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ESTLAND

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DER AUTOR

Christian Nowak, 1954 in Berlin geboren, veröffentlicht seit 1984 Reportagen und Fotos. Zudem sind bereits mehr als 50 Reiseführer und Bildbände von ihm erschienen. Seine Schwerpunkte liegen in Skandinavien und im Baltikum. Darüber hinaus interessieren ihn Inseln weltweit – von Irland über die Lofoten bis zu den Kapverden. Er ist Mitglied des Berliner Redaktionsbüros »Die Reisejournalisten« (www.die-reisejournalisten.de) und Mitherausgeber des Internetportals WeltreiseJournal (www.weltreisejournal.de).

Inhalt



Top 10 & Willkommen

image Top 10: Übersichtskarte

image Top 10: Das müssen Sie gesehen haben

Willkommen in Estland

Chronik

Daten zur Landesgeschichte

Stadttour Tallinn

Ein Rundgang durch die estnische Hauptstadt

Jenseits der Altstadt: Katharinental/Kadriorg

Service-Informationen Tallinn

Vista Points – Sehenswertes

Reiseregionen, Orte und Sehenswürdigkeiten

Die Inseln im Westen

Der Westen

Das Zentrum

Der Süden

Der Nordosten

Service von A bis Z

Estland in Zahlen und Fakten

Anreise, Einreise

Auskunft

Automiete, Autofahren

Diplomatische Vertretungen

Einkaufen

Essen und Trinken

Feiertage, Feste, Veranstaltungen

Geld, Kreditkarten

Hinweise für Menschen mit Handicap

Internet

Klima, Kleidung, Reisezeit

Medizinische Versorgung

Mit Kindern in Estland

Nachtleben

Öffnungszeiten

Post, Briefmarken

Presse

Rauchen

Sicherheit

Sport und Erholung

Strände

Strom

Telefonieren

Trinkgeld

Unterkunft

Zeitzone

Verkehrsmittel

Zoll

Sprachführer

Die wichtigsten Wörter für unterwegs

Extras – Zusatzinformationen

Tallinns Mythen und Legenden

Saunieren und Kuren

Die Seto im Südosten Estlands

Die estnischen Gutshöfe

Lesetipps

Register

Bildnachweis und Impressum

   Zeichenerklärung

image Top 10
Das müssen Sie gesehen haben, siehe vordere innere und hintere Umschlagklappe.
image Vista Point
Reiseregionen, Orte und Sehenswürdigkeiten
image Symbole
Verwendete Symbole siehe hintere innere Umschlagklappe.
image Kartensymbol: Verweist auf den Link zu den Offline-Karten im Buch sowie zu Google Maps.

Top 10

Das müssen Sie gesehen haben

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Tallinn

S. 12–25 image B6/7/Google Map
Hier schlägt das Herz des kleinen Landes. Der mittelalterliche Stadtkern und der grüne Vorort Kadriorg wirken wie quicklebendige architektonische Freilichtmuseen.

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Hiiumaa

S. 28 ff. image C–E1–3/Google Map
Die hervorragend zum Fahrradfahren geeignete Ringstraße der Insel erschließt eine abwechslungsreiche Küste mit kleinen Dörfern und einsamen Stränden.

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Kuressaare

S. 32 ff. image F2/Google Map
Eine alte Bischofsburg wie aus dem Bilderbuch findet sich im Hauptort auf Saaremaa, der größten estnischen Insel.

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Vilsandi-Nationalpark

S. 34 image E/F1/Google Map
Die Hauptinsel Vilsandi und die rund 160 weiteren kleinen und kleinsten Inseln im Nationalpark sind ein Vogelparadies. Vor allem im Frühjahr und Herbst tummeln sich hier unzählige Wasservögel.

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Haapsalu

S. 36 ff. image D4/Google Map
Auf einer schmalen Landzunge liegt die kleine Altstadt des Kurorts mit der beeindruckenden Ruine einer alten Bischofsburg.

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Pärnu

S. 41 ff. image F6/Google Map
Die Sommerhauptstadt Estlands besitzt – natürlich – einen schönen Sandstrand. Abwechslung bieten die Kurhotels.

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Soomaa-Nationalpark

S. 45 image E/F7/8/Google Map
Die fast menschenleere Landschaft lässt bei Moor- und Heidewanderungen oder Kanutouren jeglichen Zivilisationsstress vergessen.

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Peipsisee

S. 47, 62 image D–F11/12/Google Map
Der fünftgrößte See Europas wirkt wie ein Binnenmeer. Im Norden gibt es herrliche Sandstrände und an den Seeufern ursprüngliche Dörfer.

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Tartu

S. 53 ff. image F10/11/Google Map
Das Ensemble klassizistischer Bauten rund um den Marktplatz und die studentisch geprägte, äußerst lebendige Kulturszene machen den Reiz Tartus aus.

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Lahemaa-Nationalpark

S. 63 ff. image A/B8/9/Google Map
Im Land der Buchten liegen einige der schönsten Gutshöfe und Fischerdörfer Estlands.

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Willkommen in Estland

Von den Fesseln des Kommunismus und der Fremdherrschaft befreit, hat das kleine Land am nordöstlichen Rand Europas eine schier unglaubliche Entwicklung genommen. Das graue Einerlei ist farbenfroher Lebensfreude gewichen. In Riesenschritten haben die Esten den Weg zurück nach Europa geschafft, und selbstbewusst nimmt der »Tigerstaat« seit der herbeigesehnten Unabhängigkeit seine Geschicke in die eigenen Hände. Im Jahr 2004 wurde Estland Mitglied der Europäischen Union, 2011 wurde der Euro eingeführt.

Der Aufschwung spiegelt sich auch in der Zahl der Reisenden wider, denn jedes Jahr kommen mehr Touristen, von denen die meisten überrascht und begeistert wieder nach Hause fahren. Kein Wunder, denn Estland steckt voller Schönheiten. Das Schmuckstück und auch das Besuchsziel Nummer eins ist die Hauptstadt Tallinn – seit 1997 UNESCO-Weltkulturerbe – mit mittelalterlichem Altstadtkern und fast südländischem Flair während der hellen Sommermonate. In den engen, mit Kopfsteinen gepflasterten Gassen pulsiert das Leben und in den Restaurants, Cafés und Kneipen findet man kaum einen freien Platz.

Aber auch die anderen Städte brauchen sich nicht zu verstecken: Die Sommerhauptstadt Pärnu lockt mit einem weiten Sandstrand und exzellenten Kureinrichtungen. Tartu, die zweitgrößte Stadt Estlands, besitzt die älteste Universität des Landes und um den Rathausplatz ein wunderschönes Ensemble klassizistischer Häuser. Auch die Altstadt von Haapsalu auf einer ins Meer vorspringenden Landzunge lohnt mit bunt gestrichenen Holzhäusern und der Ruine einer Bischofsburg aus dem 13. Jahrhundert den Besuch. Ebenso sehenswert ist die alte Hansestadt Narva an der russischen Grenze mit einer Festung.

Außerhalb der Städte ist Estland ein Eldorado für Naturliebhaber und Aktivurlauber, dünn besiedelt und mit weitgehend intakter Natur. Schon ein wenig skandinavisch-herb wirken die Wälder und Moore, endlos und menschenleer sind die meisten Strände entlang der Ostseeküste und an so manchem Binnensee warten schöne Sandstrände auf Entdeckung. Tere tulemast!

