NEW YORK
von Hannah Glaser
Hannah Glaser ist Absolventin der Deutschen Journalistenschule und schreibt als freie Autorin zu Reise- und Kulturthemen. Ihr erster Aufenthalt in New York war eine unfreiwillige Zwischenlandung in den wilden 1980er Jahren und dauerte 24 schlaflose Stunden. Seitdem hat sie keine Chance ausgelassen zurückzukommen. New York ist für sie ein Ort, der viel verspricht, aber noch mehr hält.
Willkommen in New York
Top 10: Das sollte man gesehen haben
Mein New York: Lieblingsplätze der Autorin
Ein Rundgang durch Manhattan
Neighborhoods in Manhattan
Manhattan vom Wasser aus
Museen und Galerien
Architektur und andere Sehenswürdigkeiten
Übernachten
Essen und Trinken
Nightlife
Kultur und Unterhaltung
Shopping
Mit Kindern in der Stadt
Erholung und Sport
Daten zur Stadtgeschichte
Service von A bis Z
Sprachführer
Register
Bildnachweis und Impressum
Zeichenerklärung
Top 10 Das sollte man gesehen haben |
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Mein New York Lieblingsplätze der Autorin |
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Vista Point Museen, Galerien, Architektur und andere Sehenswürdigkeiten |
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Kartensymbol: Verweist auf das entsprechende Planquadrat der ausfaltbaren Karte bzw. der Detailpläne im Buch. |
Das neue One World Trade Center ist eröffnet und im See Forever Theater im 102. Stock lässt sich der Stolz dieser Stadt fast mit Händen greifen: Das Trauma des 11. September 2001 ist überwunden, Manhattan ist wieder da, und keine Stadt der Welt kann es mit dem Energielevel aufnehmen, den New York ausstrahlt. Die Stadt hat nicht nur zu ihrem charakteristischen Rhythmus zurückgefunden, sie hat mehr Strahlkraft als je zuvor.
Neue Hotels und neue Museen eröffnen, neue Hochhäuser ragen in den Himmel, die Kunstszene explodiert, Galerien rüsten auf und der Times Square wurde mit Plazas und Fußgängerzonen zum Flanierparadies. An der West Side entsteht mit Hudson Yards ein neuer, spektakulärer Stadtteil, das größte Bauprojekt seit dem Rockefeller Center. Und auf Staten Island soll sich demnächst das New York Wheel in den Himmel drehen, höher als das Riesenrad von London, als das von Wien sowieso, und Herzstück einer neuen Kultur- und Shoppingwelt. Es gibt neue Restaurants, sensationelle Bars hoch über dem Lichtermeer und einen kilometerlangen Stadtpark auf Stelzen – höchste Zeit also, das neue New York selbst zu erleben und den seelischen Akku bis zum Anschlag aufzuladen.
Ohnehin ähnelt der Versuch, diese Stadt mit Worten auf Papier zu bannen, dem Versuch, mit der Wasserpistole einen Stern vom Himmel zu holen: Auf keine andere Stadt der Welt trifft das Wort »unbeschreiblich« mehr zu. Und doch ist alles wahr, was Literaten und Journalisten über sie gesagt haben – ebenso wie das Gegenteil. Jedes Schlagwort, jede Formel stimmt und beleuchtet doch nur einen Stein aus dem großen Puzzle: Kapitale des Konsums, Mekka des Showbusiness, intellektuelles Epizentrum der Neuzeit, Zentrale des Turbokapitalismus.
New York lebt von seinen Widersprüchen, vom Neben- und Miteinander aller Weltkulturen und Hautfarben. Acht Millionen Einwohner hat die Stadt am Hudson, und mehr als 58 Millionen Besucher kamen 2015, um für ein paar Tage am eigenen Leib zu spüren, was das heißt: Leben auf der Überholspur.
Ob das Opium Manhattan den Besucher high oder hilflos macht, liegt dabei am eigenen Gemütszustand. In missmutiger Stimmung verstärkt New York den Kater. Doch an guten Tagen wird das Leben hier zum Volltreffer, dann trifft die Symphonie aus Subway-Dröhnen, Möwengekreisch und Polizeisirenen mitten ins Herz.
Empire State Building
SS. 9 f., S32 f. bG3/Google Map
Manhattans Wahrzeichen ist auch nach dem Bau des neuen One World Trade Center weiterhin das elegante Empire State Building, die Aussicht vom 102. Stock bietet den optimalen Rundumblick.
Brooklyn Bridge
SS. 11, S32 N/O3/4/Google Map
Mit der Subway hinüber nach Brooklyn und über den hölzernen Walkway der Brücke zurück nach Manhattan, immer die Skyline im Blick – der schönste Spaziergang, den New York zu bieten hat.
One World Observatory und 9/11 Memorial Museum
SS. 12, S23, S30, S36 f. aA/aB2/Google Map
Zwei extreme Erfahrungen: Der spektakuläre Ausblick vom One World Observatory im 102. Stock des One World Trade Center und wenige Meter entfernt auf sieben unterirdischen Etagen die beklemmenden Artefakte der Anschläge vom 11. September 2001 im 9/11 Memorial Museum.
Central Park
SS. 14, S32, S65 A–D5–8/Google Map
Jogger und Skater lieben die 90 Kilometer langen Spazierwege, im Sommer trifft man sich beim Picknick und bei kostenlosen Konzerten mit Weltklasse-Künstlern.
Fifth Avenue
SS. 14 A8–J3/Google Map
Die edelsten Schaufenster der Stadt und die teuersten Läden. Die großen Namen stehen Spalier, von Tiffany’s bis zum goldstrotzenden Trump Tower.
Times Square
SS. 14 f. bD/bE3/Google Map
Die langgezogene Straßenkreuzung ist weltberühmt für ihre Leuchtreklame und für die Broadway-Theater in der Umgebung.
American Museum of Natural History
SS. 23 A6/Google Map
Das populärste Museum der USA ist Schauplatz der Filmkomödie »Nachts im Museum«; ein Hit ist auch die Space Show im angeschlossenen Hayden Planetarium.
Metropolitan Museum of Art
SS. 27 f. A/B7/8/Google Map
Das größte Kunstmuseum Nordamerikas allein ist für viele New-York-Besucher die Reise wert. Von Mai bis Oktober bietet das Roof Garden Café einen Traumblick über Skyline und Central Park.
Statue of Liberty
SS. 33 cD3/Google Map
Die Freiheitsstatue bewundert man am besten ganz entspannt von außen. Man kann auch wieder (nach langem Anstehen) bis in die Strahlenkrone emporsteigen.
Grand Central Terminal
SS. 33 f. bF5/Google Map
Ursprünglich sollte der Jugendstilbau des zwischen 1903 und 1913 errichteten Bahnhofs abgerissen werden, heute gilt der Main Concourse mit seinem Sternenhimmel an der Decke als schönster Innenraum von Manhattan.
