiben, werden mit Kino, Mode, Popsessions sowie von DJs und Performern andere Anziehungskräfte ausgeübt. Das MuQua hat sich angeschickt, zu Wiens neuer Mitte zu werden, ist doch hinter den Zuckerbäckerfassaden für ausreichend urbanes Entertainment gesorgt.

Die Wiener Festwochen sind hier untergekommen, das Filmfestival Viennale, das Architekturzentrum Wien und das Tanzquartier, in dem mitnichten Walzer und Radetzkymarsch ertönen. In der einstigen Kaiserloge, von der aus Sisi dem Voltigieren zuschaute, während ihr schnurrbärtiger Gemahl mit seiner Schnupftabakdose beschäftigt war, kann man sich einen Sektkelch kommen lassen.

Den nicht nur großen, sondern auch stark verwinkelten Hof teilen sich Gastronomen, denen nachgesagt wird, sie hätten bei der Auswahl ihres Personals besondere Fürsorge walten lassen. Wie sonst ist erklärbar, dass das MuQua inzwischen zum Hotspot der Wiener Gastroszene geworden ist. Das Beste für den Besucher: Er hat die Qual der Wahl. Das »Leopold« versetzt Wiener Kaffeehaustradition in zeitgemäßes gediegenes Ambiente und bietet feine Austro-Küche. Das »Una« versteht sich als Kreuzungspunkt von Austauschfreudigen, denen Musikbedudelung beim Speisen unterm blütengekachelten Gewölbe ein Graus ist. Die »Halle« ist groß genug fürs Sehen- und Gesehenwerdenwollen-Publikum, hier stöckelt mal ein Model rein und Promis halten Hof. Die »Kantine« ist mehr Szene-orientiert und etwas günstiger. Deshalb wohl hocken hier die meisten Touristen nach der Kunstvisite.

In der warmen Jahreszeit zählt das MuseumsQuartier täglich rund 10 000 Besucher. Rund um die Uhr ist das Gelände zugänglich. Der schönste Eintritt ist der durch den Mittelrisaliten des Marstalls: Wer ihn durchschreitet, vor dem öffnet sich der weite Platz, der an seinen Längsseiten von historischen und an den Schmalseiten von modernen Bauwerken gesäumt ist. Wirklich eine Stadt in der Stadt.

Angaben zu den einzelnen Museen und Restaurants im MuQua vgl. Vista Points, S. 28 f.

Image Vista Points – Sehenswertes

Museen und Galerien, Architektur und andere Sehenswürdigkeiten

Museen und Galerien

21er Haus – Das Museum für zeitgenössische Kunst image N13/Google Map

3., Schweizergarten, Arsenalstr. 1

✆ (01) 795 57-770

www.21erhaus.at

Mi/Do 11–21, Fr–So 11–18 Uhr

Eintritt € 7/5,50, bis 18 J. frei

Im einstigen Österreichpavillon, vom Architekten Karl Schwanzer 1958 für die Weltausstellung entworfen, befand sich von 1962 bis 2001 das erste Museum Moderner Kunst in Wien. Seit der Renovierung firmiert es als Museum für zeitgenössische Kunst mit Wechselausstellungen.

image Albertina image J11/Google Map

1., Albertinaplatz 1

✆ (01) 534 83-0

www.albertina.at

Tägl. 10–18, Mi bis 21 Uhr

Eintritt € 11,90, bis 19 J. frei

Die Albertina beherbergt eine der größten und bedeutendsten grafischen Sammlungen, eine Architektur- und eine Fotosammlung. Seit 2007 zeigt das Haus außerdem als Dauerleihgabe eine der bedeutendsten Privatsammlungen der klassischen Moderne, Monet bis Picasso, die Sammlung Batliner.

image

Die Albertina birgt eine der größten und bedeutendsten grafischen Sammlungen der Welt

Das 1781 erbaute Palais neben der Hofburg besitzt habsburgische Prunkräume, die ebenso wie die Fassade 2000–03 restauriert wurden. Gleichzeitig entstanden vier moderne Ausstellungshallen. Den neuen Eingangsbereich überspannt seither Hans Holleins spektakuläres, 64 Meter langes Flugdach aus Titan.

image

In der Albertina: Peter Paul Rubens’ »Nikolaus Rubens mit Korallenschnur« (um 1619)

Dritte Mann Museum image L10/Google Map

4., Pressgasse 25

✆ (01) 586 48 72

www.3mpc.net

Sa 14–18 Uhr und nach Absprache Eintritt € 8,50/4,50 (10–16 J.)