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Kuressaare, die einzige Stadt auf der Ostseeinsel Saaremaa

Chronik Irlands

Daten zur Landesgeschichte

Ab 4000 v. Chr. Stämme finno-ugrischer Abstammung wandern aus dem Ural in die Gebiete des heutigen Estland und Finnland ein.
Um 600 v. Chr. Die Wikinger beginnen ihre Raubzüge durch Nordeuropa und das Baltikum.
Ab 500 v. Chr. Aufkommender Bernsteinhandel mit Südeuropa.
1202 Gründung des Schwertbrüderordens. In den darauf folgenden Jahren erobert und christianisiert diese Ordensgemeinschaft zusammen mit dem Deutschen Orden den Norden Europas.

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Siegel des Schwertbrüderordens

1219 König Waldemar II. von Dänemark bricht zum Eroberungsfeldzug nach Estland auf und besiegt die Esten beim heutigen Tallinn. In der Folgezeit beginnt die Christianisierung Nordestlands.
1230 Die Stadt Reval, das heutige Tallinn, wird vom Schwertbrüderorden und deutschen Kaufleuten gegründet.
1237 Der Schwertbrüderorden geht im Deutschen Orden auf.
1248 Reval erhält Lübisches Recht, das bis ins 19. Jahrhundert Grundlage aller Rechtsgeschäfte blieb.
Um 1280 Reval wird Mitglied der Hanse.
1346 Dänisch-Estland wird von den Dänen an den Deutschen Orden verkauft. Dadurch entsteht der Livländische Staatenbund Altlivland unter politischer und militärischer Führung des Deutschen Ordens. Der Staatenbund ist in fünf Territorien, die Bistümer Dorpat, Oesel-Wiek, Kurland, Deutscher Orden und Riga aufgeteilt.
1370 Der Friede von Stralsund geht mit der Blütezeit der Hanse einher. Die fünf bedeutendsten Städte Estlands, Reval (Tallinn), Dorpat (Tartu), Fellin (Viljandi), Pernau (Pärnu) und Narva sind Mitglieder der Hanse, deutsch geprägt und organisiert.
1492 Iwan III. lässt am russischen Ufer des Grenzflusses Narva die mächtige Festung Iwangorod errichten. Ihr gegenüber liegt am estnischen Ufer die Ordensfeste. Beide Verteidigungsanlagen sind bis heute erhalten.
1523 Erste lutherische Prediger erreichen Reval (Tallinn) und bringen die Reformation nach Estland, die sich daraufhin sowohl bei den deutschen Kaufleuten als auch bei den Esten durchsetzt und den Katholizismus nach und nach verdrängt.

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Deutschordensritter auf einer Miniatur aus dem Codex Manesse (1305–40)

1535 Erstmals erscheint ein Buch, ein lutherischer Katechismus, in estnischer Sprache.
1558–82 Der Livländische Krieg bringt das Ende des Ordensstaates. Zar Iwan IV., genannt der Schreckliche, fällt in Estland und Livland ein und schlägt den Deutschen Orden vernichtend. Reval (Tallinn) unterwirft sich zum Schutz vor den russischen Truppen dem schwedischen König, der die Privilegien der Ritterschaft garantiert. Der Süden Estlands um das heutige Tartu wird zusammen mit Lettland polnisches Lehen.
1582–84 Die Schweden vertreiben die Russen und bringen bis 1645 das gesamte heutige estnische Staatsgebiet unter ihre Herrschaft.

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Schweden-König Gustav II. Adolf

In der Folgezeit werden die Machtbefugnisse des deutsch-baltischen Adels eingeschränkt.
1600–29 Polnisch-schwedischer Krieg, der mit dem Frieden von Altmark zu Ende geht. Für Estland und große Teile Lettlands beginnt somit die Schwedenzeit.
1632 Gründung der Universität Dorpat (Tartu) durch den schwedischen König Gustav II. Adolf.
1700–21 Im Nordischen Krieg siegt Russland gegen Schweden. Der russische Zar Peter I. erobert Estland und Reval, das heutige Tallinn. Ab 1710 beginnt die rund 200-jährige Zarenzeit im Baltikum. Im Frieden von Nystad wird Estland 1721 endgültig an das russische Zarenreich angegliedert, dieser Anschluss bleibt bis 1918 bestehen.
Unter Zar Peter I. kann der Adel seine von den Schweden eingeschränkten Privilegien wieder erweitern. Als Ergebnis der Aufklärung und auf Druck von Zar Alexander I. erfolgt eine Agrarreform.
1802 Die im Nordischen Krieg geschlossene Universität von Dorpat (Tartu) kann dank der Hilfe von Kaiser Alexander I. von Russland und der estländischen und livländischen Ritterschaft den Lehrbetrieb wieder aufnehmen.

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Zar Peter der Große von Russland (1672–1725)

1802–65 Mehrere Agrarreformen führen zur Bildung eines freien Bauernstandes, zwischen 1816 und 1820 wird die Leibeigenschaft in Estland, Kurland und Livland abgeschafft.

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Tallinn und Umgebung auf einer Postkarte aus dem Jahr 1816