Liebe Leser,
dies sind keine Tipps, die in jeder Top 10-Liste auftauchen, sondern Orte, die mir wegen ihrer ganz speziellen Atmosphäre ans Herz gewachsen sind – vielleicht geht es Ihnen ja genauso.
Hannah Glaser
Promenade von Brooklyn Heights
SS. 11, S31, S64 O3/Google Map
Manchmal sitzt hier jemand mit Gitarre und singt Alicia Keys »Empire State of Mind«. Dann setzt man sich leise auf eine Bank daneben, schaut über den East River auf Manhattans Skyline und ist wunschlos glücklich.
Staten Island Ferry
SS. 20, S38 aE2/Google Map
Die Fünf-Meilen-Überfahrt nach Staten Island ist gratis und immer ein Erlebnis. Ringsherum blättern die Berufspendler in der Zeitung oder ergeben sich dem Schlaf – während die Fähre an der Freiheitsstatue vorbeizieht. An der Anlegestelle St. George haben die Bauarbeiten für das New York Wheel begonnen.
Shop im Museum of Modern Art
SS. 28 f. bC5/Google Map
Der »New York Coffee Cup« aus Porzellan statt aus Pappe, eine Schere, die schreddert statt zu schneiden, und ein rollender Alarmwecker, den man erst mal einfangen muss, um ihn abzustellen – hier findet man die besten Geschenke.
Papillon Bistro & Bar
SS. 50 bC6/Google Map
Früher im Caffè Taci, jetzt in Midtown: Seit 17 Jahren treffen sich Opernfreunde ohne Angst vor Körperkontakt zum Essen. Das Bistro ist rappelvoll, die Küche italienisch und nicht nur die Kellner schmettern Arien.
City Island, Bronx
SS. 65 cB6/Google Map
Ein New York, das keiner kennt: City Island, zwei Kilometer breit, einen Kilometer lang, ein historisches Städtchen im Long Island Sound mit vielen guten Fischkneipen.
Ankunftsabend
Besuch des Empire State Building.
Vormittag
Mit dem Taxi nach Brooklyn auf die Brooklyn Heights – über den Fußweg (walkway) der Brooklyn Bridge – City Hall – St. Paul’s Chapel – One World Trade Center und 9/11 Memorial – Wall Street – New York Stock Exchange – South Street Seaport.
Nachmittag
Mit dem Taxi zur Grand Army Plaza am Central Park South – The Plaza – Fifth Avenue – Rockefeller Center mit Top of the Rock (vorab Karten reservieren!) – Times Square.
Abend
Broadway-Show (evtl. Karten zum halben Preis am TKTS-Schalter) oder Trip nach Queens ins Restaurant Water‘s Edge mit Terrasse am Wasser und Panoramablick auf Midtown Manhattan.
Manhattan ist ein eigenes Universum, auch wenn es flächenmäßig kleiner ist als die übrigen vier New Yorker Stadtteile Bronx, Queens, Brooklyn und Staten Island. Manhattan ist 21,5 Kilometer lang und an der breitesten Stelle gerade mal 3,7 Kilometer breit, und die 1,5 Millionen Einwohner verstehen sich als eine ganz besondere Spezies. Denn wem es gelungen ist, auf dem felsigen Eiland zwischen Hudson und East River Fuß zu fassen, für den sind alle anderen Erdenbewohner Loser und Schlafmützen. Das gilt ganz besonders für jene, die in den Suburbs von Queens und Brooklyn wohnen – mögen sie dort auch Bäume hinterm Haus haben und einen eigenen Garten fürs Barbecue. Acht Brücken und vier Tunnel verbinden die Insel Manhattan mit dem Festland, doch ansonsten trennen sie Welten.
Manhattan ist Heimat der Intellektuellen, der Verlagslektoren und Journalisten, der Künstler, Banker, Bohemiens, Bibliothekare und Studenten. Das restliche Amerika ist Provinz – und dazu gehören eben auch die vier übrigen New Yorker Stadtteile. Nicht umsonst gibt es das böse Wort von der bridge and tunnel crowd, all jenen eben, die von auswärts, über Brücken und durch Tunnel, nach Manhattan kommen, um über alles herzufallen, was als In-Place gehandelt wird. Der wahre Homo Manhattan verlässt daher am Weekend seine Wohnung nur, um sich die Wochenendausgabe der New York Times zu holen oder Freunde zu besuchen.
Dabei hat der Manhattan-Snob mit der middle class family aus Queens oder Staten Island einiges gemeinsam, zum Beispiel die innige Liebe zum Empire State Building bG3/Google Map, dem vielleicht schönsten Wolkenkratzer der Welt. Für die New Yorker ist das 381 Meter hohe, elegante Baukunstwerk des Art déco an der Fifth Avenue Wahrzeichen und Symbol der Stadt – die obersten Stockwerke und die filigrane Spitze werden deshalb je nach Jahreszeit und Anlass farbenfroh geflutet, tannengrün in den Weihnachtswochen und seit dem 11. September patriotisch in den amerikanischen Nationalfarben.
Für NY-Neulinge ist die unverwechselbare Silhouette des Empire State der erste optische Anker im Straßengewirr. Bis 1973 war dieser Turm der höchste der Welt und die Parade der Superlative beeindruckt immer noch: 60 000 Tonnen Stahl sind hier verbaut, 73 Aufzüge schaufeln täglich 16 000 Angestellte und knapp 7000 Besucher in 102 Stockwerke, alle zwei Wochen müssen 6500 Fenster geputzt werden.
Mit einmal Umsteigen erreicht man das 102. Stockwerk mit verglaster Aussichtsterrasse; doch schöner, weil mit Open-Air-Plattform, ist der Blick von der vergitterten Freiterrasse im 86. Stock. Da steht es sich hoch droben und sturmumtost wie im Mastkorb eines Schiffes. Der Wind reißt an den Haaren und ringsum wogt bis zum Horizont ein steinerner Ozean, dessen anschwellendes und abebbendes Brüllen aus unzähligen Klimaanlagen, röhrenden Schiffen, hupenden Taxis und heulenden Sirenen nach oben dringt.
Bis Mitternacht ist die Plattform geöffnet, Zeit genug auch für Neuankömmlinge aus Europa, den Ankunftsabend hier zu verbringen und sich bei einer ersten Orientierung die eigene Geografie Manhattans einzuprägen. Im Norden beherrschen die Türme des Rockefeller Center D/E5/6/Google Map das Bild, dahinter dehnt sich der Central Park als großer, dunkler Teppich aus; im Westen fließt der Hudson, an dessen Ufer fast auf gleicher Höhe die Türme des neuen Stadtteils Hudson Yards in den Himmel wachsen, auf der anderen Seite des Hudson River liegt New Jersey mit Piers und Hafenanlagen; im Osten lassen sich im Hochhausgewirr auf Anhieb zwei Bekannte ausmachen: das flache, schwarze Gebäude der United Nations am Ufer des East River und das elegante Chrysler Building bF5/Google Map mit seinem siebenstufig geschwungenen Strahlenkranz.