Das privat betriebene Museum ist Anlaufstelle für Filminteressierte und Türöffner zur Wiener Nachkriegsgeschichte: Neben einer umfangreichen Sammlung rund um den 1948 in Wien gedrehten Filmklassiker »Der dritte Mann« beschäftigt sich eine ausführliche Dokumentation mit dem historischen Hintergrund des Films. Jeweils um 18 Uhr werden musikalische Höhepunkte aus dem Film an der Zither live präsentiert. Dauer 45 Minuten, € 10 für Museumsbesucher.

Ernst Fuchs Privatmuseum image aC2/Google Map

14., Hüttelbergstr. 26

U4: Hütteldorf, dann Bus 52 A oder 52 B: Camping West

✆ (01) 914 85 75

www.ernstfuchs-zentrum.com

Di–Sa 10–16 Uhr, Eintritt € 11/6

Der exzentrische Maler hat die pompöse Villa des Architekten Wagner übernommen, restaurieren lassen und zum Museum für seine Bilder und Skulpturen erklärt.

Essl Museum – Kunst der Gegenwart image aA3/Google Map

An der Donau-Au 1

3400 Klosterneuburg

Gratis-Shuttlebus vom Albertinaplatz zum Museum (10, 12, 14, 16 Uhr, zurück 11, 13, 15, 18 Uhr); U4/6: Spittelau, dann S40: Klosterneuburg-Weidling; U4: Heiligenstadt, dann Bus 239: Klosterneuburg-Leopoldbrücke

✆ (022 43) 37 05 01 50

www.sammlung-essl.at

Tägl. außer Mo 10–18, Mi bis 21 Uhr, Eintritt € 9/6, bis 19 J. frei

Die Sammlung des Unternehmerpaars Essl umfasst mehr als 7000 Werke und ist eine der größten privaten Sammlungen Österreichs. Der »Wiener Aktionismus«, die »Phantastischen Realisten« und andere Stiltendenzen des 20. und beginnenden 21. Jh. sind übersichtlich dokumentiert. Erweitert wurde die Sammlung durch internationale Kunst mit Werken von Baselitz, Immendorf, Lüpertz u. a. Zum Museum gehören Werkstätten, Cafeteria und Artshop.

Heeresgeschichtliches Museum image südl. N13/14/Google Map

3., Arsenal, Objekt 1

✆ (01) 795 61-0, www.hgm.or.at

Tägl. 9–17 Uhr

Eintritt € 6/4, bis 19 J. frei

Von Radetzkys Haarlocke bis zum Zelt aus der Zweiten Türkenbelagerung Wiens sind hier ungewöhnliche Exponate der österreichischen Heeresgeschichte zu sehen. Die heutige Sammlung entstand aus dem K.-u.-k.-Hofwaffenmuseum von 1869, das prunkvolle Gebäude von 1856 ist Österreichs ältester Museumsbau.

image

In der Weltlichen Schatzkammer der Hofburg werden die Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation aufbewahrt: die Reichskrone

image Hofburg image H10/11/Google Map

✆ (01) 533 75 70

www.hofburg-wien.at

Tägl. 9–17.30, Juli/Aug. bis 18 Uhr

Eintritt € 12,50/7,50 (6–18 J.), Große Tour (Sisi-Ticket) mit Schlossbesichtigung, Kaiserappartments, Sisi Museum Hofmobiliendepot, Silberkammer) € 28/16,50, unter 6 J. frei

An der Hofburg wurde ein halbes Jahrtausend Weltgeschichte inszeniert. Der Schweizerhof, die Keimzelle der Hofburg, geht auf das 13. Jh. zurück. Von der mittelalterlichen Kernanlage blieb nur die Burgkapelle erhalten. In der Schatzkammer daneben finden sich die einzigartigen Schätze der Habsburger, darunter die österreichische Kaiserkrone und der Kronschatz des Heiligen Römischen Reiches mit der Reichskrone. Die Stallburg mit ihrem Arkadenhof gilt als schönstes Renaissancebauwerk der Hauptstadt. Sie beherbergt die Lipizzaner-Stallungen.