1857 Wie in ganz Europa, beginnt auch in Estland die Zeit des nationalen Erwachens. Es erscheint die Volksausgabe des Epos »Das Lied vom Sohn des Kalew« (Kalevipoeg).
Ab 1869 Die Gründung der estnischen Sängerfeste geht einher mit einem »nationalen Erwachen«.
Ab 1885 Die Russifizierung erreicht ihren ersten Höhepunkt. Russisch wird als Behörden- und Unterrichtssprache eingeführt, auch die Universität Dorpat wird russisch.
1914–18 Während des Ersten Weltkriegs wird das gesamte Baltikum von deutschen Truppen besetzt. Mit dem Beginn der Oktoberrevolution 1917 in Russland entsteht in Estland eine nationale Bewegung.
24.2.1918 Ausrufung der Republik Estland, erster Ministerpräsident ist Konstantin Päts. Doch vorerst bleibt dieser Beschluss ohne große Wirkung, die eigentliche Unabhängigkeit wird erst im Freiheitskrieg von 1918–20 erkämpft. Der 24. Februar ist heute der Nationalfeiertag Estlands.
2.2.1920 Im Friedensvertrag von Tartu erkennt die Sowjetunion die Unabhängigkeit Estlands an, die Grenzen werden neu festgelegt.
1920–39 Aufbau des neuen, demokratischen estnischen Staates mit einem starken Parlament. Deutsche werden zur nationalen Minderheit. Schon 1919 führt eine Agrarreform zur Enteignung der deutschen Großgrundbesitzer. 1922 werden die baltischen Staaten in den Völkerbund aufgenommen. In der Folgezeit wird Estland politisch zunehmend instabiler, das Parteiensystem zersplittert. Im Jahr 1934 führt ein Staatsstreich zur Einführung eines autoritären Regimes unter Präsident Konstantin Päts, das sich bis 1939 hält.
1939 Die Sowjetunion und Deutschland verhandeln über die Zukunft des Baltikums. In einem geheimen Zusatzprotokoll zum Hitler-Stalin-Pakt kommen die beiden Großmächte überein, das Baltikum und Finnland der sowjetischen Interessenssphäre zuzuschlagen. Umsiedlung der Deutschbalten aus Estland und Lettland. Allen baltischen Staaten werden von der Sowjetunion Beistandspakte aufgezwungen.
1940 Einmarsch sowjetischer Truppen, Besetzung und Eingliederung in die Sowjetunion als estnische SSR. Erste große Verfolgungs- und Deportationswelle gegen die estnische Intelligenz setzt ein.
1941–44 Die Deutschen besetzen Estland. Selbstständigkeitsbestrebungen des Landes werden unterdrückt, estnische Juden ermordet, Esten zum Militärdienst einberufen und das Land wirtschaftlich ausgebeutet.
1944–49 Erneute Besetzung durch sowjetische Truppen. Es folgen weitere Deportationen und politische Säuberungen. Während des Zweiten Weltkriegs verliert Estland rund ein Viertel seiner Bevölkerung. Ab 1945 Beginn des Partisanenkampfes in allen baltischen Ländern gegen die russischen Besatzer. 1949 erneute Massendeportationen nach Sibirien.
1980 Die Segelwettbewerbe der Olympischen Spiele von Moskau finden in Pirita bei Tallinn statt. Aus diesem Anlass wird der Fernsehturm erbaut und die mittelalterliche Altstadt saniert.
1987 Erste öffentliche Proteste gegen die Sowjetherrschaft in Tallinn. Unter »Glasnost« und »Perestroika« wird die »Singende Revolution« immer stärker.
1988 Gründung von Volksfronten in allen drei baltischen Staaten. Souveränitätserklärung des Obersten Sowjets der Estnischen SSR, der den Vorrang der estnischen Gesetze festlegt.
1989 Rund eine Million Menschen bilden eine 600 Kilometer lange Menschenkette durch das Baltikum von Tallinn über Riga bis nach Vilnius. »Der Baltische Weg« ist auch ein Protest gegen die Nichtannullierung des Hitler-Stalin-Paktes.
1990 Wahlen zum Estnischen Kongress, einem Parallelparlament aller Personen mit estnischer Staatsangehörigkeit nach den Gesetzen der Vorkriegszeit. Dieser Kongress löst den Obersten Sowjet der Estnischen SSR ab.

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»Der Baltische Weg«: um für die Unabhängigkeit Estlands zu protestieren, bildeten die Bürger die längste Menschenkette der Geschichte

1991 Der Vorsitzende des Obersten Rates der Republik Estland, Arnold Rüütel, und Präsident Boris Jelzin unterzeichnen in Moskau den estnisch-russischen Grundlagenvertrag. Referenden in allen drei baltischen Ländern ergeben eine deutliche Mehrheit für die Unabhängigkeit. In Estland stimmen 77,8 Prozent der Bevölkerung dafür.
Anerkennung der Unabhängigkeit der drei baltischen Staaten durch die Sowjetunion. Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen mit der Bundesrepublik Deutschland, Akkreditierung des ersten deutschen Botschafters, Unterzeichnung der KSZE-Schlussakte, Aufnahme Estlands in die Vereinten Nationen.
1992 Einführung einer eigenen Währung, der estnischen Krone. Referendum über die neue estnische Verfassung, die am 3. Juli in Kraft tritt. Im September werden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen abgehalten. Der in der Protestbewegung der 1980er Jahre aktive Intellektuelle Lennart Meri wird vom Parlament zum Staatspräsidenten gewählt.
1993 Aufnahme Estlands in den Europarat.
1994 Abzug der letzten russischen Truppen aus dem Baltikum. Untergang der »Estonia«. Das schwerste Schiffsunglück der europäischen Nachkriegsgeschichte fordert im September 852 Menschenleben. Auch heute ranken sich noch immer zahlreiche Geschichten und Gerüchte um die Ursache der Katastrophe.
1995 Assoziierungsvertrag der baltischen Staaten mit der EU.
1997 Die Altstadt von Tallinn wird von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
1998 Beginn der Beitrittsverhandlungen Estlands mit der EU.
2003 Referenden in allen drei baltischen Staaten zum EU-Beitritt, in Estland stimmen 67 Prozent mit Ja.

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Als besterhaltene mittelalterliche Stadt Nordeuropas steht die Altstadt von Tallinn seit 1997 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes

2004 Estland wird im März Mitglied der NATO und tritt im Mai der EU bei. Außenpolitisch orientiert sich Estland an den skandinavischen Ländern.
2005 Bundespräsident Köhler nimmt an der Einweihung der wieder aufgebauten Johanneskirche in Tartu teil.
2006 Das Estnische Kunstmuseum KUMU im Tallinner Vorort Katharinental wird feierlich eröffnet. Der Name KUMU ist die Abkürzung von Kunstmuseum.

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Sängerfest in Tallinn im Jahr 2014

2007 Andrus Ansip von der Reformpartei gewinnt die Wahlen und bleibt somit Premierminister.
Nach der Demontage eines sowjetischen Kriegerdenkmals kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen in Tallinn sowie zu Hackerangriffen auf staatliche Organe.
2011 Am 1. Januar wird der Euro eingeführt. Tallinn ist Europäische Kulturhauptstadt. Im Laufe des Jahres finden rund 7000 Veranstaltungen statt, wie ein roter Faden zieht sich durch alle Tallinns Beziehung zum Meer. Die Lage am Meer ist Segen und Fluch zugleich, weil seit jeher sowohl der Reichtum – die Europäische Kultur – als auch die fremden Invasionen über das Meer nach Estland kamen.
Bei der Parlamentswahl wird das bisherige Regierungsbündnis aus der liberalen Estnische Reformpartei und der konservativen Isamaa ja Res Publica Liit bestätigt. Ministerpräsident bleibt der seit 2005 regierende Andrus Ansip (Reformpartei).
2014 An dem alle fünf Jahre in Tallinn stattfindenden Liederfest nehmen mehr als 20 000 Sänger teil.
2015 Aus den Parlamentswahlen geht die Reformpartei mit 30 Sitzen als stärkste Partei hervor. Die zweitstärkste Fraktion stellt mit 27 Sitzen das Zentrum vor den Sozialdemokraten mit 15 Sitzen und der Union Pro Patria mit 14 Sitzen. Neu ins Parlament gewählt wurden die Freie Partei mit 8 Sitzen und die Konservative Volkspartei mit 7 Mandaten. Ministerpräsident ist seit 2013 Taavi Roivas von der Reformpartei.
2016 Der seit 2006 amtierende Staatspräsident Toomas Hendrik Ilves von den Sozialdemokraten darf bei den Wahlen nicht mehr antreten. Neue Präsidentin Estlands wird Kersti Kaljulaid, eine Wissenschaftlerin.
2017 Nach dem Verzicht Großbritanniens in Folge des Brexit-Votums übernimmt Estland in der zweiten Jahreshälfte die EU-Ratspräsidentschaft.

Stadttour Tallinn

Ein Rundgang durch die estnische Hauptstadt

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Vormittag: Unterstadt

Virutor – Katharinengasse – Dominikanerkloster – Dicke Margarete – Olaikirche – Tallinner Stadttheater – Museum für Estnische Geschichte – Heiliggeistkirche – Rathaus.