Nach Süden schließlich öffnet sich ein breites Wellental, das die New Yorker »The Valley« nennen: der hochhausarme Flickenteppich der ethnischen neighborhoods mit den Vierteln Chelsea und Gramercy, Meatpacking District, Greenwich Village und East Village, SoHo, TriBeCa, Little Italy und Chinatown – ein Paradies für abendliche kulinarische und musikalische Erlebnisse. Dahinter, fast schon fern am Horizont, ragt die letzte Hochhaus-Welle des Finanzdistrikts aC2/3/Google Map in den Himmel, mit dem neuen One World Trade Center als höchstem Turm. Wie ein Schiffsbug pflügt die nach Süden spitz zulaufende Insel Manhattan durchs Wasser, und an klaren Tagen geht der Blick weiter bis zur Statue of Liberty und über die Upper und Lower Bay.
Natürlich wird mit dem atemberaubenden Ausblick jede Menge Geld gemacht, zahllose Souvenirshops bieten im 86. Stock das Empire State Building in allen Varianten an – von der Nachttischleuchte bis zum T-Shirt. Für 18 Dollar kann man sich samt Empire-Kulisse aufs Titelbild des Time Magazine bannen lassen und für etwas weniger gibt es ein drahtloses Ein-Minuten-Gespräch heim nach Europa. »Ei wärglisch, glaab mers doch, isch bin alleweil ufm Emmbaier-Schdääd-Bilding«, brüllt ein entnervter Pfälzer der verschlafenen Verwandtschaft ins Ohr; vor lauter Begeisterung hat er die Zeitverschiebung in die Heimat vergessen.
Langsam stellt sich die rechte Bettschwere ein; wer sich gegen 21 Uhr schlafen legt, hat gute Chancen, trotz Jetlag bis vier oder halb fünf Uhr morgens durchzuschlafen.
Wer so früh schon munter ist, hat die Gelegenheit, den Tag mit einem Paukenschlag zu eröffnen: Sonnenaufgang über Manhattan. Der Logenplatz dafür liegt jenseits in Brooklyn und ist jedem Taxifahrer ein Begriff: Brooklyn Heights Promenade O3/Google Map. Der Promenadenweg führt an der friedlichen Idylle denkmalgeschützter Brownstone-Häuser entlang, in denen Künstler und Schriftsteller wohnen, die hoch über dem Ufer des East River einen unverbaubaren Blick auf die majestätische beauty skyline des südlichen Manhattan haben.
Auch am frühen Morgen sind hier schon einige Passanten unterwegs, Jogger, Hundebesitzer, erste Banker und Börsianer, die zum power breakfast hinüber nach Manhattan eilen. Sie alle nehmen weder Bus noch Subway, sondern beginnen den Tag mit dem schönsten Spaziergang, den New York zu bieten hat: Über den hölzernen Walkway der Brooklyn Bridge N/O3/4/Google Map hoch über den Fahrbahnen hinüber nach Manhattan, wo Tausende von Fenstern und Spiegelfassaden im ersten Sonnenlicht glühen und gleißen. 22 Kilometer stählerne Seile halten die 1883 eröffnete und als Weltwunder gefeierte Hängebrücke mit ihren neugotischen Pfeilern und 530 Metern Spannweite. Der Wind, der manchmal wie ein Derwisch durch die gespannten Seile fegt, bringt die Stahlharfe zum Klingen, und mit jedem Schritt zerlegt das Gitternetz die Skyline in ein neues Bilder-Stakkato.
Am Ende der Brückenrampe führt unser Weg nach links durch die Park Row, vorbei an der City Hall M2/Google Map, dem Sitz des Bürgermeisters, bis zum Broadway in die südlichste Spitze Manhattans und die Keimzelle der heutigen Stadt. An der Kreuzung Broadway & Fulton Street befinden wir uns bereits auf heilig-historischem Boden. St. Paul’s Chapel aB3/Google Map aus dem Jahr 1766 ist New Yorks älteste Kirche. George Washington schickte hier ein Dankgebet zum Himmel, als er ins Präsidentenamt eingeführt wurde; im Nordchor ist sein Kirchenstuhl markiert.
Nur wenige Meter weiter westlich liegt das einstige Areal von Ground Zero. Der Wiederaufbau des World-Trade-Center-Komplexes mit dem One World Trade Center aA2/Google Map und drei weiteren Hochhäusern samt Vehicle Screening Center, dem großflächigen 9/11 Memorial aA/aB2/Google Map mit Memorial Museum und der neuen Subway-Station war ein Mammut-Unternehmen. Am Standort der Zwillingstürme entstanden die Memorial Pools, zwei gigantische Becken mit zehn Meter hohen Wasserfällen, um die herum auf Granitplatten die Namen der Opfer eingemeißelt wurden. Umgeben werden die Pools von einer baumbestandenen Plaza. Das Tribute WTC Visitor Center informiert Besucher mit einer eindrucksvollen Ausstellung. Hier starten auch die täglichen, gut einstündigen Rundgänge, geführt von Betroffenen und Angehörigen der Opfer, die den 11. September 2001 aus ihrer Sicht schildern. Das Motto heißt »Take a Walking Tour and Hear a Personal Story«.
2015 wurde endlich auch die Aussichtsplattform des One World Trade Center, das One World Observatory aA2/Google Map, eröffnet, ein spektakulärer Mix aus interaktiver Event-Location, Filmtheater und Aussichtsplattform samt Restaurants, Café und Bar. Vom Welcome Center geht es zum Pre-Show-Program »Voices of the Building« mit Informationen zum Bau. Fünf Aufzüge, die Sky Pods mit LED-Screen, bringen die Besucher in weniger als 60 Sekunden in den 102. Stock, wo im See Forever Theater ein zweiminütiges Video einstimmt auf das, was es anschließend live zu sehen gibt: den einmaligen, ultimativen Blick auf New York.
Auf den Erdmassen, die beim Bau des World Trade Center Anfang der 1970er Jahre ausgeschachtet und in den Hudson gekippt wurden, entstand ein neues Viertel, die Battery Park City M/N1/Google Map mit Grünanlagen und Promenaden wie der Battery Park Esplanade, die mit vielen kleinen Parks und Plazas am Hudson entlangführt. Jüngste Attraktion ist das SeaGlass Carousel mit 30 bunten Fieberglasfischen, das nicht nur bei Kindern beliebt ist.