image

Die Kaiserappartements in der Hofburg

Die Amalienburg ist mit dem frühbarocken Leopoldinischen Trakt verbunden, gegenüber liegen Reichskanzleitrakt und Nationalbibliothek. Zum Michaelerplatz hin grenzt die Michaelerkuppel mit ihrem Riesenportal das Areal zur bürgerlichen Welt ab. Sehenswert sind der Prunksaal der Nationalbibliothek, die Kaiserappartements, Hofsilber- und Tafelkammer und das Sisi Museum. Die Hofburg wird auch heute noch politisch genutzt: Hier befindet sich der Amtssitz des österreichischen Bundespräsidenten.

Die Neue Burg (erbaut 1871–1913) beherbergt neben dem Ephesos-Museum die Hofjagd- und Rüstkammer und eine Sammlung alter Musikinstrumente.

Hofmobiliendepot – Möbel Museum Wien image K8/Google Map

7., Andreasgasse 7

✆ (01) 524 33 57

www.hofmobiliendepot.at

Tägl. außer Mo 10–18 Uhr

Eintritt € 9,50/6 (6–18 J.)

Schauen, wie Kaisers wohnten. Hier finden sich die Originalmöbel der Habsburger aus der Hofburg, aus Schloss Schönbrunn und aus dem Belvedere. Da gibt es die Wiege von Kronprinz Rudolf, eine Sitzgruppe, die Maria Theresia mit ihren Töchtern bestickt hat, und Sisis Lieblingsmöbelstücke.

Das Kaiserliche Hofmobiliendepot wurde 1747 durch Maria Theresia gegründet und war für Instandhaltung und Aufbewahrung des habsburgischen Mobiliars zuständig. Neben dem Majestäten-Gestühl gibt es auch Beispiele für die Einrichtungskunst der frühen Moderne zu sehen, u. a. von Adolf Loos.

Jüdisches Museum Wien image H11/Google Map

1., Dorotheergasse 11

Jüdisches Museum am Judenplatz image G11/Google Map

1., Judenplatz 8

✆ (01) 535 04 31-130 und -131

www.jmw.at

Tägl. außer Sa 10–18, Museum am Judenplatz Fr nur bis 17 Uhr

Kombiticket für beide Standorte (4 Tage gültig) € 10/8 (ab 60 J.)/5 (Studenten bis 27 J.), bis 18 J. frei

Seit 1993 zeigt das Museum die lange Geschichte der Juden in Wien – von einst 183 000 überlebten nur 2000 die Shoah. Die in der Dorotheergasse 2013 neu eröffnete permanente Ausstellung »Unsere Stadt! Jüdisches Wien bis heute« beleuchtet auf zwei Stockwerken die gesamte Zeit vom Mittelalter bis zur Gegenwart.

Am zweiten Standort auf dem Judenplatz vereinen sich ein imposantes Mahnmal von Rachel Whiteread mit den Ausgrabungen der mittelalterlichen Synagoge und einem Museum zum mittelalterlichen Judentum zu einer einzigartigen Einheit des Gedenkens.

Zudem werden in beiden Häusern Wechselausstellungen gezeigt.

Kriminalmuseum image F12/Google Map

2., Große Sperlgasse 24

✆ (01) 214 46 78

www.kriminalmuseum.at

Do–So 10–17 Uhr

Eintritt € 6/3

In einem der ältesten Häuser der Leopoldstadt, dem »Seifensiederhaus«, erfährt man, wie vom Mittelalter bis heute gemordet wurde. Dazu gibt es makabre Ausstellungsstücke aus dem Wiener Polizeiarchiv, Totenmasken und eine Darstellung der Wiener Unterwelt.