Mittag

Einkehren mit Mittelalterflair im Olde Hansa (vgl. S. xx).

Nachmittag: Domberg

Langes Bein/Kurzes Bein – Burg – Alexander-Newski-Kathedrale – Domkirche.

image Tallinn image B7/Google Map ist nicht nur auf dem Papier die Hauptstadt Estlands. Mit rund 440 000 Einwohnern ist es die größte Stadt des Landes, besitzt den wichtigsten Hafen, fungiert als Verkehrsknotenpunkt und Kulturmetropole. Es ist aber auch eine Stadt mit zwei Gesichtern – einem historischen und einem modernen. Seit der Unabhängigkeit hat Tallinn sich verändert und mächtig herausgeputzt.

In den hellen Sommernächten sind die Altstadtgassen voller Touristen, die das vielfältige Angebot an Restaurants, Cafés und Kneipen nutzen und auch die Kassen der Antiquitätenläden, Galerien und Kunsthandwerker füllen. Außerhalb der Altstadt boomt das moderne Tallinn, entstehen immer mehr Büro- und Warenhäuser, entwickelt sich die Stadt zu einer europäischen Metropole. Allerdings leidet auch Tallinn unter der Wirtschaftskrise, die den Bauboom deutlich verlangsamt hat.

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Am Finnischen Meerbusen, estnisch »Soome Laht«: die estnische Hauptstadt Tallinn

Schon im Mittelalter begann man den Stadtkern zu befestigen, bis schließlich eine 2,4 Kilometer lange, bis zu 16 Meter hohe und zwei bis drei Meter dicke Mauer die Altstadt vollständig umschloss. Dank dieser mächtigen Stadtmauer, in die mehr als 40 Türme integriert waren, war Tallinn einst eine der am besten befestigten Städte im Ostseeraum. Heute ist der Ring der Stadtmauer ein wenig löchrig und auch von den Türmen ist nur noch gut die Hälfte erhalten geblieben.

Innerhalb der Mauern kann man durch Kopfsteinpflastergassen schlendern, die von schönen Häusern aus dem 11. bis 15. Jahrhundert gesäumt sind. Dieses mittelalterliche Kleinod hat die Jahrhunderte fast unbeschadet überstanden, dank der starken Mauern und der Verwendung nichtbrennbarer Baumaterialien. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die UNESCO Tallinn 1997 als besterhaltene mittelalterliche Stadt Nordeuropas in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen hat.

Eine gute Möglichkeit, den Stadtrundgang durch die Unterstadt zu beginnen, bietet sich am Virutor image aE3/Google Map, durch das man von Osten die Altstadt betritt. Biegt man hinter dem Virutor sofort nach rechts in die Müürivahe-Straße ein, kommt man zum Wollmarkt. Hier werden an Ständen, die sich an der Innenseite der Stadtmauer entlangziehen, in erster Linie handgestrickte Pullover, Mützen, Schals und Handschuhe mit typisch estnischen Mustern angeboten.

Nur wenige Schritte weiter kommt man zur Katharinengasse (Katariina käik) image aD3/Google Map, die die Straßen Müürivahe und Vene miteinander verbindet. Wo einst die Gilden ihren Sitz hatten, verkaufen heute Kunsthandwerkerinnen hochwertige Souvenirs. In den mittelalterlichen Häusern entlang der engen Gasse kann man z. B. Schneiderinnen und Töpferinnen bei der Arbeit zuschauen. Auf der Vene-Straße, die lange den Namen Mönchsstraße trug, kommt man gleich hinter der Katharinengasse zum Dominikanerkloster (Dominiiklaste kloostri), einem der wichtigsten Kulturdenkmäler Tallinns. Während und nach der Reformation wurde ein Großteil des Klosters zerstört, bis heute sind ein Teil der Kirche, der Kreuzgang, der Kapitelsaal und Reste des Ostflügels erhalten geblieben.

Nun geht man die Vene-Straße weiter in nördlicher Richtung und folgt danach der Pikk-Straße. Hier geht es vorbei an den Drei Schwestern image aC3/Google Map. Die besonders schönen Häuser, die ein Kaufmann im 14. Jahrhundert für seine drei Töchter errichten ließ, sind das Gegenstück zu den »Drei Brüdern« in Riga und beherbergen heute eines der besten und interessantesten Hotels der Stadt. Gleich darauf erreicht man schließlich die Dicke Margarete (Paks Margareeta) image aC3/Google Map, einen Geschützturm aus dem 16. Jahrhundert. In seinem Inneren befindet sich das durchaus sehenswerte Museum für Seefahrt (Meremuuseum). Direkt neben der Dicken Margarete schließt sich die Große Strandpforte an. Sie war im Mittelalter eine von nur sechs Pforten, durch die man die Stadt betreten oder verlassen konnte. Durchschreitet man sie, kommt man zum Hafen.

Vom nördlichsten Punkt der Altstadt wendet man sich nun in Richtung Süden und folgt der Lai-Straße, in der einige sehr schöne mittelalterliche Bürgerhäuser zu bewundern sind. Doch zunächst gelangt man zur Olaikirche (Oleviste kirik) image aC3/Google Map. Seit der erstmaligen Erwähnung Mitte des 13. Jahrhunderts ist sie mehrmals bis auf die Grundmauern abgebrannt. Ihr heutiges neogotisches Aussehen erhielt sie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Berühmt war sie seit dem Mittelalter wegen ihres damals 159 Meter hohen Turmes, der bis ins 17. Jahrhundert der höchste der Welt gewesen sein soll.

Die Hausnummer 29 der Lai-Straße trägt das so genannte Huecksche Haus image aD2/3/Google Map. Laut einer Legende soll einst Zar Peter I. das Haus besucht und auch die beiden Linden davor gepflanzt haben. Das Gebäude mit der Hausnummer 23 und der breiten Vordertreppe beherbergt das Tallinner Stadttheater (Linnateater) image aD2/Google Map.

Nun biegt man nach links in die Vaimu-Straße ein und gelangt bald wieder zur Pikk-Straße, die man weiter in südlicher Richtung entlanggeht. Mit dem Haus der Schwarzhäupterbruderschaft (Nr. 26), dem Haus der Olaigilde (Nr. 24), dem Haus der Kanutgilde (Nr. 20) und dem Haus der Großen Gilde (Nr. 17) kommt man zu einer ganzen Reihe bedeutender Häuser der Tallinner Stadtgeschichte. Im Schwarzhäupterhaus residierten einst die unverheirateten deutschen Kaufleute. Die Fassade ist im Stil der niederländischen Renaissance gehalten und zeigt die Wappen der Hansekontore von Brügge, Novgorod, London und Bergen. In der Olaigilde waren Handwerker schwedischer, finnischer und estnischer Herkunft, in der Kanutgilde deutschstämmige Handwerker und in der Großen Gilde die einflussreichsten Kaufleute und Reeder der Stadt organisiert. Heute ist in dem Gebäude das Estnische Historische Museum (Eesti Ajaloomuuseum) image aD2/Google Map untergebracht.

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Heute ein exklusives Hotel: die Drei Schwestern

Bevor man zum Rathauplatz geht, lohnt noch ein kurzer Abstecher in die Pühavaimu-Straße zur Heiliggeistkirche (Pühavaimu kirik) image aD2/3/Google Map. Es ist die einzige Kirche Tallinns, die ihr Aussehen aus dem 14. Jahrhundert unverändert bewahrt hat. Auffällig ist die bunt bemalte Uhr an der nördlichen Außenwand aus dem Jahr 1864. Das Kircheninnere ist reich im Stil der Gotik verziert. Herausragend wegen seiner Gemälde und farbigen Holzskulpturen ist der Flügelaltar des Lübeckers Bernt Notke aus dem Jahre 1483.

Von der Heiliggeistkirche sind es nur noch wenige Schritte bis zum Rathausplatz (Raekoja plats), der seit Jahrhunderten das Zentrum der Altstadt bildet. Hier wurde schon immer gefeiert und Markt abgehalten, aber in früheren Zeiten diente er auch als Hinrichtungsstätte. Heute nehmen im Sommer die Freiluftcafés den Platz in Beschlag, auf ihm finden außerdem Open-Air-Konzerte, der Mittelaltermarkt, das Stadtfest und viele andere Kulturveranstaltungen statt.

Gerahmt wird der Rathausplatz lückenlos von mittelalterlichen Häusern, in einem der schönsten ist die Ratsapotheke (Raeapteek) untergebracht, die erstmals 1422 erwähnt wurde und damit eine der ältesten Apotheken der Welt ist. Sie verkauft immer noch Arzneimittel, ein kleines Museum zeigt medizinische Kuriositäten vergangener Jahrhunderte.

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Der Turm des Rathauses

Das gotische Rathaus (Raekoda) ist eines der Wahrzeichen Tallinns und wurde erstmals 1322 urkundlich genannt. Noch heute wird es für feierliche Empfänge genutzt. Lohnend ist der Aufstieg über die Wendeltreppe des schlanken, achteckigen Rathausturmes, denn von der Aussichtsplattform überblickt man die ganze Stadt.

Den Rundgang durch die Unterstadt sollte man mit einem Besuch des Restaurants Olde Hansa image aE3/Google Map beschließen. Im Kerzenlicht sitzt man an langen Holztischen auf Wildschweinfellen und lässt sich bei leiser mittelalterlicher Musik saftige Stücke von Wildschwein oder Lachs schmecken. Dazu passt vorzüglich ein Honigbier.

Im Mittelalter existierten innerhalb der Altstadtmauern zwei getrennte Siedlungen: die Unterstadt und der Domberg (Toompea) image aD/aE1/2/Google Map. In der Unterstadt wohnten und arbeiteten die Kaufleute und Handwerker, auf dem Domberg residierten die Adligen und die Geistlichkeit.

Von der Unterstadt erreicht man den Domberg auf zwei verschiedenen Wegen, über das Lange Bein (Pikk jalg) und das Kurze Bein (Lühike jalg). Über das Lange Bein gelangten früher die Kutschen auf den Domberg, Fußgänger nahmen die Treppenstufen des Kurzen Beins.

Schon Anfang des 11. Jahrhunderts begannen die Dänen nach der Eroberung der estnischen Festung auf dem Domberg eine Burg zu errichten. Sie sollte für mehrere Jahrhunderte der Sitz der jeweiligen Staatsmacht werden – hier residierten deutsche Ordensritter, dänische und schwedische Könige und russische Kaiser. Die Burg wurde im Laufe ihrer langen Geschichte mehrfach zerstört und umgebaut, ihr heutiges, spätbarockes Aussehen erhielt sie im 18. Jahrhundert von Katharina II. Heute wird der Bau als Sitz der estnischen Regierung und des Parlaments genutzt. Die mittelalterliche Ordensburg besaß einst vier Wehrtürme, von denen nur der Lange Hermann (Pikk Hermann) image aE1/Google Map an der Südwestspitze der Festung vollständig erhalten geblieben ist, auf dessen Spitze weht seit 1989 wieder die blau-schwarz-weiße Staatsfahne von Estland.

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Die orthodoxe Alexander-Newski-Kathedrale in Tallinn

Gegenüber der Burg erhebt sich die reich geschmückte, orthodoxe Alexander-Newski-Kathedrale (Aleksander Nevskin katedraali) image aE2/Google Map. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts an prominenter Stelle errichtet, um der Russifizierungspolitik des Zarenreiches Nachdruck zu verleihen. Die größte Kuppelkirche Tallinns prägt schon aus der Ferne die Silhouette der Stadt.

Über die Toom-Kooli tänav, die Schulstraße, gelangt man zur Domkirche (Toomkirik) St. Marien image aD/aE2/Google Map. Eine Holzkirche hat hier wohl schon Anfang des 11. Jahrhunderts gestanden, der Dom, wie er sich heute präsentiert, stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Erst 1779 wurde der spätbarocke Westturm hinzugefügt. Im Inneren der Kirche fallen an den Wänden die aufwändig verzierten Wappen deutschbaltischer Adelsfamilien auf, sehenswert sind auch die Grabplatten bekannter Persönlichkeiten.

Auf dem Domberg residierte seit dem Mittelalter der estnische Landadel, so ist es kein Wunder, dass im Laufe der Zeit viele prachtvolle Stadtpaläste entstanden. Die meisten erhielten nach dem Brand von 1684 ihr heutiges, klassizistisches Äußeres. Eines der schönsten Häuser, Mitte des 19. Jahrhunderts für die estnische Ritterschaft im Stil eines italienischen Palazzo erbaut, befindet sich am Kiriku plats gegenüber dem Domchor. Viele der prächtigen Häuser erhielten ihr klassizistisches Aussehen nach dem Brand von 1684. Bekannte Adelsfamilien nutzten sie als Winterdomizil: In der Kohtu 2 wohnte der Polarforscher Eduard von Tolli, in der Kohti 4 residierten die von Uexkülls, in der Kohtu 6 die von Ungern-Sternbergs und in der Kohtu 8 die von Kaulbars.

Von der Aussichtsplattform am Ende der Gerichtsstraße genießt man einen schönen Blick auf die Unterstadt, den Hafen und die Bucht von Tallin bis hinaus nach Pirita. Aus der Vogelperspektive wirkt das Altstadtpanorama wie ein Meer aus eng beieinander liegenden roten Dächern, das von den Türmen der Olaikirche, Nikolaikirche und Heiliggeistkirche sowie des Rathauses überragt wird. Der Blick kann bei klarer Sicht aber noch viel weiter schweifen, mit etwas Glück sieht man auch große Teile des modernen Tallinn wie die Vororte Pirita, Kadriorg und Lasnamäe.

Besonders zum Sonnenuntergang ist die Aussichtsplattform ein beliebter Treffpunkt.

Eine weitere Aussichtsplattform befindet sich an der Nordspitze des Domberges nahe der Patkulschen Treppe. Von hier bietet sich ein etwas anderer Blickwinkel auf die Unterstadt, zudem ist linker Hand die Fassade des Stenbockschen Hauses zu sehen. Dieser dreistöckige klassizistische Bau mit sechs dorischen Säulen ist eines der auffälligsten Gebäude auf der Nordseite des Dombergs. Geplant als Gerichtsgebäude, wurde es 1792 der Stadtpalast des Grafen Stenbock. Heute wird es von der Regierung genutzt.

Tallinns Mythen und Legenden

Nach einer Legende ist der Domberg image aD/aE1/2/Google Map der Grabhügel des mythischen Königs Kalev. Als Kalevs Witwe Linda das Grab für ihren Mann fast fertig hatte, fiel sie erschöpft zu Boden und brach in Tränen aus. Sie vergoss so viele Tränen, dass sich aus ihnen der Ülemiste-See image B7/Google Map in der Nähe des heutigen Flughafens bildete. Nach einer weiteren Sage lebt im Ülemiste-See ein böses grünes Männchen, das jedes Jahr in der dunkelsten Herbstnacht aus dem Wasser steigt und den Stadtwächter fragt, ob denn Tallinn schon fertig sei. Doch dies verneint der Wächter jedes Mal, wohlwissend, dass sich das Männchen geschworen hat, die fertige Stadt mit dem Seewasser zu überfluten.

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Sagenumwoben: der Bau der Olaikirche

Auch um den Erbauer der Olaikirche image aC3/Google Map rankt sich ein Mythos. Die Stadtväter beschlossen, den höchsten Kirchturm der Welt von einem geheimnisvollen Fremden bauen zu lassen. Er verlangte allerdings viel mehr Lohn, als die Stadtherren zahlen konnten. Doch er versprach auf seinen Lohn zu verzichten, wenn jemand seinen Namen erraten würde. Erst als der Fremde das Kreuz auf der Turmspitze aufrichtete, fanden sie seinen Namen heraus und riefen: »Olaf, das Kreuz sitzt schief!« Vor Schreck verlor der Fremde das Gleichgewicht und stürzte hinab. Als er sterbend auf dem Pflaster lag, entwichen aus seinem Mund eine Schlange und eine Kröte – ein untrügliches Zeichen, dass er sich mit dem Teufel verbündet hatte. Noch heute gibt es einen Zenotaph aus dem 16. Jahrhundert – ein Skelett mit Schlange und Kröte – an der Außenseite der Kirche.

Jenseits der Altstadt: Katharinental/Kadriorg

Der grüne Stadtteil Katharinental liegt ca. drei Kilometer östlich der Altstadt und ist gut zu Fuß oder mit der Tram Nummer 1 und 3 zu erreichen. Wegen der Nähe zum Meer und den ausgedehnten Parks schätzen die Tallinner Kadriorg am Wochenende als Naherholungsgebiet. Die größte Sehenswürdigkeit ist das prächtige Barockschloss Kadriorg image bB1/Google Map, das Zar Peter I. Anfang des 18. Jahrhunderts für seine Frau Katharina als Sommerresidenz errichten ließ. Mit dem Bau des Schlosses beauftragte er den italienischen Architekten Niccolo Michetti. Für Michetti war es der erste Auftrag am Zarenhof, doch Kadriorg gefiel dem Herrscher so gut, dass weitere Aufträge folgten. Bald stieg Michetti zu einem der bekanntesten Architekten Russlands auf.

In den Innenräumen ist eine Dependance des Estnischen Kunstmuseums (Kadrioru Kunstimuuseum) untergebracht, gezeigt wird eine Sammlung ausländischer Gemälde. Das Schloss Kadriorg ist von einem weitläufigen Park umgeben. In unmittelbarer Nähe liegt der später im gleichen Stil erbaute Präsidentenpalast. Auch drei kleinere Museen, das Sommerhaus Peters des Großen (Peeter I majamuuseum), das Mikkel Museum (Mikkeli muuseum) und das Park Museum lohnen einen Besuch.

Nur wenige Schritte entfernt befindet sich seit 2006 das Estnische Kunstmuseum KUMU (Kumu Kunstimuuseum) image bB1/Google Map, ein architektonisch höchst interessanter Bau des finnischen Architekten Pekka Vapaavuori. Es beherbergt die größte Sammlung estnischer Kunst und fungiert als Nationalgalerie. Über das Jahr verteilt werden auch mehrere Wechselausstellungen gezeigt. Nicht entgehen lassen sollte man sich einen Bummel durch die Straßen von Kadriorg wegen der vornehmen Sommerresidenzen und der alten Holzhäuser. Besonders lohnend sind die Straßen Weizenbergi, Koidula, Köleri und Poska.

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Erbaut auf Wunsch des Zaren Peter I.: Schloss Kadriorg

Service-Informationen Tallinn

Tallinn Card

Die Tallinn Card, die es in der Tourist Information gibt, ermöglicht die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, die Besichtigung von 40 Museen und Sehenswürdigkeiten, kostenlose Stadtrundfahrten und Rabatte in einigen Restaurants und Geschäften. Es gibt sie mit einer Gültigkeitsdauer von 24, 48 und 72 Std. (€ 32, 42, 52). Kinder bis zu 14 Jahren zahlen jeweils die Hälfte, Kinder unter 6 Jahren benötigen keine Tallinn Card, da für sie die meisten Museen ohnehin kostenlos sind. Die mehrsprachige Broschüre, die man mit der Karte erhält, führt alle teilnehmenden Sehenswürdigkeiten auf.

image Tourist Information image aE2/Google Map

– Niguliste 2, Ecke Kullassepa 4

10146 Tallinn

image 645 77 77

www.visittallinn.ee/ger

April/Mai tägl. 9–18, So bis 16, Juni–Aug. tägl. 9–19, So bis 18, sonst tägl. 9–17, So 10–15 Uhr

image Estnisches Historisches Museum/Eesti ajaloomuuseum image aD2/Google Map

Pikk 17, Tallinn

image 641 16 30

www.ajaloomuuseum.ee

Mai–Sept. tägl. 10–18, sonst Do–Di 10–18 Uhr, Eintritt € 5/3

Das Museum im Haus der Großen Gilde, in dem im 15. Jh. die reichen Tallinner Kaufleute und Reeder ihren Sitz hatten, zeigt die estnische Geschichte von den Anfängen bis zum Ende des 18. Jh.

image image Estnisches Kunstmuseum Kadriorg/Kadrioru kunstimuuseum image bB1/Google Map

Weizenbergi 37, Tallinn/Kadriorg

image 606 64 00, www.ekm.ee

Di–So 10–18, Mi bis 20 Uhr

Eintritt € 5,50/3,50; günstige Kombitickets mit anderen Kunstmuseen

Internationale Kunstwerke im Schloss Katharinental. Bemerkenswert ist auch die kunstvoll mit Stuck verzierte Decke des zentralen Weißen Saales.

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Estnisches Historisches Museum im Haus der Großen Gilde

image Estnisches Kunstmuseum KUMU/KUMU Kunstimuuseum image bB1/Google Map

Weizenbergi 34, Tallinn/Kadriorg

image 644 91 39, www.ekm.ee

Mai–Sept. Di–So 10–18, sonst Mi–So, Mi immer bis 20 Uhr

Eintritt € 6/4

Die größte Sammlung estnischer Kunst; außerdem mehrere Wechselausstellungen jährlich.

image Kiek in de Kök image aE2/Google Map

Komandandi tee 2, Tallinn

image 644 66 86

www.linnamuuseum.ee

Di–So März–Okt. 10.30–18, sonst 10–17.30 Uhr, Eintritt € 5/3

Der niederdeutsche Name des mittelalterlichen Wehrturmes bedeutet »Guck in die Küche«, denn angeblich konnte man von den oberen Fenstern den Leuten in die Kochtöpfe schauen. Heute beherbergt der Turm ein Museum zur Stadt- und Militärgeschichte, in den unteren Stockwerken fotografische Wechselausstellungen.

image Mikkel Museum/Mikkeli muuseum image bB1/Google Map

Weizenbergi 28, Tallinn

image 606 64 00, www.ekm.ee

Mai–Sept. Di, Do–So 10–18, sonst Do–So 10–17, Mi immer 10–20 Uhr

Eintritt € 6/3,50

Ausländische Kunst, gestiftet vom privaten Sammler Johannes Mikkeli, u. a. chinesisches Porzellan, italienische Gravurarbeiten, flämische Gemälde.

image Museum für angewandte Kunst und Design/Eesti tarbekunsti- ja Disainmuuseum image aD2/Google Map

Lai 17, Tallinn

image 627 46 00, www.etdm.ee

Mi–So 11–18 Uhr, Eintritt € 4/2

Die Sammlung bietet einen guten Überblick über estnisches Design von den 1920er Jahren bis in die Gegenwart. Sonderausstellungen sind jeweils einzelnen Designern gewidmet.

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Exponat im Estnischen Kunstmuseum (Tallinn)

image image Nikolaikirche/Niguliste kirik image aE2/Google Map

Niguliste 3, Tallinn

image 631 43 30

www.nigulistemuuseum.ekm.ee

Mai–Sept. Di–So 10–17, sonst Mi–So 10–17 Uhr, Eintritt € 5/3

Die ehemalige Kaufmannskirche aus dem 13. Jh. wurde zwischenzeitlich auch als Warenlager genutzt. Nach dem Krieg baute man die 1944 zerstörte Kirche wieder auf. Heute dient sie dem Estnischen Kunstmuseum als Ausstellungsraum für sakrale Gegenstände. Die bemerkenswertesten Exponate sind der Hauptaltar von Herman Rode und das Gemäldefragment »Totentanz« (15. Jh.) des ebenfalls aus Lübeck stammenden Bernt Notke.

image Okkupationsmuseum/Okupatsiooni ja vabadusvõitluse muuseum image aF2/Google Map

Toompea 8, Tallinn

image 668 02 50

www.okupatsioon.ee

Juni–Sept. tägl. 10–18, sonst Di–So 11–18 Uhr, Eintritt € 6/4

Das Museum widmet sich der bedrückenden Zeit der deutschen und sowjetischen Besetzung 1939–91. Modern gestaltetes Museum mit guten audio-visuellen Darstellungen.

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Tallinns berühmtestes Gemälde: der »Totentanz« (15. Jh.) von Bernt Notke in der Nikolaikirche

image image Rocca al Mare/Vabaõhumuuseum image B6/Google Map

Vabaõhumuuseumi tee 12

Tallinn

image 654 91 00, www.evm.ee

Tägl. April–Sept. 10–18 (einige Gebäude bis 20 Uhr), Okt.–April 10–17 Uhr, Eintritt € 8/5

Freilichtmuseum an der Kopli-Bucht. Zahlreiche Gebäude samt originaler Einrichtung zeigen das bäuerliches Leben im 18.–20. Jh. An Wochenenden häufig Vorführungen von Folkloregruppen.

image image image Seefahrtsmuseum/Eesti Meremuseum Lennusadam image nördl. aA1/Google Map

Vesilennuki 6, Tallinn

image 620 05 50, www.meremuuseum.ee/lennusadam

Mai–Sept. tägl. 10–19, Okt.–März Di–So 10–18 Uhr

Eintritt € 14/7, bis 8 J. frei, Familie € 28, Kombiticket mit Paks Margareeta € 16/8, Familie € 32

In den ehemaligen Hangars für Wasserflugzeuge außerhalb der Altstadt wurde zusätzlich zum Museum im Geschützturm »Dicke Margarete« ein neuer Standort des Seefahrtsmuseums eröffnet. Schon die Hallen lohnen den Besuch. Das wichtigste Exponat ist das U-Boot »Lembit«, das auch von innen besichtigt werden kann. Außerdem eine große Anzahl maritimer Utensilien wie Minen und Seezeichen. Auch ein Wasserflugzeug und diverse Schiffe werden ausgestellt.

image image image Sommerhaus Peters des Großen/Peeter I majamuuseum image bB1/Google Map

Mäekalda 2, Tallinn

image 601 31 36

www.linnamuuseum.ee

Mai–Aug. tägl. außer Mo 10–18, Sept. bis 17, sonst Mi–So 10–16 Uhr, Eintritt € 2/1

Sommerhaus des Zaren im Park von Kadriorg. Hier wohnte er während des Schlossbaus. Eingerichtet ist das Haus mit Mobiliar im Stil der damaligen Zeit.

image Tallinner Stadtmuseum/Tallinna linnamuuseum image aD3/Google Map

Vene 17, Tallinn

image 615 51 95

www.linnamuuseum.ee

März–Okt. tägl. außer Di 10.30–18, sonst 10–17.30 Uhr, Eintritt € 4/3

Modern und anschaulich wird hier die Tallinner Stadtgeschichte präsentiert. Schwerpunkte sind das Leben im mittelalterlichen Tallinn und das 20. Jh. bis zur Unabhängigkeit.

image Alexander-Newski-Kathedrale/Aleksander Nevskin katedraali image aE2/Google Map

Lossi plats 10, Tallinn

image 644 34 84, Mo–Fr 8–16 Uhr

Schon aus der Ferne sind die Zwiebeltürme der orthodoxen Kirche auf dem Domberg, die sich gegenüber dem Schloss erhebt, zu erkennen. Das Symbol der Russifizierung wurde Ende des 19. Jh. von dem Architekten Mikhail Preobrazhensky entworfen.

image image Dicke Margarete/Paks Margareeta image aC3/Google Map

Pikk 70, Tallinn

image 641 14 08

www.meremuuseum.ee

Mai–Sept. tägl. 10–18, Okt.–April Mo geschl., Eintritt € 5/3

Vom Dach des alten Geschützturmes genießt man einen wunderbaren Blick auf Hafen und Altstadt von Tallinn. Im Inneren ist auf vier Stockwerken das Seefahrtsmuseum (Meremuuseum) untergebracht, das sehr anschaulich die estnische Seefahrtstradition von der Steinzeit bis in die Gegenwart dokumentiert. Interessant, zuweilen kurios sind die historischen Tauchausrüstungen.

image Dominikanerkloster/Dominiiklaste kloostri image aD3/Google Map

Vene 16, Tallinn

image 644 46 06, www.kloostri.ee

Mitte Mai–Ende Sept. tägl. 10–18 Uhr, Eintritt € 5

Das aus dem Jahre 1246 stammende Dominikanerkloster ist Tallinns ältestes Gebäude. Der Innenhof, den man durch die benachbarte, später erbaute, katholische Kirche betritt, ist ein Ort der Stille.

image Domkirche/Toomkirik image aD/aE2/Google Map

Toom-Kooli 6, Tallinn

image 515 54 89

www.toomkirik.ee

Mai–Sept. tägl. 9–17/18, sonst bis 16 Uhr, Nov.–April geschl.