Zurück auf dem Broadway wartet die nächste Top-Adresse: Wall Street N/O2/Google Map, Zentrum der amerikanischen Finanzmacht und Herz des Kapitalismus. Ihren Namen hat sie von der hölzernen Mauer, die 1653 holländische Siedler vor den indianischen Ureinwohnern schützen sollte. Dort, wo sie in den Broadway mündet, steht die Trinity Church N1/Google Map aus dem Jahr 1846, die für ein halbes Jahrhundert lang New Yorks höchstes Bauwerk war. Heute wirkt sie in der engen Schlucht der kurzen Wall Street zwischen den mächtigen Bauten der Banken und Börsen wie eine zierliche Kapelle. Werktags gegen 12.30 Uhr sieht man im Wall-Street-Viertel die korrekt gekleideten Banker, die zu ihrem Lieblings-Deli in der nahen Nassau Street hetzen, um sich ein brown bag lunch, ein schnelles Mittagessen aus der Tüte, zu holen. In der nahen Wertpapierbörse, der 1792 eröffneten New York Stock Exchange N2/Google Map, einem Tempel mit korinthischen Säulen (11 Wall & 20 Broad Streets) pokern die Broker um die Kurse.
Für unsere wohl verdiente Mittagspause steht ein Kontrast auf dem Programm. Am Ende der Wall Street geht es linker Hand zum South Street Seaport N/O3/Google Map, einem wieder belebten Relikt des historischen New Yorker Hafens, der 1967 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Mittlerweile entstand hier, was die Amerikaner Festival Marketplace nennen, eine attraktive Mischung aus Kneipen, Galerien, Museen und Shops. Der ganze Bereich ist Fußgängerzone und mit Kopfsteinpflaster und Straßencafés ein nostalgisches Flanierrevier mit mediterranem Flair – jedenfalls solange kein Baulärm von Pier 17 zu hören ist.
Denn Pier 17 aC/aD5/Google Map, eine mehrstöckige Shoppingmall mit Restaurants und Food Court, wurde vom Hurrikan »Sandy« schwer beschädigt und ist immer noch im Umbau. Die Eröffnung des Neubaus ist für 2016 vorgesehen, geplant ist eine lebhafte Mischung aus Shopping, Dining und Entertainment. Die riesige Dachterasse soll bei Konzerten und an deren Events von bis zu 4000 Besuchern genutzt werden, die dann einen gigantischen Blick über den Süden Manhattans, die Brooklyn Bridge und den Hudson haben werden.
Nichts ist einfacher, als im South Street Seaport einen ganzen Tag zu vertrödeln mit Schiffe besichtigen (Pier 16), Galerien durchstöbern, Souvenirs auswählen, Muschelsuppe schlürfen und durch Museen bummeln. Wer also den zweiten Teil des Rundgangs auf morgen verschieben kann – umso besser. Wenn nicht, wird nun ein Taxi gestoppt und ab geht die Fahrt durch die Gassen und Straßen von Chinatown und Little Italy und auf der First Avenue nach Norden. Ziel der Fahrt ist die Nobel-Adresse Central Park South, Ecke Fifth Avenue D6/Google Map. Auf den letzten Kilometern passieren wir den Heliport, von dem aus die Helikopter-Sightseeing-Flüge starten, sowie das flache, hässliche Hochhaus der United Nations.
Der Taxifahrer entlässt uns an einer Kreuzung, deren direkte Umgebung genügend Stoff für ein weiteres Tagesprogramm bieten würde. Abgesehen von der Madison Avenue nördlich der 57. Straße, ist nirgendwo in New York so viel Glamour, Reichtum und Noblesse versammelt wie hier. An den Flanken des Central Park A–D5–8/Google Map reihen sich die teuersten und besten Hotels der Stadt mit Suiten, die nicht selten 3000 Dollar pro Nacht kosten. Als architektonisches Markenzeichen New Yorks gilt das elegante, im Stil französischer Schlösser gebaute The Plaza D6/Google Map, einst eine Legende der Hotelwelt und eines der Wahrzeichen Manhattans, dessen Gästezimmer teilweise zu Eigentumswohnungen umgebaut wurden.
Doch die denkmalgeschützte Plaza ist nur der Auftakt aller glanzvollen Adressen, die bei unserem Spaziergang entlang der Fifth Avenue A8–J3/Google Map auf beiden Seiten Spalier stehen. Von Tiffany’s, wo es weiterhin zwar teure Juwelen und silberne Souvenirs, aber immer noch kein Frühstück gibt, über den gigantisch in Gold schwelgenden Prunkturm des Baulöwen Trump D6/Google Map mit fünfstöckigem Foyer aus orangefarbenem Marmor, stürzenden Wasserfällen und zahllosen Nobel- und Kitsch-Boutiquen über den gläsernen Kubus des Apple Store (der übrigens rund um die Uhr geöffnet ist) bis zu Cartier und Saks sind es immer nur ein paar Schritte – aber jede dieser Adressen ist gut für einen mehrstündigen Besuch.
Das gilt erst recht für Top of the Rock E5/6/Google Map, die spektakuläre Aussichtsplattform des Rockefeller Center, die 2005 eröffnet wurde. Das Rockefeller Center ist mit seinen 19 Gebäuden eine eigene Stadt, und der gewaltige, goldene Prometheus E6/Google Map, der über der tiefergelegten, fahnengeschmückten Sunken Plaza schwebt, ist einer der beliebtesten Meeting Points in Midtown. Im Winter kann man hier Eis laufen, im Sommer lockt ein Freiluftcafé. Anfang Dezember wird an dieser Stelle Christmas eingeläutet – mit Musikkapellen, Nussknacker-Paraden und 18 000 Glühbirnchen am größten Weihnachtsbaum New Yorks, der übrigens jedes Jahr von einem 250 Kilo schweren Swarovski-Stern gekrönt wird.
In der Eingangshalle des Hauptgebäudes liegt die Broschüre »Walking Tour of Rockefeller Center« mit neun Stationen aus. Zum Rockefeller Center gehört der wieder eröffnete Rainbow Room im 65. Stock mit angeschlossener Bar und auch die Radio City Music Hall E5/6/Google Map. Der Art-déco-Tempel, 1999 aufwendig restauriert, ist Heimat der Rockettes und des »Christmas Spectacular«, einer hinreißend kitschigen Show, die jeweils von November bis Januar über die Bühne geht und seit 1933 fundamentaler Bestandteil der amerikanischen Weihnachtszeit ist.
Vom Ende des Rockefeller Center sind es noch vier Blocks nach Süden und zwei Avenues nach Westen und wir stehen am Times Square E5/Google Map, der lang gestreckten, aus unzähligen Lichtern und Leuchtreklamen flimmernden und flirrenden Kreuzung der Seventh Avenue mit dem Broadway. Für Theaterfans und Entertainment-Freaks liegt hier das Mekka der amerikanischen Showkultur.
In den Querstraßen bis zur Eighth Avenue konzentrieren sich über 40 Bühnen. Sie sind gemeint, wenn vom Broadway E4/5/Google Map die Rede ist. Im Mai 2009 wurde der Broadway – probeweise – zwischen der 47. und 42. Straße für den Verkehr gesperrt. Und alle waren vom neuen Flanier-Flair begeistert, nicht nur die Anrainer und die Touristen, sondern auch die Stadtverwaltung, denn der Umsatz im gesamten Areal stieg und die Unfallzahlen gingen rapide nach unten. Also hat man den Autoverkehr auf Dauer umgeleitet und auf dem Times Square kann man seither abgasfrei draußen sitzen. Auch der nahe Herald Square wurde begrünt und fußgängerfreundlich umgestaltet.
Wer noch genügend Kondition hat, stellt sich am Broadway, Ecke 47. Straße am Stand mit den Riesen-Lettern »TKTS« (sprich: Tickets) an – hier werden ab 15 Uhr alle unverkauften Theater-, Ballett- und Showkarten für den jeweiligen Abend zum halben Preis abgegeben.
Wer weder stehen noch gehen mag und dem Broadway-Getümmel einen ro mantischen Tagesausklang vorzieht, winkt ein Taxi herbei und lässt sich nach Queens chauffieren. Ziel ist das Restaurant Water‘s Edge, das, wie der Name sagt, am Ufer des East River liegt – mit Tischen im Freien auf der Terrasse, mit bester amerikanischer Küche und vor allem mit konkurrenzlosem Blick auf Midtown Manhattan. Wenn dann noch die Sonne untergeht, die Skyline zum Scherenschnitt erstarrt und die letzten Strahlen wie aus der Laserkanone durch die Straßenschluchten schießen, wenn sich die batistenen Tischtücher im Abendwind bauschen und der Pianist »As Time Goes By« spielt, dann wünscht man sich höchstens noch, die Rechnung würde aus Steuergeldern beglichen. ¦
Die Bezeichnung New Yorks als melting pot hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun. Nicht vom Verschmelzen der kulturellen und sozialen Gegensätze ist das Leben am Hudson geprägt, sondern von ihrem Kontrast, der salad bowl, dem Mit- und Gegeneinander der neighborhoods, jener Gemeinschaften, die aus mehreren Straßenzügen mit ihrer eigenen Mentalität (und ihrer eigenen Küche) bestehen.
In New York mietet sich niemand nur eine Wohnung, sondern man entscheidet sich für die jeweilige neighborhood wie für eine Religion, die man für alle Zeit mit Inbrunst verteidigen wird: Sage mir, wo du wohnst, und ich sage Dir, wer du bist. Für ihre Bewohner erfüllt die neighborhood alle Funktionen einer Dorfgemeinschaft und garantiert die nötige emotionale Geborgenheit, das Heimatgefühl im Kosmos New York.
Ethnische Zugehörigkeit und sozialer Status sind mächtige Mauern im gesellschaftlichen und sozialen Leben der Stadt. Sie machen aus Manhattan aber auch ein faszinierendes Patchwork unterschiedlicher Stadtteile mit eigener Persönlichkeit. Wer einen Blick bekommt für die unsichtbaren Grenzen, die Manhattan wie ein Gitternetz überziehen, ist auf dem besten Weg, vom Fan zum Insider zu werden.
Lower Manhattan ist der Oberbegriff für Manhattans Südspitze südlich der Canal Street. Schon das Straßenbild beweist, dass hier die Keimzelle der heutigen Stadt liegt. Der Stadtplan zeigt nicht das so typisch amerikanische Schachbrettmuster einer Stadt vom Reißbrett mit rechtwinklig aufeinandertreffenden Avenues und Streets, sondern europäisches Straßengewirr. Eine der wichtigsten neighborhoods in Lower Manhattan ist der Battery Park aD/aE1/2/Google Map, das jüngste und beliebte Büro- und Flanierviertel, von dem aus sich Lady Liberty bewundern lässt.
Gleich daneben befindet sich das World Financial Center, das 2014 in Brookfield Place aA/aB1/2/Google Map umbenannt wurde, mit neuem Shopping- und Dining Center, und natürlich mit Promenade am Hudson (Esplanade, Battery Park City, Winter Garden). Der gläserne Wintergarten wurde am 11. September 2001 zerstört, erstrahlt aber nach über einjähriger Bauzeit längst im alten Glanz. Im Foyer sitzt man wieder unter Palmen, Stimmengewirr dringt aus Läden, Bars und Cafés.
Im Financial District aC2/3/Google Map rund um die Wall Street haben Börse, New York Stock Exchange und die Federal Reserve Bank mit mehr als zehntausend Tonnen Gold im Keller ihre Heimat.
Im quirligen, ehemals jüdisch dominierten Viertel Lower East Side L/M4/5/Google Map findet man viele kleine Läden und Restaurants (z. B. Lebensmittel auf dem Essex Street Market, Kleidung und Schuhe zu Niedrigpreisen auf der Orchard Street). Inzwischen sind fast alle Läden auch am Samstag geöffnet, die früher wegen des Sabbats geschlossen waren.
Der Name des Viertels TriBeCa L/M2/3/Google Map leitet sich ab von »Triangle Below Canal Street«. Mittlerweile hat es SoHo den Rang als Wallfahrtsort der internationalen Kultur-Schickeria abgelaufen. Kunstgalerien und die cast iron genannten Gusseisen-Häuser aus dem 19. Jahrhundert (White Street, Thomas Street und Broadway) dominieren das Bild dieses Stadtteils. Die Namen der neighborhoods Chinatown und Little Italy erklären sich von selbst. Die Spuren von Little Italy reichen bis in die Restaurant-Szene der Mulberry Street. Da die angrenzende Chinatown stetig wächst, kommt es vor, dass ein asiatischer Kellner in der italienischen Trattoria den Espresso serviert.
Nördlich an Lower Manhattan schließt sich SoHo K/L3/Google Map (South of Houston Street) an, ein charmantes altes Viertel mit Ateliers und Kunstgalerien in ehemaligen Lagerhäusern des 19. Jahrhunderts. In der Prince und Spring Street tummelt sich die Avantgarde. Dagegen ist Greenwich Village J3/4/Google Map, von den New Yorkern schlicht The Village genannt, seit Jahrzehnten die Heimat der Studenten, Künstler und Bohemiens. Ein abendlicher Streifzug über den Washington Square, durch die Bleeker Street sowie die einstige Homosexuellen-Hochburg Christopher Street mit ihren zahlreichen Shops, Buchläden und Kneipen ist ein Muss.
Westlich von Greenwich sorgt der Meatpacking District H2/Google Map für Schlagzeilen. Früher bekannt für einen zweifelhaften Mix aus Fleischfabriken, Nachtclubs und Prostitution befindet sich das Viertel seit Jahren im Wandel. Mit der High Line, der neuen SuperPier und dem Umzug des Whitney Museum of American Art H2/Google Map in den spektakulären Neubau in der Gansevoort Street ist der Meatpacking District ein Paradebeispiel der gentrification, der sozialen Umstrukturierung eines Stadtteils. Die SuperPier G1/2/Google Map südlich der Chelsea Piers im Hudson wurde 2015 eröffnet und bietet neben Restaurants und Shops einen Strandclub mit Spa und eine Kletterhalle unter Wasser.
Nordwestlich von Chelsea, auf gleicher Höhe mit dem Empire State Building, wachsen am westlichen Hudson-Ufer mehrere Hochhäuser in den Himmel. Hier entsteht Hudson Yards E/F2/3/Google Map, das größte private Bauprojekt der USA und die größte Neugestaltung Manhattans seit dem Bau des Rockefeller Center. Geplant sind über 100 Shops und Boutiquen, 20 Restaurants, 5000 Wohnungen, ein Luxushotel und ein Kulturzentrum, die ersten Eröffnungen sollen noch 2016 erfolgen. Die Strecke der Subway-Linie 7 wurde für zweieinhalb Millionen Dollar um anderthalb Meilen verlängert und schließt Hudson Yards an das Streckennetz an.
Östlich von Chelsea, dem schönen Wohnviertel mit alten Stadthäusern, und dem Theater District D/E4/5/Google Map mit dem Times Square, allen Broadway-Bühnen und der Carnegie Hall befindet sich Lower Midtown F/G5/6/Google Map, das Ziel für Architektur- und Museumsliebhaber. Die 42. Straße trennt die Lower Midtown von der nördlich gelegenen Upper Midtown D/E5–7/Google Map. Das ist die ehemals bevorzugte Wohngegend der Astors und Vanderbilts und heute eine edle Flaniergegend mit Galerien, Museen, Luxushotels und Shoppingadressen wie dem Kaufhaus Bloomingdale’s.
Rechts und links vom Central Park liegen die beiden nobelsten Wohngegenden Manhattans, die Upper East Side (Fifth Avenue bis East River) und Upper West Side (Central Park West bis zum Hudson). In der Upper West Side A–C5/6/Google Map wohnen die Schönen und Reichen, oft mehrfache Millionäre des Kunst- und Showbetriebes. Hier befindet sich New Yorks erstes Luxus-Apartmenthaus aus dem Jahre 1880, »The Dakota«, Ex-Wohnsitz von Judy Garland, Lauren Bacall, Leonard Bernstein, Boris Karloff. Hier drehte Roman Polanski den weltberühmten Film »Rosemary’s Baby« und hier war der Schauplatz des Mordes an John Lennon. Dagegen ist die Upper East Side A–C8/9/Google Map die Heimat des dezenten Geldadels mit livrierten Türstehern, baumgesäumten Alleen und einigen der teuersten Hotels der Stadt.
Mitten im Gewühl vergisst man schnell, dass New York eigentlich eine Insel ist. Tatsächlich sind mit Ausnahme der Bronx alle Stadtteile von Wasser umgeben. Der Platz auf dem Schiffsdeck ist also eine empfehlenswerte Alternative für müde gelaufene Pflastertreter, bietet außerdem wechselnde, neue Ansichten der Metropole und garantiert an heißen Sommertagen eine kühle Brise. Für die meisten Bootstouren empfiehlt sich eine Reservierung, einige Linien fahren nur vom Frühjahr bis in den Herbst. Die meisten Schiffe können auch für private Partys angemietet werden.
Linienverkehr
Die Flotte der New York Water Taxis, die nach einem festen Fahrplan verkehren, erkennt man an ihrer knallgelben Farbe. Bis zu 75 Personen können auf einem der Katamarane transportiert werden, die entlang der West Side, nach Lower Manhattan oder Downtown Brooklyn verkehren.
Es gibt aber auch touristische Wassertaxi-Rundfahrten durch den Hafen zur Lady Liberty. Zum spektakulären Feuerwerk am 4. Juli kann man einen Platz an Bord mieten ($ 100), wenn das Wassertaxi die Skyline von Manhattan entlangfährt. Und schließlich gibt es einen Hop-On/Hop-Off-Pass, mit dem man einen Tag lang alle Stationen beliebig oft anfahren kann.
Halbstündlich verkehrt die Staten Island Ferry aE2/Google Map zwischen Lower Manhattan und St. George auf Staten Island. Für die 8,5 Kilometer lange Strecke braucht die Fähre 22 Minuten und befördert täglich 60 000 Passagiere (20 Millionen Gäste im Jahr). Am schönsten sind die Plätze im Freien mit Blick auf die Freiheitsstatue und Manhattans Skyline. Die Fahrt ist kostenlos, Reservierung nicht nötig, man geht einfach an Bord. Staten Island war bislang der Stadtteil mit den niedrigsten Mieten und seine Bewohner hatten lange Zeit in Manhattan und Brooklyn ein Loser-Image. Damit ist es vorbei, denn an der Anlegestelle der Staten Island Fähren in St. George entstehen zur Zeit das Riesenrad New York Wheel cD3/Google Map und Empire Outlets, das einzige Premium Outlet der Stadt – natürlich mit Promenade am Wasser und zahlreichen Restaurants.
Sightseeing
Die Auswahl ist gewaltig, und es gibt nichts, was es nicht gibt, vom Speedboat bis zum Raddampfer. Begehrt sind die teuren Dinner-Cruises, wie sie die vollverglaste Luxus-Yacht »Bateaux New York« anbietet – mit filmreifen Ausblicken auf das nächtliche New York.
Ähnliche Touren unternimmt die dreistöckige Yacht »Skyline« auf dem East River, sie kreuzt aber auch entlang Long Islands historischer Gold Coast. Abende mit Livemusik garantieren die World Yacht Dinner Cruises. Beliebt sind auch die Sonntagstouren mit Brunch Buffet ab Pier 81 D2/Google Map. Angeboten werden auch Lunch- und Dinner-Rundfahrten.
Die Circle Line bietet ganzjährig zwei unterschiedliche Rundfahrten: die dreistündige »Full Island Cruise« mit sieben Brückendurchfahrten und mehr als 25 Sightseeing-Hits unterwegs und die zweistündige »Semi-Circle Cruise« sowie von März bis November die abendliche Hafenrundfahrt »Harbor Lights Evening Cruise«. Sie alle starten an der Pier 83 D2/3/Google Map.