KunstHausWien image H15/Google Map

3., Untere Weißgerberstr. 13

✆ (01) 712 04 91

www.kunsthauswien.com

Tägl. 10–19 Uhr

Eintritt € 10/5, bis 10 J. frei, Familienkarte € 22

In den Gebäuden der ehemaligen Möbelfabrik Thonet wurde ein Hundertwasser-Museum eingerichtet, das einen Querschnitt seines Werks zeigt. Außerdem werden internationale Wechselausstellungen präsentiert.

image

Großzügig und elegant: das Treppenhaus des Kunsthistorischen Museums

Kunsthistorisches Museum – KHM image J10/Google Map

1., Maria-Theresien-Platz

✆ (01) 52 52 40, www.khm.at

Juni–Aug. tägl. 10–18, Do bis 21 Uhr, Sept.–Mai Mo geschl.

image

Das Kunsthistorische Museum besitzt die weltgrößte Bruegel-Sammlung, unter anderem eine Version des »Turmbaus zu Babel« (1563)

Eintritt € 14/11, bis 18 J. frei, das Ticket gilt auch für die Sammlungen des KHM in der Neuen Burg (Heldenplatz, Mo/Di geschl.; Ephesos Museum, Hofjagd- und Rüstkammer und Sammlung alter Musikinstrumente). Jeden Sonntag von 11–14.30 Uhr Brunch im Café unter der Kuppel, jeden Do Abend 18.30–23 Uhr Gourmet-Abend. Wer öfter kommen mag, auch nur ins traumhaft schöne Café: Jahreskarte KHM € 34

image

Im Multimediaraum im Mozarthaus Vienna: »Wien zur Zeit Mozarts«

Das Kunsthistorische Museum Wien wurde in einem Ranking der Londoner »Times« auf Platz sieben der »world’s 50 greatest galleries« gewählt. Das Museum ist mit seinen kaiserlich-habsburgischen Sammlungen, der Kaiserlichen Schatzkammer Wien und der Kaiserlichen Wagenburg Wien eine der Top-Sehenswürdigkeiten und ein absolutes Muss. Allein der prachtvolle Treppenaufgang und das Café unter der Kuppel lohnen den Eintritt. Meisterwerke wie die umfangreichste Bruegel-Sammlung der Welt, die berühmte Saliera von Cellini, die Österreichische Kaiserkrone und die einzigartige Krone des heiligen Römischen Reichs sowie die Kutschen der Kaiserin Elisabeth lassen den Besuch zu einem Erlebnis werden.

Sensationell sind auch die Sonderausstellungen, wie beispielsweise die Gemälde des Spaniers Velasquez, zu denen Besucher und Kunstfans aus aller Welt pilgern.

Nach zehnjähriger Restaurierung wurde 2013 die Kunstkammer Wien wieder eröffnet. Rund 2200 einzigartige Sammlerstücke sind in Vitrinen zu sehen, darunter zierlichste Reliefs, in Elfenbein geschnitzt, Goldschmiedearbeiten und kunstvollste Glasgefäße.

Kurpark Oberlaa image aD4/Google Map

10., Laaer-Berg-Str. 211

✆ (01) 40 00 80 42

Tägl. ab 6, Mai–Aug. bis 22, Sept./Okt. bis 21, Nov.–Jan. bis 18 Uhr, Feb.–April monatl. eine Std. länger Gartenbaumuseum auf ehemaligem Gartenschaugelände. Nahebei liegt die Kurkonditorei Oberlaa, Kurbadstr. 12, tägl. 9–19 Uhr, die als die beste ihrer Art in ganz Österreich gilt.

image MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst image H13/Google Map

1., Stubenring 5

✆ (01) 711 36-0 und-248

www.mak.at

Tägl. außer Mo 10–18, Di bis 22 Uhr

Eintritt € 9,90, Familienkarte € 13, bis 19 J. und Di 18–22 Uhr frei

Das MAK wurde 1864 als Museum für Kunst und Industrie gegründet. Das Ringstraßengebäude mit Sgraffitomalereien und Majolika-Porträts berühmter Künstler an der Fassade vollendete Heinrich Ferstel 1871 im Stil der Neorenaissance. Gezeigt werden europäisches und orientalisches Kunsthandwerk von der Romanik bis ins 20. Jh. Schwerpunkt sind Wiener Jugendstil und Biedermeier, Thonet-Möbel und Werke der Wiener Werkstätten, eines im Jahr 1903 gegründeten Ateliers für Kunsthandwerk.