Die Domkirche brannte 1684 bis auf die Grundmauern nieder, war nach zweijähriger Bauzeit aber schon wieder hergerichtet. Sehenswert sind im Inneren die Grabmale des schwedischen Statthalters Pontus De la Gardie und des schottischen Admirals Samuel Greigh.

image image image Fernsehturm/Tallinna teletorn image B7/Google Map

Kloostrimetsa 58 A, Tallinn

image 6804020

www.teletorn.ee

Turm: Mai–Sept. tägl. 10–19, Okt.–April tägl. außer Di 11–18 Uhr; Restaurant: Mai–Sept. tägl. 10–18 und 19–23 Uhr

Eintritt € 7/4, Familien € 15

Mit 314 m das höchste Gebäude der Stadt. Auf Höhe der Aussichtsplattform auf 174 m befindet sich das Brasserie-Restaurant Teletorn. Der Aufzug dorthin braucht nur 49 Sekunden.

image Heiliggeistkirche/Pühavaimu kirik image aD2/3/Google Map

Pühavaimu 2, Tallinn

image 646 44 30, www.eelk.ee

Mai–Sept. Mo–Fr 9–18, sonst in der Regel Mo–Fr 10–14/16

Eintritt € 1,50/0,50

Die von der Bruderschaft des Heiligen Geistes erbaute Kirche wurde im Mittelalter auch als Krankenhaus und Ratskapelle genutzt. Nach der Reformation wurden hier erstmals Gottesdienste in estnischer Sprache abgehalten. Sehenswert ist der mittelalterliche Altar von Bernd Notke.

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Innenraum der Domkirche mit Altar und Kruzifix

image image Katharinengasse/Katariina käik image aD3/Google Map

In den Häusern der Gasse, die schon öfter als Filmkulissse gedient hat, arbeiten heute mehrere Kunsthandwerkerinnen. Sie verläuft parallel zur Katharinenkirche, deren Grabsteine in der Gasse aufgestellt wurden.

image Metsakalmistu-Friedhof image B7/Google Map

Kloostrimetsa 36, Tallinn

Mo–Fr 9–16, Sa 9–14 Uhr

Der 1933 eingerichtete Metsakalmistu-Friedhof in der Nähe des Fernsehturms gehört zu den bekanntesten und schönsten Estlands. Hier fanden Konstantin Päts, Estlands erster Präsident, die Dichter Anton-Hansen Tammsaare, Eduard Vilde und Lydia Koidula, der Schachspieler Paul Keres, der Komponist Raimond Valgre und der Sänger Georg Ots ihre letzte Ruhestätte.

image Nõmme image B6/7/Google Map

Knapp 40 000 Menschen leben in dem grünen Vorort von Tallinn. Die ersten Sommerhäuser wurden hier um 1870 errichtet, das ganze Gebiet gehörte seinerzeit Nicolai von Glehn, einem etwas kauzigen und versponnenen Großgrundbesitzer.

Am Steilhang von Mustmägi, am Ende der Vana-Mustamäe-Straße, liegt das Schloss von Nicolai von Glehn, das mit seinen Kalksteinmauern, Türmen und Zinnen an eine kleine mittelalterliche Burg erinnert. Vor seinem von ihm selbst entworfenen Traumschloss, das heute von Studenten der Technischen Universität genutzt wird, begrub er sein Pferd und errichtete an dieser Stelle einen Obelisken. Im weitläufigen Park befinden sich noch weitere zum Teil ungewöhnliche und merkwürdige Kreationen von Glehns, so die Sternwarte, die große Kalevipoeg-Skulptur und der Drache, der allerdings mehr einem Krokodil ähnelt.

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Ein Wahrzeichen Tallinns: die Katharinengasse zwischen Vene- und Müürivahe-Straße

image image Olaikirche/Oleviste kirik image aC3/Google Map

Lai 50, Tallinn

image 641 22 41

www.oleviste.ee

Turm Juli/Aug. tägl. 10–20, sonst bis 18 Uhr, Eintritt € 2/1

Die Olaikirche wurde erstmals 1267 erwähnt und nach dem norwegischen König Olaf benannt. Heute misst der Kirchturm nach mehreren Bränden und Rekonstruktionen zwar nur noch 124 m, ist aber immer noch eines der höchsten Gebäude in Tallinn. Man kann die steile Treppe im Turm bis zur Oberkante des steinernen Teils erklimmen und einen Blick auf Tallinn aus der Vogelperspektive werfen.

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Beliebt zum Radfahren, Spazieren und Skaten: die Promenade von Pirita

image image image image image image Pirita image bA1/2/Google Map

Auf dem Weg von Kadriorg zum Pirita-Fluss kommt man vorbei an der riesigen Sängerbühne image bA/bB1/Google Map, auf der 30 000 Sänger Platz finden, und am Schloss Maarjamäe, einem pseudo-gotischen Gutshaus, das Teil des Estnischen Historischen Museums (Maarjamäe/Eesti ajaloomuuseum) ist und bis 2018 saniert wird. Der Stadtteil Pirita, in dem die olympischen Segelwettbewerbe 1980 ausgetragen wurden, erhielt seinen Namen von dem 1407 gegründeten Nonnenkloster Pirita kloostri varemed (www.piritaklooster.ee) image bA2/Google Map, das der heiligen Birgitta geweiht war. Doch das einst größte Kloster Altlivlands ist seit der Belagerung durch Iwan den Schrecklichen im Jahr 1577 nur noch eine Ruine. Erhalten geblieben sind lediglich der mächtige Westgiebel und einige Mauerreste. Im Sommer finden im Klosterhof Theateraufführungen statt.

Pirita ist mit seinem drei Kilometer langen Sandstrand, dem Yachthafen, der Promenade Richtung Innenstadt und dem Park für die Tallinner ein beliebtes Naherholungsziel, das sich hervorragend zum Radfahren, Surfen, Segeln und Skaten eignet.

image image Rathaus/Raekoda image aD/aE2/Google Map

Raekoja plats 1

Tallinn

image 645 79 00

www.tallinn.ee/raekoda

Rathaus: Juli/Aug. Mo–Sa 10–16 Uhr, Eintritt € 5/2

Turm: Mai–Mitte Sept. tägl. 11–18 Uhr, Eintritt € 3/1

Das Wahrzeichen von Tallinn erhielt sein heutiges Aussehen nach Umbauten in den Jahren 1402–04. In der Halle im zweiten Stock finden Empfänge und Konzerte statt, der dreischiffige Keller wird für Ausstellungen genutzt. 64 m hoch reckt sich der schlanke, achteckige Turm in den Himmel. Von seiner Spitze hat man einen guten Blick auf die Stadt. Gekrönt wird er von einer Wetterfahne mit dem »Alten Thomas«, ein Landsknecht des 16. Jh. und weiteres Wahrzeichen von Tallinn.

image image Ratsapotheke/Raeapteek image aD2/Google Map

Raekoja plats 11

Tallinn

image 631 48 60, Mo–Sa 10–18 Uhr

Eintritt frei

Die älteste immer noch in Betrieb befindliche Apotheke Europas mit einer kleinen Ausstellung von Heilmitteln des 17.–20. Jh.

image image image image Rotermannviertel image aC/D4/Google Map

Botanische GartenFernsehturmS. 22Rocca al MareMuseums für SeefahrtS. 21