Wem das alles zu betulich ist, für den rast jede volle Stunde das Schnellboot »Beast« in 30 Minuten mit 76 Stundenkilometern an Manhattans Skyline vorbei. Angeboten werden die Touren von Mai bis Oktober ebenfalls ab der Pier 83 D2/3/Google Map. Kinder müssen mindestens einen Meter groß sein.
Wer Manhattan romantisch unter Segeln genießen will, bucht eine zweistündige Besichtigungstour für maximal sechs Personen mit Come Sail New York. Start ist in New Jersey an der Liberty Landing Marina cC3/Google Map auf der anderen Seite des Hudson.
Ebenfalls in New Jersey legt die »Spirit of New Jersey« ab, mit Gospel- und Entertainment-Touren.
Unter Segeln ist auch die »Adirondack« unterwegs, die Nachbildung eines Schoners von 1890, die zwischen Mai und Ende Oktober täglich mehrere Törns anbietet, vom »Day Sail« bis zum »Sunset Sail«. Ein Hit in sternenklaren Nächten ist der »City Lights Sail«. Start ist an der Pier 62 G2/Google Map.
Die »Shearwater« von Manhattan by Sail, ein weiterer Anbieter von Segeltouren vor der Kulisse Manhattans, legt in der North Cove Marina aA1 ab/Google Map.
Attraktive Preise und einen besonderen Service hat NY Waterway zu bieten, die nicht nur auf dem Wasser, sondern auch auf dem Festland aktiv sind. Sie betreiben die rot-weiß-blauen Busse, die Gäste von überall in Manhattan gratis zum Ferry Terminal West 38th St. E2/Google Map transportieren – und bis Mitternacht auch wieder zurück. Die Busse bedienen Downtown Manhattan, den Theater District, Lincoln Center, Madison Square Garden sowie etliche Hotels und können unterwegs an jeder Bushaltestelle durch Winken angehalten werden. NY Waterway bietet nicht nur etliche Fährdienste nach New Jersey an, sondern auch eine Vielzahl von Sightseeing-Touren, beispielsweise die 60-minütige »Gateway to America Tour« oder die »Skyline Cruise«, die informative »New York Historical Cruise« und die »Twilight Cruise« zum Sonnenuntergang. Ohne Verkehrsstaus und überfüllte U-Bahnen bringt NY Waterway die Gäste aber auch zu den Spielen der Mets oder der Yankees. Alle Sightseeing-Rundfahrten starten an der Pier 78.
Nähere Information zu allen Anbietern und Touren finden Sie im Kapitel Service von A bis Z unter Sightseeing, Touren.■
Buchen und sparen
Drei unterschiedliche Pässe helfen, beim Sightseeing richtig Geld zu sparen. Alle kann man vorab online buchen (oft zu reduzierten Preisen) und den Gutschein vor Ort – z.B. im Visitors Center – einlösen.
Der New York Pass bietet in 80 Attraktionen freien Eintritt – auf dem »fast track«, sprich ohne Anstehen in der Warteschlange – und kostet für einen Tag $ 85/60 (4–12 J.), für zwei Tage $130/110, für drei Tage $ 159/119 und für sieben Tage $ 195/140. Zu buchen unter www.newyorkpass.com.
Mit dem New York CityPass kann man das 9/11 Memorial & Museum, Intrepid Sea Air & Space Museum und die sechs größten Attraktionen – Empire State Building, American Museum of Natural History & Rose Center, Top of the Rock oder Guggenheim Museum, Museum of Modern Art, Metropolitan Museum of Art und The Cloisters – besuchen sowie wahlweise eine Rundfahrt mit der Circle Line oder zur Statue of Liberty & Ellis Island unternehmen. Der für neun Tage gültige Pass kostet $ 114/89 (6–17 J.). Details und Buchung unter www.citypass.com/new-york.
Der New York Explorer Pass sieht aus wie eine Kreditkarte und berechtigt zum Besuch von wahlweise drei, fünf, sieben oder zehn Attraktionen, zur Auswahl stehen 55 Hits vom Empire State Building über das Metropolitan Museum of Art bis zu Schiffs- und Bustouren. Er kostet für drei Sehenswürdigkeiten $ 76/59 (3–12 J.), für fünf $ 119/85, für sieben $ 149/105 und für zehn $179/125. Der Pass gilt 30 Tage. Details und Buchung unter www.smartdestinations.com.
9/11 Memorial Museum aA/aB2/Google Map
200 Liberty St., Lower Manhattan
Subway: Chambers St., Fulton St.,
World Trade Center, Park Pl.
1 (212) 266-5211
www.911memorial.org/museum
Tägl. 9–21, im Winter nur bis 19 Uhr, letzter Einlass 2 Std. vor Schließung, Eintritt $ 24/18, 7–17 J. $ 15, Di ab 17 Uhr frei
Seit Mai 2014 zeigt das Museum auf sieben unterirdischen Etagen Hinterlassenschaften der fast 3000 Menschen, die den Anschlägen vom 11. September 2001 zum Opfer gefallen sind, sowie andere Zeugen der Zerstörung, etwa ein Flugzeugfenster.
American Museum of Natural History A6/Google Map
Central Park West & 79th St.
Upper West Side, Subway: 81st St.
1 (212) 769-5100, www.amnh.org
Tägl. 10–17.45 Uhr, Space Show tägl. 10.30–16 Uhr alle 30 Min., Mi erst ab 11, Sa/So bis 17 Uhr
Eintritt $ 22/12.50 (Museum und Rose Center); $ 27/16 (Museum, Rose Center, Space Show im Hayden Planetarium), $ 35/22 (Museum, Rose Center, Sonderaustellungen, IMAX-Filme, Space Show) Das populärste Museum der Stadt: Vom größten freistehenden Saurierskelett über einen 34-Tonnen-Meteoriten bis zum Saphir von 5637 Karat fehlt keine naturwissenschaftliche Sensation.
Einen intergalaktischen Hit bietet die Hayden Planetarium Space Show im angeschlossenen Rose Center for Earth and Space. Da bebt der Sitz und das Hirn macht Loopings, wenn man bei der Reise durch das »Dark Universe« durch den Weltraum gebeamt wird und erlebt, wie Schwarze Löcher und kosmische Crashs entstehen. Astrophysiker und NASA-Spezialisten haben für die Space Show die Daten geliefert, Astrophysiker und Chef des Hayden-Planetariums, Neil deGrasse Tyson, führt als Sprecher durchs Weltraumabenteuer. Nach dem digitalen Höhenflug lässt sich auf dem »Cosmic Pathway« im Rose Center die Entstehung unseres Sonnensystems und seiner Planeten ganz analog studieren.
Brooklyn Children’s Museum
Vgl. S. 62.
Brooklyn Museum cD4/Google Map
200 Eastern Pkwy., Brooklyn
Subway: Eastern Pkwy.
1 (718) 638-5000
www.brooklynmuseum.org
Mi–So 11–18, Do bis 22, 1. Sa im Monat bis 23 Uhr
Eintritt $ 16, bis 19 J. frei
Der neoklassizistische Kuppelbau galt bei seiner Eröffnung im Jahr 1897 als eines der prächtigsten Kunstmuseen der Welt, hatte jedoch auf Dauer gegen die Konkurrenz des Metropolitan Museum of Art keine Chance. Doch unbestritten gehört das BM mit seinen großartigen ägyptischen und afrikanischen Sammlungen zur ersten Liga. 2004 wurde es nach einer 64 Millionen Dollar teuren Modernisierung wieder eröffnet; das Architekturbüro Polshek verpasste dem Museum einen modernen Glaspavillon, der zum Flanieren einlädt.
Ein Audioguide durch die Ausstellungen lässt sich kostenlos via iTunes herunterladen oder für $ 5 vor Ort leihen. Schönes Museumscafé; der attraktive Shop hat eine eigene Kinderabteilung.
Children’s Museum of the Arts
Vgl. S. 62 f.
Children’s Museum of Manhattan
Vgl. S. 62.
The Cloisters cA4/Google Map
Fort Tryon Park, Eingang Margaret Corbin Drive, Bronx
Subway: 190th St., Bus: M4 bis Endstation
1 (212) 923-3700
www.metmuseum.org/cloisters
Tägl. März–Okt. 10–17, Nov.–Feb. 10–16.45 Uhr
Eintritt $ 25, bis 12 J. frei
Ein architektonisches Unikum und eine Oase des Friedens: Teile europäischer Kapellen und die Kreuzgänge von fünf südfranzösischen Klöstern wurden im Norden Manhattans zu einem neuen Museum zusammengefügt. Hier bewahrt das Metropolitan Museum Teile seiner Mittelalter-Sammlung auf. Sonntags Konzerte (1-212-650-2290).
Tipp: Die Busfahrt mit der Linie M4 ab Madison Avenue dauert eine Stunde und führt durch das weiße, hispanische und schwarze New York, Endstation ist Fort Tryon Park.
Cooper-Hewitt National Design Museum A8/Google Map
2 E. 91st St. & Fifth Ave.
Upper East Side, Subway: 86th St.
1 (212) 849-8400
www.cooperhewitt.org
Tägl. 10–18, Sa bis 21 Uhr
Eintritt $ 16, bis 18 J. frei
New Yorks Fachmuseum für Dekor ist schon wegen des Gebäudes, dem ehemaligen Wohnsitz von Andrew Carnegie, eine Sehenswürdigkeit. Ca. 250 000 Objekte aus 3000 Jahren Innendekoration (Möbel, Keramik, Glas, Tapeten u. a.) finden in den 64 Räumen des Stadtpalastes einen glanzvollen Rahmen.
Ellis Island Immigration Museum cC3/Google Map
Ellis Island
Fährfahrplan nach Ellis Island:
1 (877) 523-9849
www.statuecruises.com
1 (212) 561-4588
www.ellisisland.org
Tägl. 9–17 Uhr
Tickets gibt es im Castle Clinton, sie beinhalten den Fährpreis und die Eintrittspreise für Ellis Island und die Freiheitsstatue: $ 18/9 (4–12 J.), inkl. Audioguide, am besten reserviert man vorab online. Wegen der Sicherheitsauflagen möglichst ohne großes Gepäck erscheinen, alle Gäste werden vor der Abfahrt gescreent.
17 Millionen Einwanderer betraten auf dieser Insel erstmals amerikanischen Boden. Mittelpunkt des Museums ist jener Raum, in dem sie von der Einwanderungsbehörde überprüft, registriert oder auch abgewiesen wurden. Beeindruckende Fotos, Gepäckstücke und Relikte der Einwanderer.
Lange Wartezeiten in der Hochsaison, möglichst früh mit der Fähre South Ferry (ab Battery Park) starten. Sie bringt einen zunächst zur Freiheitsstatue; wer sich satt gesehen hat, nimmt einfach die nächste Fähre (alle halbe Stunde) und gelangt dann nach Ellis Island, von dort geht es zurück nach Manhattan. Wer nach 14 Uhr startet hat nur noch Zeit für eine der beiden Attraktionen.
FDNY Fire Zone bC4/Google Map
34 W. 51st St., im Rockefeller Center neben der Radio City Music Hall, Midtown
Subway: 50th St./Rockefeller Center
1 (212) 698-4520
www.fdnyfirezone.org
Mo–Sa 9–19, So 11–17 Uhr
Eintritt frei
Feuersimulation (nicht für Kinder unter 5 J.) Mo–Sa 9.30–17.30, So 11.30–15.30 Uhr jede Stunde, $ 6 pro Person
Ein heißer Mix aus Feuerwache, Rettungskurs, Info-Workshop und Super-Show. Anfangs sitzt man zwischen verkohlten Möbeln, am Ende muss man einem simulierten Feuer durch einen rauchgeschwängerten Gang entkommen. Zudem kann man mit einem echten New Yorker Firefighter auf einem realen Einsatzwagen interaktiv durch Manhattans Straßenschluchten rasen. Einer der engagierten Mitarbeiter ist Kevin Hannafin, dessen jüngerer Bruder seinetwegen Feuerwehrmann wurde und am 11. September 2001 beim Einsturz des World Trade Center ums Leben kam.
The Forbes Galleries J4/Google Map
62 Fifth Ave. & 12th St.
Greenwich Village
Subway: 14th St./Union Sq.
1 (212) 206-5548
www.forbesgalleries.com
Di–Sa 10–16 Uhr, Eintritt frei
Im Erdgeschoss des Forbes-Gebäudes sind Teile der Sammlungen des 1990 gestorbenen, exzentrischen Millionärs Malcolm S. Forbes ausgestellt, darunter auch 500 historische Spielzeugboote und die originale Erstausgabe vom Monopoly-Spiel.
Frick Collection C7/Google Map
1 E. 70th St. & Fifth Ave. (Museumsmeile), Upper East Side
Subway: 68th St./Hunter College
1 (212) 288-0700
www.frick.org
Di–Sa 10–18, So 11–17 Uhr
Eintritt $ 20/10 inkl. Audiotour, So 11–13 Uhr ist der Betrag freige stellt, Kinder unter 10 J. sind nicht zugelassen
New Yorks schönstes Museum: Der Palast des verstorbenen Industriellen Henry Clay Frick verströmt ein nobles, privates Ambiente. Bei einem Rundgang können die Besucher nebenbei 1500 Gemälde und Skulpturen betrachten.
Guggenheim Museum A8/Google Map
1071 Fifth Ave. & 89th St.
Upper East Side
Subway: 86th St.
1 (212) 423-3500
www.guggenheim.org
Tägl. außer Do 10–17.45, Sa bis 19.45 Uhr