image

Giuseppe Arcimboldos Gemälde »Der Sommer« (1563) im Kunsthistorischen Museum

Mozarthaus Vienna mit Mozartwohnung image H12/Google Map

1., Domgasse 5

✆ (01) 512 17 91

www.mozarthausvienna.at

Tägl. 10–19 Uhr

Eintritt € 11/9, Familienticket (2 Erwachsene, bis zu 3 Kinder) € 24

In seinen zehn Jahren in Wien wechselte Mozart elfmal die Wohnung, in dieser, hinter dem Stephansdom – der einzigen erhaltenen –, blieb er drei Jahre, 1784–87. Auf dem Höhepunkt seines Ruhmes lebte er hier recht herrschaftlich in der Beletage. Das Mozarthaus wurde umfangreich umgebaut und zu einem Zentrum für Leben und Werk des Komponistengenies. Der Rundgang beginnt im dritten Stock und endet in der historischen Mozartwohnung im ersten Stock. »… ich versichere sie, dass hier ein herrlicher Ort ist – und für mein Metier der beste Ort von der Welt«, schrieb Mozart an seinen Vater Leopold.

Jedes Stockwerk ist nach einem thematischen Schwerpunkt eingerichtet: oben »Mozart und seine Zeit«, in der Mitte geht es um die berühmten Opern und das Requiem – Mozart komponierte hier u. a. »Figaros Hochzeit« – und in der historischen Wohnung um die Lebensverhältnisse des Komponisten.

image MuseumsQuartier Wien image J/K9/10/Google Map

1., Museumsplatz 1–5

✆ (01) 523 58 81

www.mqw.at

Das MuQua, wie der Wiener es nennt, ist einer der zehn größten Kulturkomplexe der Welt. Auf einer Fläche von 60 000 m2 bieten die einstigen kaiserlichen Hofstallungen Ausstellungsraum für moderne und zeitgenössische Kunst und Kultur. Der lang gestreckte Innenhof des barocken Gebäudes offeriert zusätzlich Platz für Gartenrestaurants, Cafés und Shops. Die Gebäude hinter der Fassade, alle Solitäre, sind nicht nur miteinander vernetzt, sondern auch durch Über- und Durchgänge, Gassen und Treppen verbunden.

Museen im MuQua:

KUNSTHALLE Wien

✆ (01) 521 89-33

www.kunsthallewien.at

Tägl. 10–19, Do bis 21 Uhr

Eintritt Hallen 1 und 2 € 8/6, Schüler und Studenten € 2, unter 10 J. frei

Ausstellungsraum für internationale zeitgenössische Kunst. Programmschwerpunkte sind Fotografie, Installation, Video und Film.

Leopold Museum

✆ (01) 525 70-0

www.leopoldmuseum.org

Tägl. außer Di 10–18, Do bis 21 Uhr, Eintritt € 12/7, unter 7 J. frei, Familienticket € 25

Lockt mit sehenswerter Muschelkalk-Fassade und Meisterwerken des Wiener Secessionismus, der Wiener Moderne und des österreichischen Expressionismus, darunter die weltweit größte Schiele-Sammlung sowie Werke von Klimt und Kokoschka.

Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig (mumok)

✆ (01) 525 00

www.mumok.at

Mo 14–19, Di–So 10–19, Do bis 21 Uhr, Eintritt € 10/8, bis 18 J. frei Die Dauerausstellung des Kunsthauses läuft unter dem Titel »Museum der Wünsche«. Nach wie vor werden chronologisch wie thematisch geordnet Werke von der klassischen Moderne bis zur aktuellen Gegenwartskunst gezeigt. Doch dazwischen wurden Exponate gerückt, die verdeutlichen, was sich die Museumsleitung für die kommenden Jahre wünscht. Es sollen »zukunftsorientierte Akzente« gesetzt werden – für groß angelegte monografische Einzelausstellungen wie für thematische Gruppenausstellungen.

image

2004 in der Kunsthalle Wien im MuseumsQuartier: Installation »Leisure Lady« (2001) des Nigerianers Yinka Shonibare

– ZOOM Kindermuseum

Vgl. Mit Kindern in der Stadt, S. 71.

Gastronomie im MuQua: